Einfamilienhäuser sind in Vreden weiterhin begehrt. So scheint es jedenfalls, wenn man sich die Vergabe und Umsetzungsverfahren des Neubaugebietes an der Pirolstraße anschaut. Weit über 100 Interessenten hatten sich auf die rund 40 Grundstücke beworben. „Und die Interessenten werden in den kommenden Jahren mit Sicherheit nicht weniger“, mutmaßt Hendrik Mulder (FDP-Fraktion). Aus diesem Grund hat er mit seiner Fraktion den Antrag gestellt, dass die Verwaltung ein komplett neues Baugebiet entwickelt - wenn nötig auch durch die Hilfe von Externen. Darüber soll nun der Rat in seiner Sitzung am 13. Dezember entscheiden.
„Möglichst zügig“ planen
Doch wie genau stellt die FDP sich das Projekt vor? Das Baugebiet soll sich vorrangig auf Flächen für Einfamilien- und Doppelhäuser konzentrieren. Die bereits identifizierten potenziellen Flächen sollen geprüft und „möglichst zügig in den Planungsprozess einbezogen werden“, damit spätestens in ein bis zwei Jahren mit der Bebauung begonnen werden kann, so heißt es im Antrag der Fraktion.
„Am besten entwickeln wir so ein Gebiet schon jetzt“, betont Mulder im Gespräch mit der Redaktion. „Die Bauzinsen werden in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit sinken. Dann werden umso mehr junge Menschen wieder bauen wollen. Und die dürfen wir nicht verlieren.“ Dieser Trend hat sich auch schon in diesem Jahr abgezeichnet. Ob er jedoch fortgesetzt wird, kann niemand sicher sagen.
„Wir setzen ja in Vreden schon viele gute Bauprojekte um. Da legt die Verwaltung schon sehr viel Arbeit rein“, fügt Mulder hinzu. „Wenn so ein Baugebiet aktuell einfach zu viel für die Verwaltung sein sollte, könnten wir diese Planung auch externen übergeben.“ Das koste zwar Geld, räumt er ein, sei aber „keinesfalls falsch investiert“.
Reserveflächen können helfen
Auch die Stadt hat sich in der Sitzungsvorlage für die Ratssitzung bereits zu dem Vorschlag der FDP geäußert. Grundlegend wird dort erklärt, dass die Entwicklung von Bauland durch zwei Faktoren geleitet wird: dem Ankauf von Liegenschaften und der Schaffung von Bauplanungsrecht. Der Erwerb von Liegenschaft sei in den vergangenen Jahren in größerem Umfang umgesetzt worden oder befinde sich weiter in Verhandlung.
Für die Bereitstellung als Wohnbaufläche sei notwendig, dass diese Flächen in Bereichen, in denen die Schaffung von Bauplanungsrecht möglich ist, liegen. Für die Schaffung von Bauplanungsrecht ist hingegen der sich in Aufstellung befindlichen Regionalplan für den Regierungsbezirk Münster maßgeblich. Nach Ansicht von Rat und Verwaltung sollte eine Planung in diesen Bereichen lediglich dann angestrebt werden, wenn mindestens 50 Prozent der zu planenden Baugebiete im Eigentum der Stadt Vreden stehen.
Schnelle Planung für mehr Druck
Für Hendrik Mulder ist die Sache klar: Im Regionalplan sind sogenannte Wohnbaulandreserven und -potenziale angedacht. Also Flächen, die zukünftig zu Baugebieten werden können, wenn der Regionalplan gültig wird. Das soll nach Angaben der Stadtverwaltung frühestens im Frühsommer 2025 der Fall sein. „Bis dahin sollten wir aber nicht warten“, betont der FDPler. „Ein Großteil der Reserveflächen gehören bereits der Stadt. Wenn wir uns schon jetzt dort mit einer präziseren Planung auseinandersetzen, üben wir auch Druck auf andere Grundstücksbesitzer aus, die bisher vielleicht nicht so Verkaufs-bereit waren.“
Die Verwaltung begrüße zwar die Sensibilisierung für die Entwicklung von Wohnbaugebieten in Vreden. In der vergangenen Zeit sind weitere Schritte für die Ausweisung von Baugebieten sowohl im städtischen Bereich, als auch auf den Dörfern unternommen worden und genauso wolle man seitens der Stadt auch weiterverfahren.
