Raubüberfälle in Vreden Angst vor Serientäter geht um – Polizei sucht Zeugen

Raubüberfälle: Angst vor Serientäter geht um – Polizei sucht Zeugen
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In Vreden geht die Angst um. Nach drei Raubüberfällen binnen kürzester Zeit auf Geschäfte und Betriebe in der Stadt wird das in einer örtlichen Facebook-Gruppe sehr deutlich. Vieles deutet auf einen Serientäter hin. Die Polizei hat ihr „Verhalten der Lage angepasst“ und warnt vor dem Räuber.

15. Februar, 18. Februar und 19. Februar – die drei Raubüberfälle erfolgten in kurzem Abstand. Überfallen wurden ein Verbrauchermarkt, ein Bekleidungsgeschäft und eine Spielhalle. Alle Betriebe liegen in der Innenstadt oder unweit davon entfernt. Die Täterbeschreibung ist stets identisch. Ebenso die Tatwaffe – ein 20 bis 30 Zentimeter langes Messer.

Verhalten der Lage angepasst

In einem Fall flüchtete der Unbekannte mit einem Rad. Spricht das für einen örtlichen Bezug und geht die Polizei tatsächlich von einem Serientäter aus? Wir haben nachgefragt. Und nachgehakt, wie der Ermittlungsstand ist.

„Wir sind dran. Die Ermittlungen laufen“, sagt Kreispolizei-Sprecher Dietmar Brüning. Dieser „Standardsatz“ darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Polizei die Vorfälle sehr ernst nimmt. „Wir haben unser Verhalten natürlich der Lage angepasst“, verdeutlicht der Polizeisprecher.

Der letzte der drei jüngsten Raubüberfälle in Vreden ereignete sich in dieser Spielhalle.
Der letzte der drei jüngsten Raubüberfälle in Vreden ereignete sich in dieser Spielhalle. © Markus Gehring

Wie das im Detail aussieht, kommuniziert die Polizei bewusst nicht. Dass es mit einer erhöhten Präsenz einhergehen dürfte, liegt nahe. Die Ermittlungen selbst würden „sehr intensiv“ geführt. Die Sorgen in der Bevölkerung würden selbstverständlich ernstgenommen.

Und die Polizei geht davon aus, dass es sich um einen Serientäter handelt. Dietmar Brüning formuliert es so: „Es gibt Hinweise, dass eine Person für die Taten verantwortlich ist.“ Dabei gehe es nicht nur um die Täterbeschreibung (männlich, ca. 170 bis 175 Zentimeter groß, stabile/korpulente Figur und 30 bis 40 Jahre alt). Tiefer ins Detail geht die Polizei aber (noch) nicht.

Der erste der Raubüberfall aus der jüngsten Serie ereignete sich in diesem Verbrauchermarkt.
Der erste der Raubüberfall aus der jüngsten Serie ereignete sich in diesem Verbrauchermarkt. © Markus Gehring

Dass der Täter in einem Fall ein Fahrrad zur Flucht nutzte und immer wieder in Vreden zuschlägt, könnte für einen örtlichen Bezug sprechen. Mit Angaben dazu hält sich die Polizei bedeckt, schließt es aber auch nicht aus. All das sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

„Wir gehen allen Hinweisen nach und sind auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen“, sagt der Polizei-Sprecher. Wie viel Beute der Täter bisher machte, ist unklar. Klar ist lediglich, dass er bei seiner letzten Tat am 19. Februar in der Spielhalle „nur“ eine geringe Menge Bargeld erbeutete. Nicht aus der Kasse der Spielhalle, sondern von einigen Kunden.

Keinen Widerstand leisten

Auf Facebook kam die Frage auf, warum denn keiner aus den betroffenen Betrieben einfach mal einen Stuhl oder Hocker nehme und auf den Täter einschlage. Schließlich habe dieser ja „nur“ ein Messer. Ein Vorgehen, vor dem die Polizei ganz ausdrücklich warnt.

„Ein Messer ist ein brandgefährliches Werkzeug, das zu tödlichen Verletzungen führen kann“, stellt Dietmar Brüning klar. Alle Betroffenen hätten genau richtig gehandelt, indem sie keinen Widerstand geleistet hätten. Das habe dazu beigetragen, dass die Situationen nicht eskaliert seien.

Notruf wählen

Natürlich brauche man mit einem Messer eine geringere Distanz, um jemandem (schwere) Verletzungen zuzufügen, als mit einer Schusswaffe, aber: „Niemals sollte man sich selbst in Gefahr bringen.“ Ganz gleich, ob der Täter ein Messer, eine Schusswaffe oder eine sonstige Waffe habe.

Das gelte auch, falls sich jemand aufgrund der Täterbeschreibung und sonstiger Faktoren sicher sei, den Täter auf der Straße erkannt zu haben. Konfrontation vermeiden und stattdessen sofort den Notruf (110) wählen, ist laut Polizei das richtige Verhalten.

Die Polizei sucht Zeugen. Hinweise an die Kriminalinspektion 1 in Borken unter Tel. (02861) 9000.

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