Bereits im Februar hatte Klaus Clemens vom Kreis Borken (Fachbereich Jugend und Familie) im Bildungs-, Sport- und Kulturausschuss darüber berichtet, dass der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in Vreden weiter ansteigt. Nun gibt es bei der Stadt Vreden konkrete Pläne, um diesen Bedarf zu decken.
Bereits zum neuen Kindergartenjahr, also zum 1. August 2023, sollen an der Kindertagesstätte „Der Kleine Prinz“ Container für zwei zusätzliche Gruppen aufgestellt werden. Betrieben werden diese vom DRK.
Doch die Container sollen natürlich nur eine Übergangslösung sein. Bei der Stadt Vreden denkt man deshalb schon weiter. Es soll ein ganz neuer Kindergarten mit fünf Gruppen entstehen.
Dort sollen neben den Gruppen aus der Übergangslösung auch die beiden Gruppen aus der Dependance der Kita „Der kleine Prinz“ am Stadtgraben einziehen. „Die ehemalige Stadtvilla dort wurde von einem Investor angemietet. Doch es gibt an dem Gebäude einen Sanierungsstau“, erklärte der Erste Beigeordnete Bernd Kemper.
Stadtvilla soll aufgegeben werden
„Schon vor einigen Jahren haben wir gesagt, dass wir die Stadtvilla dann aufgeben wollen, wenn kein Bedarf mehr da ist.“ Doch statt weniger wurde der Bedarf immer größer, in der Zwischenzeit wurden drei Kindergärten erweitert. „Die Frage, ob wir die Stadtvilla aufgeben, hat sich gar nicht gestellt“, machte Bernd Kemper deutlich.
Doch mit dem Neubau würde sich nun die Chance dazu ergeben. Neben den zwei Gruppen aus der Stadtvilla und den Übergangsgruppen gebe es noch eine Gruppe in Reserve. „Aber wenn wir mit dem Bau fertig sind, ist es wohl schon keine freie Reserve mehr, sondern wird als fünfte Gruppe genutzt.“
Eine offizielle Trägersuche soll es in diesem Fall nicht geben. Das DRK habe sich bereit erklärt, die Übergangslösung zu realisieren und auch die Gruppen aus der Stadtvilla seien in der Trägerschaft des DRK. Daher soll auch die neue Kita vom DRK betrieben werden.
Neubau am Jugendcampus
Auch über den Standort hat man sich schon Gedanken gemacht. „Wir brauchen insgesamt eine Fläche von circa 2500 Quadratmetern. Sie sollte im näheren Innenbereich liegen“, so Bernd Kemper. Viele Grundstücke kamen nicht infrage. Selbst bei einer Zusammenlegung von zwei Grundstücken an der Pirolstraße käme man nicht auf die Fläche, ein Grundstück hinter dem Friedhof liege schon zu weit außerhalb.
Und so nahm man ein Grundstück direkt am Jugendcampus in den Fokus. „Hier müssten wir zweigeschossig bauen, aber das ist möglich. Die Freifläche, die wir dazu noch benötigen, können wir von der großzügig bemessenen Fläche des Jugendcampus abzwacken. Das ist mit dem Jugendwerk auch so schon besprochen.“

Weiterer Vorteil: Die Fläche befindet sich im Eigentum der Stadt und auch ein Planungsrecht gebe es bereits. Und es wäre nicht die einzige Kita im Umfeld. „Die Fläche liegt in der Nähe des Kindergartens ‚Henry’s kleine Welt‘. So könnten Synergieeffekte zwischen den beiden Einrichtungen entstehen“, erklärte Bernd Kemper. Etwa bei krankheitsbedingtem Personalausfall.
Investorensuche
Die Politiker zeigten sich zufrieden mit den Plänen. „Es ist unstrittig, dass wir einen neuen Kindergarten brauchen und dass dieser vom DRK getragen werden sollte“, meinte etwa Ulrich Kipp (CDU).
Einzig mit dem Plan, auch auf die Investorensuche zu verzichten und das Projekt einem Investoren zu übertragen, den das DRK mitbringen würde, waren die Politiker nicht einverstanden. „Wir finden es doch eine gute Idee, ein Investorensuchverfahren durchzuführen, damit auch Vredener Firmen die Möglichkeit haben, sich zu bewerben.“
Dem schlossen sich die anderen Parteien an, auch wenn es bis zur Fertigstellung der neuen Kita dann etwas länger dauern könnte. Die Verwaltung wurde beauftragt, alle notwendigen Schritte für die Erstellung der Übergangslösung und einer Fünf-Gruppen-Kindertagesstätte vorzubereiten.
Der Rat der Stadt Vreden muss nun zunächst über die Bereitstellung der notwendigen Mittel für die Übergangslösung entscheiden.