Gaststätte, „Tante Emma“-Laden, Chorprobe, Krippenausstellungen – die Räumlichkeiten im Heimathaus Noldes in Ammeloe haben schon viel erlebt. Und demnächst könnten viele kleine Geschichten hinzukommen. Denn das Heimathaus soll als Ort für standesamtliche Trauungen dienen. Das hat der Rat der Stadt Vreden in seiner vergangenen Sitzung einstimmig so beschlossen.
„Wir bekommen viele Anfragen von Menschen, die an bestimmten Orten heiraten wollen. Einige Orte müssen wir ablehnen, weil das Personenstandsrechts das gar nicht vorsieht“, erklärte der Erste Beigeordnete Bernd Kemper. Deshalb sei man froh, nun neben Burgkeller und Bauernhausmuseum einen zusätzlichen Ort zu haben.
Kirchdörfer einbeziehen
Der Heimatverein Ammeloe hatte das Heimathaus Noldes als Ort für standesamtliche Trauungen vorgeschlagen. „Wir hatten bereits vor einem Jahr Anfragen dazu“, erklärt Hermann Völkering, Vorsitzender des Heimatvereins.
Die Verwaltung habe den Ort bereits selbst ins Auge gefasst, so Bernd Kemper: „Gleichzeitig haben wir überlegt, wie wir auch die anderen Kirchdörfer mit einbeziehen können.“ In Ellewick und Lünten gebe es allerdings derzeit keine entsprechenden Möglichkeiten. „Vielleicht ist es irgendwann mal in der Lüntener Mühle möglich.“ Man habe das im Blick.

Doch so bleibt es zunächst bei dem Heimathaus in Ammeloe. Der Heimatverein jedenfalls habe sich über das positive Feedback gefreut, so Völkering. Als Trauzimmer für kleinere Gesellschaften könnte die ehemalige Gaststätte dienen. Für größere Gruppe stünde der angeschlossene Saal zur Verfügung.
Großartige Veränderungen soll es nicht geben. „Es geht ja eben um das Ambiente“, betonen die Mitglieder des Heimatvereins. Die erste Schankerlaubnis, die Maria Noldes noch im Original vorliegen hat, stammt immerhin aus dem Jahr 1888. Auch die Innenmöblierung des Hauses stammt zum Teil noch aus den Anfangsjahren um 1900.

Für die Ehepaare stehen aber nicht nur die Räumlichkeiten der Gaststätte oder des Saales zur Verfügung. Im Garten des Hauses können nach der Trauung Fotos gemacht werden.
Die Termine werden wie auch für den Burgkeller oder das Bauernhausmuseum über das Standesamt gebucht. Damit vor allem auch an den Wochenenden genug Standesbeamte für die Trauungen bereitstehen, hat man bei der Stadt Vreden vorgesorgt.
„Wir haben zwei Standesbeamte. Zudem haben wir vor einigen Jahren weitere Kollegen zu sogenannten Traustandesbeamten ausgebildet“, so Bernd Kemper. Diese können ganz regulär Trauungen durchführen.

Wer nicht im Heimathaus heiraten möchte, sich aber trotzdem einmal die gut 1400 Gegenstände handwerklichen und landwirtschaftlichen Ursprungs anschauen möchte, kann sich mit acht bis zehn Personen zu einer Führung anmelden. Dann gibt es nach Wunsch auch Kaffee und Kuchen. Gruppenanmeldungen unter Tel. (02564) 1038 oder 6670.