Großtagespflege Bumblebee bald an der Ölbachstraße Spielerisch die Welt entdecken

Spielerisch die Welt entdecken: Großtagespflege bald an der Ölbachstraße
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Mittags um 13 Uhr ist Ruhe eingekehrt im Haus von Sabrina Stowermann. Die Kinder machen Mittagsschlaf. Der Vormittag war auch schon aufregend genug. Zusammen wurde eine kleine Dohle von der Straße gerettet, die sonst vielleicht unter die Autoräder gekommen wäre.

Seit 2017 betreut Sabrina Stowermann die Kinder als Tagesmutter in den eigenen vier Wänden. Damals eine Entscheidung, um Familie und Beruf besser in Einklang zu bringen.

Eine Entscheidung, die sie nie bereut hat. Lediglich eines fehlte ihr. „Mir hat immer ein Team gefehlt, der fachliche Austausch mit erwachsenen Arbeitskollegen“, erzählt die 40-Jährige. Corona habe diese Situation noch verstärkt.

Hinzu kommt der Wunsch der Eltern nach einer verlässlichen Betreuung. „Wenn ich krank werde, dann gerät die Betreuung ins Stocken. Das war immer das Einzige, was mir bei dieser Arbeit ein bisschen Druck erzeugt hat.“

Großtagespflege „Bumblebee“

Und so wuchs der Gedanke, sich mit Kolleginnen zusammenzutun, eigene Räumlichkeiten zu finden und wieder in einem Team zu arbeiten.

Und im Januar beziehungsweise Februar 2024 wird dieser Wunsch nun Wirklichkeit. Im Januar steigt Stefanie Ritter (35) mit in die Tagespflege ein. Bis Ende März hat sie eine Tagespflege in Stadtlohn als Vertretungskraft unterstützt. Nun freut sie sich auf die neue Herausforderung. „Wir haben nie Zweifel gehabt und freuen uns, dass das Projekt nun Schritt für Schritt Realität wird“, erzählt die 35-Jährige.

An der Ölbachstraße 68 entsteht das neue Gebäude für die Großtagespflege Bumblebee.
An der Ölbachstraße 68 entsteht das neue Gebäude für die Großtagespflege Bumblebee. Errichtet wird es von Terhalle Holzbau aus Ottenstein. © Carina Strauss

Im Januar beginnt Stefanie Ritter mit der Eingewöhnungsphase für die neuen Bumblebees. Denn dann werden hier neun statt wie bisher sechs Kinder im Alter von null bis drei Jahre betreut. Allerdings noch in den privaten Räumen von Sabrina Stowermann. Zum 1. Februar wollen die Tagesmütter dann die offizielle Eröffnung an der Ölbachstraße 68 feiern.

Zu sehen ist dort auch jetzt schon einiges. Die untere Etage steht bereits, am Dienstag wurde die Filigrandecke angeliefert. In einer anregenden Umgebung soll hier in Zukunft die frühkindliche Bildung unterstützt und die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung der Kinder gefördert werden.

Vorbereitete Umgebung

Damit geht auch ein weiterer Wunsch von Sabrina Stowermann in Erfüllung. „Seit drei Jahren keimt in mir der Wunsch, den Kindern eine noch besser vorbereitete Umgebung zu bieten.“ Denn die Räume in ihrem Haus nutzt sie – selbstverständlich – auch mit ihrer Tochter. Es ist eben auch ihr Zuhause.

In einer anderen, gut vorbereiteten Umgebung könnten sich die Kinder einfach ohne viele Fragen mit Dingen beschäftigen, die sie interessieren – zum Beispiel mit dem Matschen mit Kleister und Farbe.

Spatenstich an der Ölbachstraße
Neben den Kleinsten waren beim Spatenstich an der Ölbachstraße ebenfalls dabei (v.l.): Silke Steevens-Ahler, Jürgen Ellerkamp, Caroline Nienhues (alle Terhalle Holzbau GmbH), Stefanie Ritter und Sabrina Stowermann von der Großtagespflege BumbleBee, Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp, Ludger Kemper-Bengfort (Fachabteilung Familie und Soziales), Björn Kemper (Bauherr). © Großtagespflege Bumblebee

Und so soll es an der Ölbachstraße extra für solche Aktionen einen speziellen Raum geben, wo nach Lust und Laune geforscht, gematscht und experimentiert werden kann. Hinzu kommt eine Küche, in der die Kinder auch aktiv bei der Zubereitung der Mahlzeiten helfen dürfen.

Und damit auch wirklich alle Kinder überall mitmachen können, gibt es in der Küche ausziehbare Arbeitsplatten. So kommen die Kinder auch ohne Podest an die Arbeitsfläche. „Unser Wunsch ist es, in Zukunft auch inklusiv zu arbeiten. Deshalb ist auch alles ebenerdig geplant.“

Freies Spiel

Das pädagogische Konzept, das die beiden Frauen ausgearbeitet haben, ist sehr umfangreich. Dazu gehören unter anderem das bedürfnisorientierte Arbeiten, das freie Spiel, aber auch die Arbeit nach dem „situativen Ansatz“. „Wir holen die Kinder da ab, wo sie stehen, beobachten sie sehr sensibel und schnappen so Themen auf, die Kinder haben. Diese bearbeiten wir mit ihnen dann unter anderem in Projekten.“

Derzeit steht für die Kinder, die Sabrina Stowermann betreut, natürlich besonders die Baustelle im Fokus. Diese wird regelmäßig besucht und in der Tagespflege stehen derzeit Traktoren und Bagger als Spielzeug hoch im Kurs.

Der Name Bumblebee (englisch für Hummel) leitet sich übrigens aus Sabrina Stowermanns Spitznamen „Biene“ (auf Englisch „Bee“) ab – und aus einem Zufall. „Vor einigen Jahren habe ich eine Freundin auf Bali besucht. Dort sind wir durch die Gassen geschlendert und da hing ein Schild mit einer Bumblebee und einem Pfeil, der den Weg in Richtung des Kindergartens Bumblebee wies.“

Der Name Bumblebee entstand aus einem Zufall.
Der Name Bumblebee entstand aus einem Zufall. © Carina Strauss

Sabrina Stowermann und Stefanie Ritter freuen sich auf die weitere Arbeit: „Größter Vorteil unserer Betreuungsform ist, dass wir verlässliche Bezugspersonen darstellen dadurch, dass die Betreuung in einer kleinen Gruppe in einem familiären Rahmen stattfindet.“ Bindung sei eines der wichtigsten Bedürfnisse in dem jungen Alter, so Sabrina Stowermann.