Statt Geschäften doch kein Wohnraum? Vredener Quartiersarchitekt zieht Bilanz

Statt Geschäften doch kein Wohnraum? Quartiersarchitekt zieht Bilanz
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Dass potenzielle Mieter, die einen Leerstand in der Vredener Innenstadt wieder mit Leben füllen, Unterstützung durch ein Förderprogramm des Landes erhalten, ist mittlerweile vorbei. Doch in Vreden wurden auch die Eigentümer der Immobilien unterstützt. Dafür zuständig war unter anderem Quartiersarchitekt Alexander Schwanekamp. Er ist eigentlich selbstständiger Architekt im Büro Hidding Schwanekamp. Doch als die Stelle des Quartiersarchitekten vor drei Jahren ausgeschrieben wurde, hat er sich um die Stelle in seiner Heimatstadt beworben. Nun zog er eine Bilanz über die Entwicklung in den vergangenen Jahren vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Digitales (6. Februar) in Vreden.

„Ursprünglich hatten wir es mal so angedacht, dass wir viele Leerstände in der Vredener Innenstadt durch einen Umbau zu Wohnungen beseitigen“, erklärt Alexander Schwanekamp. „Allerdings hat sich diese Idee dann zeitlich mit der Förderung zur Stärkung unserer Innenstädte überschnitten.“

Dieses Förderprogramm bezuschusste die Mieten von Geschäften, die sich neu im Ortskern niederlassen wollten und lief am 31. Dezember 2023 aus. Dementsprechend, so Schwanekamp, sei der Anreiz für Eigentümer größer gewesen, einen gewerblichen Mieter zu suchen, als Wohnraum im Bestand zu schaffen.

Projekte überlappen sich

„Das finde ich, ehrlich gesagt, nicht schlecht“, betont der Quartiersarchitekt. „Denn am Ende geht es ja darum, die Stadt wiederzubeleben.“ Wie das geschieht, sei dabei nicht so wichtig. Trotzdem war Alexander Schwanekamp über die vergangenen Jahre nicht untätig.

Seit 2022 hat der Quartiersarchitekt 29 Immobilien in Augenschein genommen und die Eigentümer daraufhin kostenlos beraten. Ziel des Ganzen war es, die Vermieter über alternative Nutzungsmöglichkeiten zu informieren und so insgesamt neue Ansätze für die Vredener Innenstadt zu entwickeln.

Im Rahmen einer Umnutzung zu Wohnraum stellen sich aus Sicht des Architekten oft folgende Probleme: die Belichtung, die Barrierefreiheit, der Brandschutz, die sogenannten Abstandsflächen und die vorhandenen Parkplätze. Diese Punkte seien für sich genommen zwar keine Problemfaktoren. Versucht man allerdings diese Aspekte alle unter einen Hut zu bekommen, könne es im Ortskern von Vreden oft schwierig werden.

Kosten des Projektes

Die Kosten für den Quartiersarchitekten beliefen sich nach Angaben der Stadtverwaltung bis Ende 2023 auf 15.758,58 Euro. Die Finanzierung erfolgte mithilfe der Städtebauförderung des Landes und die Fortsetzung des Projektes ist über das neue Leerstands-Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren Nordrhein-Westfalen“ mit weiteren 8000 Euro sichergestellt, so die Stadtverwaltung.