
Jeder kennt wohl diesen Moment: Ein Kind stürmt voller Vorfreude auf den Spielplatz. „Heute werde ich auf der Schaukel bis zum Mond schwingen!“, ruft es und läuft ins Leere. Denn da steht keine Schaukel, sondern nur ein Gerüst. Was bleibt, ist ebenfalls ein Gerüst. Das Gerüst der Träume, das die Stadtverwaltung mit dem charmanten Argument der „Lieferschwierigkeiten“ stehen ließ.
In Zeiten, in denen Lieferengpässe nicht einmal mehr bei den Weihnachtsgeschenken überraschen, müssen sich nun auch Spielplätze dem globalen Versorgungskollaps beugen. Die Stadt Vreden hat, so scheint es, beschlossen, Kinder auf ganz neue Art und Weise zu fördern: Kreativität durch Leere! Ein pädagogisches Meisterwerk. Ist das neue, innovative Konzept?
Doch bevor wir uns allzu sehr darüber echauffieren, sollte man den Blick auf die größeren Zusammenhänge lenken. Da gibt es schließlich das neue, ehrgeizige Spielplatzkonzept mit „Leuchtturmspielplätzen“. Ja, richtig gelesen, Leuchttürme. Vielleicht sollen sie Kinder daran erinnern, dass irgendwo, weit hinter dem Horizont, ein funktionierendes Spielgerät wartet.
Aber jetzt zurück zum Ernst des Lebens: Was bleibt uns? Ein städtisches Projekt, das eine gewisse Spannung verspricht. Wie ein guter Krimi – man weiß nie, wann der nächste Plot-Twist kommt. Lieferschwierigkeiten? Fehlende Listen? Ungewisse Zukunftspläne? Spannung pur! Nur die Kinder, die könnten vielleicht in der Zwischenzeit. Ja was eigentlich? Vielleicht zurück zum guten, alten Stock und dem Matschloch. Oder sie stellen sich das Schaukeln einfach nur vor. Denn eins ist klar: Keine Schaukeln sind sichere Schaukeln.