Sperren und Poller müssen weg Erlass beschert der Stadt Vreden viel Arbeit

Sperren und Poller müssen weg: Erlass beschert der Stadt viel Arbeit
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Es klingt wie ein schlechter Scherz, ist aber harte Realität: Fast alle Radwegsperren und Sperrpfosten in Vreden müssen wahrscheinlich in Zukunft abgebaut werden. Auf die Männer vom Bauhof wartet jetzt viel Extra-Arbeit. Grund ist ein Erlass der Landesregierung in Düsseldorf.

Das Umwelt- und Verkehrsministerium NRW hat sich auf die Fahne geschrieben, den Radverkehr sicherer machen zu wollen. Um Druck hinter die Sache zu bekommen, wurde erlassen, dass alle Kommunen Poller, Sperrpfosten oder Wegesperren aus Sicherheitsgründen überprüfen und bis auf wenige Ausnahmen auch entfernen müssen.

Erlass der Landesregierung

Die Sinnhaftigkeit darf hinterfragt werden. Das Ministerium argumentiert, dass diese Sperrvorrichtungen gerade bei Dunkelheit eine „Kollisionsgefahr“ bergen würden. Es sei dadurch bereits zu schweren Unfällen samt Todesfällen gekommen. Zahlen, die das belegen, liefert das Ministerium nicht. Aber: Auch für Lastenräder seien die Sperren hinderlich.

Hintergrund ist nach Angaben der Stadtverwaltung Vreden auch die deutliche Zunahme von schnelleren E-Bikes, größeren Lastenrädern oder auch Radfahranhängern („Croozer“). „Jedes der beispielhaft genannten Fahrzeuge neigt insbesondere bei verbauten Quergittern/Umlaufgittern dazu, schneller hängenzubleiben oder erst gar nicht durchzukommen“, heißt es von der Pressestelle. „Mitunter kann man aber auch mit einem Pedal an diesen Pollern hängen bleiben. In jedem Fall droht hier eine Verletzungsgefahr.“

Viele Poller müssen weg

Die Thematik ist bei der Kommunalverwaltung schon länger Thema und daher wolle man nun die Poller und Umlaufgitter zeitnah auf den Prüfstand stellen. Hierfür nehmen die Kolleginnen und Kollegen der Fachabteilung Bürgerbüro und Ordnung derzeit eine Bestandsaufnahme aller bestehenden Poller auf.

Zusammen mit der zuständigen Verkehrsbehörde Kreis Borken werden diese daran anschließend auf ihre Notwendigkeit überprüft. „Nach erster überschlägiger Einschätzung ist davon auszugehen, dass viele Umlaufgitter und Metallpfosten aufgrund des Erlasses auch auf Vredener Gebiet weichen könnten“, räumt die Stadt Vreden auf Nachfrage der Redaktion ein.

Nach der Bestandsaufnahme werde die Stadt Vreden den Kontakt zum Kreis Borken herstellen und die Örtlichkeiten einzeln begutachten. Auf Grundlage der Entscheidungen des Kreises Borken sollen dann entsprechenden Maßnahmen umgesetzt werden.

Doppelte Arbeit für nichts

Besonders ärgerlich für die Stadt und Kommunalpolitik: Erst vor Kurzem hatte die Stadtverwaltung, entsprechend einem Beschluss des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses vom März dieses Jahres, die Poller am alten Friedhof umgesetzt. Diese Maßnahme könnte nach der Prüfung der Poller in absehbarer Zeit wieder rückgängig gemacht werde.