Im Zwillbrocker Venn haben Mitarbeiter der Biologischen Station mehrere tote Lachmöwen gefunden. Bei sechs Kadavern konnte das Influenzavirus Typ H5, also die Vogelgrippe, festgestellt werden. Insgesamt sollen es circa 200 Kadaver gewesen sein, berichtet Dr. Dietmar Ikemeyer, Geschäftsführer der Biologischen Station.
„Das ist erstmal normal“, erklärt er. Für die Besucherinnen und Besucher ändere sich das Bild vor Ort nicht, weil in großen Kolonien immer Vögel sterben würden. Eine genaue Anzahl kann er jedoch nicht nennen, da nicht alle Vögel gefunden werden.
Keine besonderen Maßnahmen
Momentan erfolgen keine gesonderten Maßnahmen. Der erste Weg sei, die Besucherinnen und Besucher zu informieren. „Da kann man einfach nichts tun“, sagt Ikemeyer. Das Virus ist nicht nur in Vreden unterwegs. Es ziehe momentan seine Kreise durch ganz Europa. Wenn es in der kommenden Jahreszeit wieder wärmer wird, könne das Virus sich nicht mehr so gut verbreiten, sagt der Experte. Bis dahin müsse man abwarten.
Flamingos noch nicht betroffen
Ob das Virus für die Flamingos eine Gefahr darstellt, ist noch ungewiss. „Bis jetzt nicht. Ich hoffe, das bleibt so“, erklärt Ikemeyer. Die Arten reagieren sehr unterschiedlich auf die Krankheit, führt er aus.
Das Friedrich-Löffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) muss das Ergebnis der Untersuchungen noch offiziell bestätigen, heißt es in der Pressemitteilung des Kreises Borken. Dabei handele es sich um einen formalen Schritt, erklärt der Pressesprecher des Kreises Borken Karlheinz Gördes. Die Ergebnisse des Veterinäramtes gelten bis dato als gesichert.
„Tierseuchenrechtliche Folgen haben die Nachweise im Wildvogelbestand nicht“, sagt der zuständige Amtsveterinär Dr. Michael Kerkhoff zu den Resultaten. Für Menschen bestehe keine Gefahr, sofern die toten Tiere nicht angefasst werden. Wenn Spaziergänger weitere Kadaver auffinden, sollen sie die Biologische Station Zwillbrock unter 02564/98600 informieren.
Nachdem man die toten Tiere entdeckt hatte, wurde der Kreis informiert. Der wiederum habe daraufhin die Untersuchung von sechs Kadavern im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Westfalen in Münster veranlasst, um abzuklären, ob die Aviäre Influenza („Vogelgrippe“) ursächlich für den Tod der Tiere war.