Das Tempolimit auf den Vredener Straßen ist immer wieder ein Streitthema. Auch die Einhaltung der bereits geltenden Tempolimits sorgen regelmäßig für Aufregung.
Vor allem in der Innenstadt, in der fast überall ein verkehrsberuhigter eingerichtet wurde und somit Schrittgeschwindigkeit gilt, fahren nicht nur Autofahrer, sondern auch viele Rad- und Rollerfahrer zu schnell. Das beobachtet Georg Wessels nun seit längerer Zeit und will seine Mitbürger dafür mehr sensibilisieren.
Gerade in verkehrsberuhigten Bereichen seien Fußgänger verstärkt auf Schutz angewiesen, da sie nicht mit schnell fahrenden Autos oder Fahrrädern rechnen, erklärt Weesels im Gespräch mit der Redaktion. „In diesen Zonen dürfen Fahrzeuge nur Schrittgeschwindigkeit fahren – das sind sieben Kilometer pro Stunde“, fügt er hinzu.
Erneut aufmerksam auf das Thema sei er durch die Meldung über einen Raser in der vergangenen Woche geworden. „Da ist jemand mit rund 100 Km/h durch eine 50er-Zone gefahren“, erinnert sich der Vredener. „So etwas passiert in Vreden ständig. Erwischt werden die Leute aber nur selten.“
Risiko auch durch Radfahrer
Dabei sei das Risiko vor allem im verkehrsberuhigten Bereich besonders groß. „Ich habe selber Enkel. Wenn die in der Stadt unterwegs sind, rechnen die nicht mit einem Auto, das 20 km/h fährt“, so Wessels. „Auch für ältere Menschen, die nicht gut hören oder Hunde kann das ganz schnell echt gefährlich werden.“
Doch nicht nur Autos beobachtet Georg Wessels regelmäßig beim Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit. Auch Pedelec- oder Rollerfahrer seien häufig weit schneller als 7 km/h. „Ich verstehe ja auch, dass man das auf dem E-Roller oder dem Fahrrad nicht merkt, wie schnell man tatsächlich ist“, räumt Wessels ein. „Aber dafür muss man die Menschen sensibilisieren und es ansprechen.“
Stadt kennt das Problem
Auch die Vredener Stadtverwaltung ist bereits vor einiger Zeit auf das Problem aufmerksam geworden. „Leider ist in der Vergangenheit jedoch deutlich geworden, dass viele Radfahrende besonders in der Fußgängerzone viel zu schnell unterwegs sind“, hieß es in einer Pressemitteilung der Stadt im April. „Häufig verleiten vermutlich sowohl die langjährige Gewohnheit als auch die weit verbreiteten E-Bikes die Vredenerinnen und Vredener dazu, die geltende Schrittgeschwindigkeit stark zu überschreiten.“

Um die Aufmerksamkeit der Radfahrer auf dieses Thema zu lenken, startete die Stadt eine Aktion für die Schrittgeschwindigkeit. Das Konzept: Um die Vredener Radfahrer für die geltende Schrittgeschwindigkeit in der Fußgängerzone zu sensibilisieren, wurden im Rahmen des Verkehrsmonats Mai (Aktion Stadtradeln) Markierungen in der Fußgängerzone aufgebracht, die noch einmal an die geringeren Geschwindigkeiten erinnern sollen. Die Markierungen auf dem Boden zeigen ein großes gelbes Fahrrad mit den Worten „Schritt fahren, auch mit Rad“.
Bitte: Zu Fuß gehen
Seither habe sich am Fahrverhalten der Menschen in der Innenstadt jedoch nur wenig verändert. „Ich kann keine Verbesserung feststellen“, betont Georg Wessels. „Können die Leute denn nicht lesen oder wollen sie es nicht verstehen?“
Für ihn ist die Lösung ganz einfach: Die Besucher der Innenstadt sollten sich vornehmlich zu Fuß fortbewegen. „Auch wer mit dem Rad unterwegs ist, kann doch für einige Meter einfach mal absteigen“, fordert Wessels.
