Viele Vereine im ländlichen Raum stehen heute vor ein und demselben Problem: Es fehlt ihnen ein Raum, der ihren Bedürfnissen entspricht. Oft gibt es zwar durchaus Gebäude, die für die Vereine herhalten. Doch diese sind häufig sanierungsbedürftig und nicht mehr wirklich zeitgemäß.
So auch die Schützenhalle in Köckelwick. Die Schützen sind zwar froh, dass sie so einen großen zentralen Anlaufpunkt für Veranstaltungen haben. Doch so manche Renovierungsarbeiten sind längst überfällig.
Aus diesem Grund hat sich der Schützenverein einen Plan ausgedacht: Sie wollen, nachdem 2020 das Hallendach saniert wurde, nun auch die Innenräume aufhübschen. Ein Projekt, das nicht gerade günstig ist. Doch sie bekommen finanzielle Unterstützung.
„Die Schützenhalle ist wirklich ein wichtiger Bestandteil unseres Vereinslebens“, betont Thomas Laurich. „Und damit wir noch lange etwas davon haben, muss jetzt etwas passieren.“
Mit ihren 537 Quadratmetern bietet die Schützenhalle Platz für über 1000 Besucher. Durch eine verschiebbare Trennwand kann die Fläche der Schützenhalle je nach Veranstaltung sogar beliebig verkleinert oder vergrößert werden.
Löcher im Boden und der Decke
Allerdings sind diese mehreren Hundert Quadratmeter nun schon etwas in die Jahre gekommen. Die Schützenhalle wurde bereits 1958 durch die Mitglieder des Vereins errichtet, sodass im Laufe der Zeit schon einige andere Umbauten und Sanierungen erforderlich waren. Zuletzt wurden im Jahr 2010 die sanitären Anlagen sowie der abgetrennte Raum (Sektbar) und im Jahr 2020 das Hallendach saniert.
Nach Ablösung der hierfür aufgenommenen Darlehen sei es jetzt erforderlich, den Boden und die Decke der großen Halle zu sanieren. Diese sind regelmäßig von undichten Stellen betroffen, die bislang nur behelfsmäßig geflickt werden konnten.
„Wenn es hier drin dunkel ist, sieht man davon nicht so viel, aber bei Tageslicht gibt weder die Decke noch der Boden ein schönes Bild ab“, hält Jannik Micheel fest. Auch die „schwimmbad-blauen“ Deko-Elemente sollen in Zukunft verschwinden. „Ich weiß wirklich nicht, wann das mal Mode gewesen sein soll“, scherzt Laurich.

Während der Boden ausgetauscht werden soll, ist an der Decke die Anbringung von sogenannten Lochplatten – wie sie auch schon in der renovierten Sektbar zu finden sind – samt neuer Beleuchtung geplant. Mit der Sanierung erhofft sich der Schützenverein nicht nur eine verbesserte Bausubstanz, sondern auch eine gestiegene Attraktivität sowie eine bessere Akustik für die vielfältigen, in der Schützenhalle stattfindenden Veranstaltungen.
Günstig sei das ganze Vorhaben jedoch nicht. „Wir haben zwar echt viele fähige und motivierte Mitglieder, die gerne mit anpacken, aber in reiner Eigenleistung ist das nicht möglich“, erklärt der Schriftführer. So soll der Umbau zu einem kleinen Anteil durch angespartes Eigenkapital sowie zweckgebundene Spenden finanziert werden. Für den Großteil der Kosten sei allerdings die erneute Aufnahme eines Darlehens erforderlich. „Anders geht es nicht“, betont Thomas Laurich.
50.000 Euro vom Land
Um diese finanzielle Last nicht ausschließlich auf den Schultern der Mitglieder tragen zu müssen, hatte sich der Verein bereits vor längerer Zeit an das Land Nordrhein-Westfalen gewandt. Im Zuge der Förderungen der Struktur- und Dorfentwicklung des ländlichen Raums wurde ihnen vor wenigen Tagen eine finanzielle Unterstützung von 50.000 Euro zugesichert.
„Das ist für uns natürlich eine ungeheure Entlastung“, freut sich Thomas Laurich. Wann die Arbeiten vollendet sind, könne der Verein bis jetzt noch nicht sicher sagen.

