Die Fassade der St. Felicitas-Schule soll als erstes saniert werden. Noch in diesem Jahr sollen erste Arbeiten beginnen.

© Markus Gehring

St. Felicitasschule bekommt dringend benötigte neue Fassade

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Lange wurde die Sanierung der St. Felicitasschule aufgeschoben, weil nicht klar war, wie es mit der Schule weitergeht. Jetzt macht die Stadt Nägel mit Köpfen und investiert 1,37 Millionen Euro.

Vreden

, 03.10.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die St.-Felicitasschule in Vreden muss dringend saniert werden. Vor allem die Fassade ist längst nicht mehr zeitgemäß. Und das nicht nur optisch: Gerade was die Wärmedämmung angeht, hinkt sie der Zeit um Jahre hinterher: Ihr Wärmedämmwert liegt zwischen 0,8 und 1,0 W/m²K. Die Fassaden, die die Stadt für die Schule plant, unterschreiten diese rechnerischen Werte deutlich: 0,19 bis 0,34 W/m² K sind möglich – und damit natürlich eine enorme Möglichkeiten, Energie zu sparen.

Bernd Brüggemann, bei der Stadt Vreden für die Gebäude zuständig, gab einen kurzen Überblick über das Gebäude: Errichtet Anfang der 1970er-Jahre sei es zigfach erweitert und ergänzt worden.

Bunte Mischung aus dem Baustoffhandel

„Das sieht man ja schon beim Blick auf die Fassade. Da haben wir eine bunte Mischung aus dem deutschen Baustoffhandel“, sagte er unter dem Gelächter der Ausschussmitglieder: roter Ziegel, grauer Kalksandstein, grauer Verblender, Putzflächen, Blechfassaden, Thermopaneele. Auch dahinter sehe es nicht besser aus. So wurden im Zuge der Erweiterungen beispielsweise ganz unterschiedliche Schalenfugen verbaut.

Vor allem, weil lange nicht klar war, wie es mit der Schule weiter geht, habe sich erheblicher Sanierungsbedarf aufgestaut. Jetzt, da die Schule auf lange Sicht gesichert sei, müsse sie auch entsprechend saniert werden.

Kurz: Die Fassadensanierung sei dringend nötig und könne als erster Aufschlag für die Gesamtsanierung der Schule gesehen werden. „Damit können wir das Gebäude zukunftssicher aufstellen“, sagte er. Vor allem aus energetischer Sicht spreche alles dafür.

Zwei Varianten unterscheiden sich um 300.000 Euro

Er stellte zwei Varianten vor:

  • A: Rückbau der kompletten alten Fassadenverkleidung und Ersatz durch entweder Verblender oder eine neue Plattenfassade. Dazu neue Fenster und Sonnenschutz. Kostenpunkt: 1,66 Millionen Euro (Verblender) oder 1,63 Millionen Euro (Plattenfassade). Vorteil wäre der höchste energetische Standard, Nachteil eine Verfälschung der Architektur und hohe Kosten sowie eine lange Bauzeit.
  • B: Nur die abgängigen Teile der Fassade werden entfernt. Ansonsten wird die neue Plattenfassade über die alten Teile gebaut. Am Ende soll dennoch ein einheitliches Bild entstehen. Zusätzlich wird die Schalenfuge hinter dem Kalksandsteinverblender ausgeblasen. Dazu kommen natürlich ebenfalls neue Fenster- und Sonnenschutzelemente. Kosten: 1,37 Millionen Euro. Nachteil: Nicht an allen Stellen in der neuen Fassade kann der höchste energetische Standard erreicht werden.

Politiker haben eine klare Meinung

Die Meinung bei den Politikern war eindeutig: Variante B.

Mit zweifarbigen Platten soll die Fassade der St. Felicitasschule saniert werden. Zusätzlich soll die Schalfuge ausgeblasen werden. Auch neue Fenster werden eingebaut. Die gesamte Fassadensanierung soll rund 1,37 Millionen Euro kosten.

Mit zweifarbigen Platten soll die Fassade der St. Felicitasschule saniert werden. Zusätzlich soll die Schalfuge ausgeblasen werden. Auch neue Fenster werden eingebaut. Die gesamte Fassadensanierung soll rund 1,37 Millionen Euro kosten. © Stadt Vreden

Heinz-Bernd Röring (CDU) „Wir müssen den Schülern und Lehrern ein gutes Zuhause bieten“, sagte er. Es gebe überhaupt keine Alternative für eine Sanierung, fügte er hinzu. Einzig bei Details zu den verbauten Fenstern und dem Lüftungskonzept – gerade auch mit Blick auf die Coronakrise – sah er noch einige offene Fragen, die noch geklärt werden sollen. Insgesamt sprach er sich für die Variante B aus.

Diese Alternative nannte auch Gerd Welper (Grüne) als einzig richtige Möglichkeit. „Die 300.000 Euro Zusatzkosten sind nicht zu rechtfertigen“, erklärte er. Und die architektonische Sprache des Gebäudes sei sowieso schon vor längerer Zeit verloren gegangen.

Auch Christiane Albers (SPD) setzte auf die Variante B. Sie wollte aber vor allem wissen, in welchem Zeitrahmen die Sanierung überhaupt über die Bühne gehen könne. Das Ausblasen der Fassade könne schnell beginnen und auch dieses Jahr noch abgeschlossen werden, erklärte Bernd Brüggemann. Parallel dazu sollen die neuen Fenster ausgeschrieben werden. „Die Hersteller haben eine recht lange Vorlaufzeit. Das kann sich also hinziehen“, sagte er. Anfang 2021 sollen dann die Plattenfassaden ausgeschrieben werden.

Kaspar Neuendorf (FDP) bekam das Schlusswort: „Die Variante sieht gut aus. Wir schließen uns an“, sagte er. Der Ausschuss stimmte danach einstimmig für die Sanierung.