Streit um Stehtisch eskaliert Heeker steckt in Vreden kräftig Schläge ein

Streit um Stehtisch eskaliert: Prellungen im Gesicht und Knochenbruch
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Die Halle des Schützenvereins Köckelwick sollte am 8. Januar 2023 ein Ort des Vergnügens sein. Die Mitglieder der Vredener Landjugend kamen zusammen, um eine Fete zu feiern. Landjugend-Mitglieder aus dem ganzen Kreis Borken waren eingeladen. Doch ein handfester Streit überschattete das Event.

An einem Stehtisch kam es unter Feiernden zum Streit. Das hatte jetzt ein Nachspiel vor dem Amtsgericht Ahaus. Eines vorweg: Die Zeugenaussagen, also die des Opfers und des Angeklagten, unterscheiden sich erheblich.

Stehtisch besetzt?

Zur Eskalation soll es wie folgt gekommen sein: Ein Freund des 25-jährigen Opfers aus Heek stellte am besagten Abend ein Tablett mit Getränken auf einem freien Stehtisch ab, die in der Schützenhalle aufgestellt waren.

Der vor dem Amtsgericht wegen Körperverletzung angeklagte 23-jährige Stadtlohner soll damit jedoch nicht einverstanden gewesen sein. Der Tisch soll seiner Meinung nach bereits besetzt gewesen sein. Der Stadtlohner soll deswegen angefangen haben zu pöbeln.

Um einer Eskalation aus dem Weg zu gehen, soll sich der Heeker abgewendet haben, um den Platz zu wechseln. In diesem Moment des Wegdrehens soll der Stadtlohner ihn mit der Faust ins Gesicht auf Nasenhöhe geschlagen haben. Prellungen im Gesicht waren laut Arztbericht die Folge.

Durch den Schlag ging der Heeker auch zu Boden. Weitere Schläge durch den Angreifer sollen gefolgt sein. Deswegen hielt der Heeker nach eigenen Angaben seine Hände schützend vor sein Gesicht. Auch will er Schläge auf den Handrücken kassiert haben. Von wem? Das blieb vor Gericht unklar.

Kann Schläge nicht zuordnen

Kurios: Auch, ob der erste Schlag überhaupt vom Stadtlohner ausging, konnte der Heeker nicht mehr mit Sicherheit sagen. Theoretisch hätte dies auch ein Freund des Angeklagten gewesen sein können, der schräg hinter diesem gestanden haben soll. Viele Vermutungen, wenig belegte Fakten.

Davon ab: Die Version des Statdlohners fiel gänzlich anders aus. Sein Freund habe sich alleine an den Stehtisch gestellt und sei dann von einer Gruppe junger Männer, zu denen auch der Heeker gezählt haben soll, geschubst worden sein.

Der Stadtlohner, der übrigens 1,9 Promille intus hatte, will dann seinem Kumpel nur geholfen haben und sei dabei zu Boden geschubst worden. Einen Schlag ins Gesicht des Heekers leugnete er vehement.

Schwitzkasten?

Als weiterer Zeuge sagte der Bruder des Heekers aus, der am besagten Abend ebenfalls in der Schützenhalle feierte. Seiner Erinnerung nach nahmen der Stadtlohner und dessen Freund ihr Opfer sogar in den Schwitzkasten und schlugen zu zweit auf seinen Bruder ein.

Die Version mit dem Schwitzkasten erwähnte der Heeker in seiner Version des Geschehens jedoch mit keiner Silbe. Die Frage, ob der Stadtlohner der Täter war, konnte der Bruder des Heekers nur „zu 80 Prozent“ bejahen.

Schlussendlich gab es für das Gericht keine eindeutigen Beweise, dass sich der angeklagte Stadtlohner einer Körperverletzung schuldig gemacht hatte. Selbst die Staatsanwaltschaft sah dies nicht anders. Es folgte ein Freispruch für den Stadtlohner.