Rund 550 Geflüchtete in Vreden untergebracht Turnhalle soll bald geräumt werden

Rund 550 Geflüchtete untergebracht: Turnhalle soll bald geräumt werden
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Das Thema Flüchtlinge bleibt in Vreden weiter aktuell. Rund 550 Personen betreut die Fachabteilung Familie und Soziales der Stadt Vreden. Wie der Erste Beigeordnete Bernd Kemper in der vergangenen Ratssitzung erläuterte, leben 382 Personen in Unterkünften der Stadt, 148 davon stammen aus der Ukraine. Hinzu kommen 164 Geflüchtete, die bei Gastfamilien untergekommen sind.

„Das Ehrenamt ist hier ausdrücklich zu unterstützen“, betonte Kemper. „Wenn wir diese Unterstützung nicht hätten, würde das System hier in Vreden nicht mehr funktionieren.“

37 Häuser

Insgesamt stünden 37 Häuser, im städtischen Besitz oder angemietet, für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung sowie drei im Bau befindliche Modulunterkünfte. Zusätzlich habe man derzeit 22 Personen in der Walbert-Turnhalle untergebracht.

Das könnte aber bald Geschichte sein. „Wir gehen davon aus, dass die Modulunterkünfte in zwei bis drei Wochen bezugsfertig sind.“ Sobald es soweit ist, sollen die Geflüchteten aus der Turnhalle in die Modulunterkünfte umziehen.

„Aufgrund der gemeinsamen vorausschauenden Planung haben wir zurzeit noch ein bisschen Puffer an freien Kapazitäten“, so Kemper. Man gehe davon aus, dass sich die Anzahl der Geflüchteten noch weiter steigern wird, „sodass wir dann auch gut vorbereitet sind, die Menschen entsprechend aufzunehmen“.

Weitere Mittel bereitgestellt

Auch über die Finanzierung der Unterbringung wurde in der Ratssitzung informiert. Eigentlich wollte Kämmerer Jürgen Buckting schon fertige Aufstellungen zu den Kosten vorlegen. Doch einige Rechnungen befanden sich noch in der Prüfung. Und so hat der Rat entschieden, zunächst 230.000 Euro für die Maßnahmen bereitzustellen.

Denn der Haushaltsplan 2022 war vor dem Flüchtlingsstrom aus der Ukraine verabschiedet worden. Es bestand lediglich ein geringer Ansatz für Möblierung (10.000 Euro), welcher jedoch eher für Ersatzbeschaffungen bestehender Möbel gedacht war, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Mit Beginn des Krieges wurde jedoch schnell deutlich, dass der Möbelbestand nicht ausreichen wird. So wurden im September bereits Mittel in Höhe von 100.000 Euro überplanmäßig bereitgestellt. Insgesamt benötigt wurden 138.000 Euro.

Neben der Möblierung schlug aber auch die Herrichtung der Flüchtlingsunterkünfte zu Buche. Brandschutzanforderungen mussten erfüllt werden und Sanierungen waren erforderlich, um die Unterkünfte bewohnbar zu machen. Somit sind im Jahr 2022 rund 250.000 Euro für die Sanierungen von Flüchtlingsunterkünften angefallen. Der größte Teil dieser Mittel ist laut Verwaltung für die Herrichtung der Walbert-Turnhalle verwendet worden.