Die geplanten Windkraftanlagen entlang der deutsch-niederländischen Grenze sorgen weiterhin für Unmut. Am 13. März machten Hans Van Gorsel und Martin Karnebek gemeinsam mit weiteren Mitstreitern ihrem Frust Luft: Während der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses in Vreden hielten sie gelbe Schilder mit der Aufschrift „Ist das Demokratie?“ und „Werden unsere Bedenken ernst genommen?“ in die Höhe. Der Ausschussvorsitzende unterband die Protestaktion umgehend und verwies auf die Hausordnung. Doch die Demonstranten ließen sich nicht entmutigen und verteilten stattdessen ihre Flyer im gesamten Rathaus.
Mangelnde Transparenz
Der Protest ist Ausdruck einer länger schwelenden Auseinandersetzung. Bereits in der Vergangenheit beklagten sich niederländische Anwohner über mangelnde Transparenz seitens der deutschen Behörden. Van Gorsel kritisiert, dass weder er noch seine Nachbarn über die Windkraftpläne informiert wurden. Erst durch Zufall hätte er von einer Infoveranstaltung in Zwillbrock erfahren. „Wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt“, so der Niederländer im Gespräch mit unserer Redaktion nach der Sitzung.
Die Gegner der Windkraftanlagen betonen, dass sie nicht grundsätzlich gegen erneuerbare Energien sind, wohl aber gegen die Art und Weise der Umsetzung. Laut Van Gorsel könnten die geplanten Anlagen erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, insbesondere auf Naturschutzgebiete in den Niederlanden, die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Zudem befürchten sie gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Lärm und Vibrationen der Rotoren.
Ein weiteres Argument der Protestierenden ist der mögliche Schaden für den Tourismus. „Jährlich besuchen Millionen Deutsche unsere Region wegen der Ruhe und der schönen Landschaft“, erklärt Van Gorsel. „Doch riesige Windräder könnten dieses Landschaftsbild dauerhaft verändern.“
Ob die Proteste Einfluss auf die Planungen haben, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass die Debatte um Windkraft an der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden an Schärfe gewinnt. Während NRW seine ehrgeizigen Klimaziele vorantreibt, könnten Widerstände wie dieser dazu führen, dass der Dialog zwischen den Anwohnern und den Planungsverantwortlichen intensiviert werden muss. Dennoch gab es in Sachen Windpark Doemern-Höchte in der Ausschusssitzung keine Widerrede der vonseiten der Lokalpolitik.
