
Viele Jahre schon werden zu wenige Pflegekräfte ausgebildet. Es wird wiederum viele Jahre dauern, um den eklatanten Pflegepersonalmangel zu beheben. Bis jetzt ist nur wenig getan worden, den Pflegeberuf attraktiver zu machen, im Gegenteil: Die Arbeitszeiten sind teilweise lebensfeindlich, Schichtdienst ist gesundheitsschädlich, Teilzeitmodelle gibt es längst nicht genug. Dadurch sind die noch vorhandenen Mitarbeiter schnell in einer ständigen Belastungssituation. Dasselbe Bild zeichnet sich auch im Antoniusheim in Vreden ab.
Denn solche Vorwürfe über Missstände kommen nicht von ungefähr. Der Frust muss zumindest bei einigen wenigen Mitarbeitern mittlerweile ein Ausmaß erreicht haben, dass sie diesem irgendwie Luft machen müssen. Das ist im gewissen Maße auch verständlich.
„An einem Strang ziehen“
Andererseits tut man sich keinen Gefallen damit, wenn wie im Fall des Antoniusheims bloß gegen die eigene Chefetage gewettert wird. Denn auch die haben die neue Gesetzeslage nicht gemacht und versuchen das Beste aus der gegebenen Personalsituation herauszuholen.
Vielmehr sollten Fachkräfte und Management an einem Strang ziehen, um der Politik und der Öffentlichkeit klarzumachen, wie dringend sich etwas ändern muss. Denn eins ist klar: Ändert sich nichts an den Umständen in der Pflege, leiden darunter nicht nur die Mitarbeiter, sondern am Ende vor allem die Pflegebedürftigen.