
Der Erste Beigeordnete der Stadt Vreden, Bernd Kemper, hat scharfe Kritik an der Kommunikation der Bezirksregierung im Rahmen des Wechsels von Schulleiter Dr. Jürgen Klomfaß vom Vredener Gymnasium zur Bezirksregierung geübt. © Markus Gehring
Schlechte Kommunikation mit der Bezirksregierung sorgt für viel Unmut
Schulleiterwechsel in Vreden
Für viele überraschend wechselt Dr. Jürgen Klomfaß vom Vredener Gymnasium zur Bezirksregierung. Der Erste Beigeordnete Bernd Kemper ist von der Kommunikation mit der Behörde enttäuscht.
Am kommenden Mittwoch, 10. August, beginnt für die Schülerinnen und Schüler an den Schulen in NRW wieder der Unterricht. Auch die knapp 900 Schülerinnen und Schüler am Gymnasium Georgianum in Vreden starten ins neue Schuljahr, jedoch mit einer entscheidenden Änderung zum letzten Schuljahr: Das Vredener Gymnasium steht nämlich plötzlich ohne Schulleiter Dr. Jürgen Klomfaß da.
Seit Februar 2017 leitete der das Georgianum, nun zieht es ihn als Dezernenten in das Dezernat für die Qualitätsanalyse an Schulen bei der Bezirksregierung in Münster. Was für Außenstehende ein nachvollziehbarer Schritt auf der Karriereleiter ist, sorgt beim Schulträger, der Stadt Vreden, für einigen Unmut. „Wir haben am 18. Juli von Herrn Klomfaß persönlich von diesem Schritt erfahren", berichtet der Erste Beigeordnete der Stadt Vreden, Bernd Kemper, im Gespräch mit Redaktion.
Früherer Zeitpunkt wäre wünschenswert gewesen
Dass die Kommunikation auf diesem Wege ablief, ist ein deutlicher Kritikpunkt von Bernd Kemper. Er hätte sich gewünscht, dass die Bezirksregierung als zuständige Behörde diese Personalie mit der Stadt kommuniziert, vor allem auch zu einem früheren Zeitpunkt. „Zwei Wochen vor so einer wichtigen Personalie informiert zu werden, das stellt uns vor nicht unerhebliche Probleme", so Kemper.
Kommissarisch wird das Gymnasium nun durch Andreas Kottemölle, den bislang stellvertretenden Schulleiter, geführt. „Die komplette Verantwortung ruht nun auf seinen Schultern. Ich bin mir sicher, dass er der Aufgabe auch gewachsen ist, aber es wäre bestimmt hilfreich gewesen, wenn so ein Wechsel mit etwas mehr Vorlaufzeit hätte erfolgen können", macht Bernd Kemper im Telefonat mit der Redaktion seinem Unmut Luft und verweist mit Blick auf den ebenfalls vakanten Posten des Oberstufenkoordinators auf eine ohnehin angespannte Personaldecke.
Stelle wird frühestens im August 2023 neu besetzt
Fest steht indes schon, dass Andreas Kottemölle den Posten als kommissarischer Schulleiter für mindestens ein Jahr inne haben wird. Denn Jürgen Klomfaß muss sich in seinem neuen Job bei der Bezirksregierung zunächst bewähren. Diese Phase soll neun Monate dauern. Erst danach endet die sogenannte Wiederbesetzungssperre und es kann eine Ausschreibung für die Schulleiterstelle erfolgen.
Bernd Kemper ist eher skeptisch, schon zum 1. August 2023 einen neuen Schulleiter präsentieren zu können. „Das Verfahren ist sehr aufwendig. Wenn tatsächlich Anfang Mai 2023 eine Ausschreibung erfolgen würde, dann könnte es klappen", so Kemper. Die Stadt hat als Schulträger zumindest das Recht auf eine Empfehlung. „Wir würden die Bewerber in unseren Schulausschuss einladen und sie uns anhören. Anschließend würden wir eine Empfehlung an die Bezirksregierung geben", erklärt Bernd Kemper das Verfahren. Die letzte Entscheidung liegt aber in Münster.
Nachbesetzungsverfahren muss gut vorbereitet sein
Bis entsprechende Lösungen die Personalsituation betreffend in Münster getroffen werden, will die Stadt Vreden in dem ihr zur Verfügung stehenden Maße unterstützend tätig werden. „Wir können nun mal nicht auf eigene Faust Lehrer einstellen. Aber vielleicht können wir einen Teil der Engpässe begleiten, indem wir zusätzliche Stunden im Sekretariat schaffen", denkt Bernd Kemper schon weiter.
Für ihn ist nun auch wichtig, dass das Nachbesetzungsverfahren von der Bezirksregierung gut vorbereitet wird, damit es unmittelbar nach dem Ende der Wiederbesetzungssperre anlaufen kann und nicht noch mehr Zeit verschwendet wird.
An die Bezirksregierung schickte die Redaktion in dieser Thematik nach telefonischer Rücksprache auch Fragen, insbesondere zur eher schlechten Kommunikation zwischen Behörde und Schulträger. Bis Freitagnachmittag um 17.30 Uhr gab es jedoch keine Reaktion.