Seit Wochen kein Netz in Ammeloe Kundin sauer auf Mobilfunkanbieter

Seit Wochen kein Netz in Ammeloe: Kundin sauer auf Mobilfunkanbieter
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Arbeiten an einem Mobilfunkmast und Tiefbauarbeiten legten das Mobilfunknetz in Vreden seit Ostern des Öfteren lahm. Die Konsequenz: die Einwohner der Stadt stehen oft ohne Handynetz da. Die Außenbereiche wie Ammeloe und Lünten betrifft das besonders. Trotz zahlreicher Anrufe bei der Telekom, die zwei Masten in dem Bereich betreibt, bleibt der Zustand über Wochen bestehen. Dabei sind Menschen wie Gudrun Mies-Walfort aus Ammeloe beruflich auf die Funkverbindung angewiesen.

Homeoffice kaum möglich

Ein blauer Punkt über dem Wort Signal leuchtet ein paar Mal auf der sogenannten Speedbox der Mutter aus Ammeloe auf. Über eine SIM-Karte versucht das Gerät, sich in das Mobilfunknetz einzuwählen, um dann ein W-LAN-Signal für die Wohnung von Grudrun Mies-Walfort abzugeben. Doch nach einigen Versuchen wird schnell klar: Es gibt kein Netz.

Die meisten ihrer Nachbarn sind von dem Problem nicht so stark betroffen wie sie selbst. Sie haben andere Telefonanbieter oder sich bereits vor Jahren eine Glasfaserleitung in das Haus legen lassen. Doch die Vredener Mutter wohnt zur Miete und kann an den Internetleitungen in ihrem Haus nur wenig ändern. „Aber das war auch nie nötig“, betont die Mutter, die aus dem Homeoffice bei einer Agentur in Düsseldorf arbeitet. „Denn die Speedbox hat lange problemlos funktioniert.“ Die Telekom hatte ihr vor einiger Zeit zu dieser Lösung geraten und seither sei sie recht zufrieden gewesen.

Diese Fehlermeldung taucht auf dem Laptop von Gudrun Mies-Walfort seit Wochen auf. Das macht die Arbeit aus dem Homeoffice fast unmöglich.
Diese Fehlermeldung taucht auf dem Laptop von Gudrun Mies-Walfort seit Wochen auf. Das macht die Arbeit aus dem Homeoffice fast unmöglich. © Luca Bramhoff

Hotline ist keine Hilfe

Doch seit Ostern gibt es kaum noch Momente mit einer zuverlässigen Verbindung. Für jemanden, der aus dem Homeoffice arbeitet und dessen Arbeit nicht im nächsten Ort liegt, durchaus ein Problem. Nach wenigen Tagen rief die Mutter aus Ammeloe zum ersten Mal bei der Support-Hotline des Anbieters an.

„Ich habe die ganze Zeit über die Gespräche mit der Telekom geführt. Erst hieß es, dass es einen Defekt gibt, dann wurden wir vertröstet, weil es angeblich gar keine Störung mehr geben sollte“, erklärt die Vredenerin.

Reparaturen der Telekom

Wie das Telekommunikationsunternehmen auf Anfrage erklärt, seien seit Ostern an zwei Standorten in Vreden „Arbeiten an der Leitungsanbindung nötig geworden, die zu zeitweisen Einschränkungen für die Kunden“ geführt hätten. Von zeitweisen Einschränkungen kann Gudrun Mies-Walfort allerdings nicht berichten: „Das Netz war durchgängig weg. Telefonieren konnte man erst ein paar Straßen weiter. Von konstantem Internet ganz zu schweigen.“

Doch manchmal hat die Mutter Glück. Nicht etwa, weil das Netz der Telekom plötzlich wieder eine konstantere Leistung liefert, sondern weil sich ihr Handy sowie ihre Speedbox aufgrund der Nähe zu den Niederlanden in das dortige Netz einwählen. „Dann läuft es wirklich einwandfrei“, betont sie. „Mittlerweile kostet das Roaming ja nichts mehr. Aber trotzdem kann das ja nicht die Lösung sein.“

Probleme beim Notruf

Ihre Übergangslösung besteht aktuell daraus, ihr Homeoffice zu ihrem Vater zu verlagern, wo das Internet wesentlich zuverlässiger ist. „Ich finde für meine Arbeit schon eine Lösung. Ich sorge mich aber auch um andere Menschen“, so Mies-Walfort. „Ältere Menschen, die nicht so viel von der Technik verstehen, denken vielleicht, ihr Telefon sei kaputt und kaufen sich gleich ein neues.“ Auch in Situationen, wo möglichst schnell der Notruf gewählt werden müsse, sei man an vielen Punkten in Ammeloe aufgeschmissen. „Und das kann es doch wirklich nicht sein“, fügt die Mutter entrüstet hinzu.