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Die Leitungsposition an der Sekundarschule in Vreden wird vorerst weiter vakant bleiben. Das Besetzungsverfahren ruhe derzeit, erklärte eine Sprecherin der zuständigen Bezirksregierung in Münster am Montag auf Anfrage. Vorerst werde Konrektor Kai Großkopf die Leitungsfunktion kommissarisch ausüben.
Eigentlich hat sich die Bezirksregierung bereits für einen der beiden Bewerber für den Posten entschieden. Doch die unterlegene Aspirantin, die bereits an der Schule tätig ist, hat dagegen Klage beim Verwaltungsgericht in Münster eingereicht. Deswegen sei der weitere Besetzungsprozess zunächst ausgesetzt, hieß es weiter.
Ärger mit dem Schulausschuss
Damit wird die schier unendliche Geschichte um die Neubesetzung des Leitungspostens an der Sekundarschule um ein Kapitel reicher. Rückblick: Nach 47 Jahren an der Bildungseinrichtung ging deren Leiterin Gisela Huning im Frühjahr in den Ruhestand - und hinterließ nicht nur große Fußstapfen, sondern auch eine vakante Leitungsposition.
Während Schulleiterposten in vielen Orten in Nordrhein-Westfalen aus Mangel an Bewerbern unbesetzt bleiben, fand sich Vreden in einer vergleichsweise komfortablen Situation wieder. Gleich zwei Bewerber für den Chefposten warfen ihre Hüte in den Ring.
Die Schulkonferenz sprach sich schließlich mit 15 Stimmen und bei drei Enthaltungen für die Kandidatin aus, die bereits Mitglied des Kollegiums ist. Der Bildungsausschuss der Stadt Vreden aber durchkreuzte diesen Plan. Das Gremium votierte für den externen Bewerber – und genau das sorgt immer noch für Ärger.
Schüler und Eltern reagierten irritiert auf die Entscheidung des Bildungsausschusses. Sogar der Rat trat zu einer Sondersitzung zusammen. Bürgermeister Tom Tenostendarp konnte keine Fehler in dem Verfahren ausmachen, wie er unserer Redaktion noch im Mai erklärte. Derweil starteten die Gegner der Entscheidung eine Petition mit dem vielsagenden Titel „Kein Klüngel in Vreden“.
Jetzt entscheidet das Verwaltungsgericht
Am Ende aber kann die Kommunalpolitik nur Stellungnahmen abgeben. Die Entscheidung über die Besetzung des Schulleiterpostens trifft die Bezirksregierung als zuständige Behörde allein. Und sie hob den Daumen für den externen Bewerber.
Jetzt aber hat das Verwaltungsgericht das letzte Wort in der Sache, die sich nun noch deutlich länger hinziehen wird. Am Montag war in Münster noch nicht in Erfahrung zu bringen, wie lange es bis zu einer gerichtlichen Entscheidung dauern dürfte.