Stadt überzieht Budget um 500.000 Euro Rohrbrüche, Vandalismus und neue Heizungen

Stadt benötigt 500.000 Euro mehr für Gebäudemanagement
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Am Anfang des Jahres ist häufig nicht abzusehen, wie viel Geld in den unterschiedlichen Bereichen von der Stadtverwaltung ausgegeben wird. Trotzdem wird natürlich ein möglichst realistischer Rahmen für die einzelnen Fachbereiche fest eingeplant.

Das gilt auch für den Bereich Gebäudemanagement. Rund eine Million Euro waren im Haushalt 2024 dafür eingeplant. Doch plötzlich sollte noch eine halbe Million dazu kommen. Das sorgte im Rat der Stadt Vreden während der Sitzung am 12. September für Erklärungsbedarf.

Insgesamt waren für den Haushalt 2024 im Bereich des sogenannten Gebäudemanagements für die einzelnen Budgets folgende Mittel geplant: 174.700 Euro für öffentliche Gebäude, 444.200 Euro für Schulgebäude und 435.940 Euro für sonstige Gebäude.

In diesem Budget sind, so erklärte es Joachim Hartmann (Fachbereichsleiter Stadtentwicklung) in der Ratssitzung, sowohl die Ansätze für die bauliche Unterhaltung der jeweiligen Liegenschaften, als auch für Versicherungen (rund 172.000 Euro) und Grundbesitzabgaben (knapp 114.000 Euro) enthalten.

In einem ersten Überplan (Juni 2024) wurden bereits freie Mittel in Höhe von 225.000 Euro auf diese Budgetbereiche verteilt.

Doch eine lange Liste von Reparatur- und Baumaßnahmen führte nun zu einer erheblichen Kostensteigerung. „Der Bedarf des Überplanes ergibt sich sowohl aus der allgemeinen Preis- und Lohnsteigerung im Baugewerbe“, so Hartmann. „Aber im Wesentlichen kommt das durch unplanmäßig erforderliche Maßnahmen an unterschiedlichen Liegenschaften zu Stande.“ Teilweise seien diese Maßnahmen bereits umgesetzt worden, teilweise seien bestimmte Maßnahmen kurzfristig noch zwingend erforderlich.

Schulen sanierungsbedürftig

Die Liste der Baustellen ist lang. Im Budgetbereich Schulen ist unter anderem die Norbertschule betroffen. Dort mussten Raumaufteilungen angepasst werden für die 5-Zügigkeit im neuen Jahrgang nach den Sommerferien. Des Weiteren musste eine Sanierung der Dachgauben am Hauptgebäude vorgenommen werden.

Auch die Hamalandschule war betroffen. So mussten am Standort Ammeloe Brandschutzmaßnahmen am Pavillon der OGS und der Turnhalle umgesetzt werden, am Standort Ellewick musste gleich eine ganze Heizungsanlage repariert werden.

Am Gymnasium musste neben neuen Brandschutztüren auch ein Rohrbruch im Bereich Theatergarderoben und des Lehrerzimmers behoben werden.

Auch an der Sekundar- und der St.-Felicitas-Schule mussten kleinere Arbeiten vorgenommen werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Schulen nach Angaben der Stadtverwaltung auf 265.000 Euro.

Doch neben den Schulen waren auch andere öffentliche Gebäude wie das Feuerwehrgerätehaus und das Rathaus auf ein höheres Budget angewiesen. 135.000 Euro sollen die Beseitigung eines Lecks auf dem Feuerwehrgerätehaus und die Erneuerung eines Klimageräts im Serverraum des Rathauses gekostet haben.

Hinzu kommt eine dritte Summe von 100.000 Euro, die vor allem für die Instandhaltung von Flüchtlingsunterkünften verwendet werden soll. „Es gab deutlich höhere Unterhaltungskosten als zuvor eingeplant“, erklärte Joachim Hartmann.

„Gebäudetechnik, Reinigung, das sind laufende Kosten, die sich häufen.“ Des Weiteren sei es auch da zu einem Rohrbruch gekommen.

Vorschlag der FDP-Fraktion

Für Hendrik Mulder von der FDP-Fraktion ist dies eine stattliche Summe. „Ich hatte die Liste angefordert, damit man auch mal genauer Zahlen zu den Problemen sieht“, betonte er.

„Vielleicht sollten wir darüber nachdenken, Jahresverträge für solche Leistungen abzuschließen, um nicht zu viel Geld im Ernstfall auszugeben.“ Dass sich die Mehrkosten problemlos durch Gewerbesteuereinnahmen, wie die Verwaltung es behauptet, abdecken lassen, hält das Ratsmitglied für fragwürdig.

Dieses Gebäude wird der ein oder andere vielleicht noch als Gaststätte kennen. Nun sind dort Geflüchtete untergebracht. Doch der Umbau der Gaststätte Ameling kostet die Stadt mehr Geld als gedacht.
Dieses Gebäude wird der ein oder andere vielleicht noch als Gaststätte kennen. Nun sind dort Geflüchtete untergebracht. Doch der Umbau der Gaststätte Ameling kostet die Stadt mehr Geld als gedacht. © Luca Bramhoff