Unfälle in Vreden Unfallatlas zeigt gefährlichsten Kreisverkehr

Unfälle in Vreden: Unfallatlas zeigt gefährliche Kreisverkehre
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Während es in Großstädten Nordrhein-Westfalens, wie zum Beispiel in Köln, Düsseldorf oder Münster in großer Regelmäßigkeit an bestimmten Straßen kracht, ist die Lage in Vreden vergleichsweise überschaubar. Mit Blick auf den aktualisierten Unfallatlas der Landesanstalt IT.NRW für 2023 lässt sich aber erkennen, wo es in der Stadt die meisten Verkehrsunfälle mit Personenschäden an einem Ort gab. Besonders stechen dabei die Kreisverkehre heraus. Dabei sollen gerade diese für mehr Sicherheit im fließenden Verkehr sorgen.

Vor allem Radfahrer scheinen in Vredener Kreisverkehren besonders vorsichtig sein zu müssen. Das zeigt sich besonders deutlich anhand der Unfallzahlen am Kreisverkehr „Bußmannsches Kreuz“ an der Winterswyker Straße. Während es im Jahr 2019 nur drei Unfälle in diesem Bereich mit leicht verletzten Radfahrern gab, waren es 2020 nur noch zwei. Doch seither steigerte sich die Zahl der Vorfälle.

Im Folgejahr (2021) waren es dann schon fünf Unfälle innerhalb des Kreisverkehrs, bei denen Radfahrer verletzt wurden. Bei dieser Anzahl blieb es auch in den darauffolgenden Jahren. Das Erstaunliche: 2023 wurde der Kreisverkehr „Bußmannsches Kreuz“ umgebaut und wieder freigegeben. Schon damals war der Stadt Vreden klar, dass der Kreisverkehr ein Unfallhäufungspunkt für Radfahrer ist: Diese mussten bislang immer die Ausfahrten der Autofahrer kreuzen.

Umbau „Bussmannsches Kreuz“

Daher sollte die Verkehrsführung „grundlegend geändert werden“, hieß es seitens der Stadt Vreden in einer Pressemitteilung des vergangenen Jahres. Radfahrende sollen dabei in der Fahrbahn geführt und somit gleichberechtigt mit allen Kraftfahrzeugen durch den Kreisverkehr kommen.

Im Zuge der zusätzlichen Markierungsarbeiten wurde dazu auch die Verkehrsführungen auf den Zubringerstraßen angepasst, sodass der Radverkehr bereits auf der Winterswyker Straße sowie von der Firma Schmitz Cargobull kommend früh genug auf der Fahrbahn fährt.

Ein Konzept, das zumindest im ersten Jahr seiner Umsetzung nicht von besonders viel Erfolg gekrönt zu sein scheint. Denn es blieb auch 2023 bei fünf Unfällen in diesem Bereich des Kreisverkehrs. Dabei war er aufgrund der Bauarbeiten gar nicht immer befahrbar.

Neue Regelung zeigt Wirkung

Doch nicht nur das „Bußmannsche Kreuz“ sticht aus der Statistik heraus. Auch am Kreisverkehr Ottensteiner Straße/Gutenbergstraße/Breslauer Straße sind im Jahr 2019 bereits fünf Unfälle mit verletzten Radfahrern verzeichnet. Doch im Gegensatz zum ersten Beispiel scheint dort die neue Verkehrsführung Wirkung zu zeigen. Denn in den Jahren danach gab es nur noch einen Unfall mit Personenschaden pro Jahr.

Trotzdem hatte die Kreispolizeibehörde den Kreisverkehr 2022 als Unfallhäufungspunkt erfasst. Einer von acht Punkten im gesamten Borkener Kreisgebiet. Insgesamt sechs Unfälle habe die Polizei an dieser Stelle in Vreden im Jahr 2022 registriert. Einmal gab es einen Unfall zwischen zwei Pkw, in den übrigen Fällen war immer ein E-Bike, ein Pedelec oder ein normales Fahrrad beteiligt.

Andere Kommunen auch betroffen

Ein Blick zu den Nachbarn zeigt jedoch, dass die Schwierigkeit mit den Kreisverkehren kein reines Vredener Problem ist. Der Stadtlohner Kreisverkehr Breul/Westfalenring hat ein ganz ähnliches Unfallaufkommen vorzuweisen. Sowohl im Jahr 2022 als auch 2023 kam es zu fünf Unfällen mit Personenschäden an dieser Stelle.

Radler am Kreisverkehr "Bußmannsches Kreuz"
Vor allem der Kreisverkehr „Bußmannsches Kreuz" stellt sich als Unfallschwerpunkt heraus. © Markus Gehring