In dem Gebäude in der Wüllener Straße 27, in dem aktuell noch Malerplanen vor den Schaufenstern hängen, tut sich schon seit geraumer Zeit etwas. Die beiden Vredener Brüder Yussuf und Ibrahim Öztep wollen dort ihren mittlerweile dritten, rund um die Uhr geöffneten Automatenladen eröffnen. Die ehrgeizige Idee: Der E-Kiosk soll an Sonn- und Feiertagen den klassischen Supermarkt ersetzen können.
Aber wie kommen die beiden jungen Unternehmer auf die Idee, ein solches Geschäft zu eröffnen? Die Selbstständigkeit ist den beiden bis Dato jedenfalls nicht fremd gewesen. Denn zuvor befand sich in dem Ladenlokal an der Wüllener Straße das Büro des Softwareunternehmens der beiden Brüder. Ihr zweites Büro in Hochmoor bauten sie aber so weit aus, dass beide nun problemlos dort Platz finden. „Dann haben wir uns gefragt, was wir mit dem Vredener Büro machen sollen“, erklärt Ibrahim Öztep.
Lange Lieferzeiten
„Ich glaube, jeder hatte schon mal den Traum davon, einen eigenen Candy-Shop oder einfach einen hippen und coolen Laden zu betreiben“, ergänzt der Vredener. Eins war den beiden jedoch von Anfang an klar: Selbst im Laden stehen können sie aufgrund ihrer Selbstständigkeit nicht. „Und dann sind wir vor rund sieben Monaten auf die Idee mit den Automaten gekommen“, erinnert sich Ibrahim Öztep.
Von der eigenen Idee überzeugt, bestellten sie auch direkt mehrere Verkaufsautomaten. Die ursprünglich angekündigte Lieferzeit von drei Monaten hat sich allerdings mehr als verdoppelt. „Die Lieferung solcher Automaten ist vor allem wegen des Krieges im Nahen Osten und der Ukraine schwieriger geworden“, erklärt Öztep. „Aber jetzt sind die Automaten am Hafen in Rotterdam angekommen und wir sind optimistisch, dass wir in der nächsten Woche starten können.“
Erfahrung im Gepäck
Mit langen Lieferzeiten und anderen Problemen im Zusammenhang mit Verkaufsautomaten haben die Gebrüder Öztep schon Erfahrungen gesammelt. Denn auch in Gescher und Hochmoor haben sie bereits ähnliche Automaten seit längerer Zeit in Betrieb. „Wir machen das also nicht zum ersten Mal und haben auch schon aus unseren Fehlern gelernt“, betont Ibrahim Öztep.
Während in Hochmoor bisher nur Süßigkeiten und andere Snacks angeboten werden, soll das Angebot in Vreden wesentlich breiter aufgestellt sein. „Wir wollen an Sonn- und Feiertagen quasi den Supermarkt ersetzen“, erklärt der junge Unternehmer. „Wenn also Mehl, Reis, Nudeln oder Zucker fehlt, kann man bei uns etwas finden.“
Dazu benötigen die beiden Vredener insgesamt sieben der Verkaufsautomaten und einen zusätzlichen Kaffeevollautomaten. „Aber nicht so einer, wie er oft am Bahnhof steht“, betont Öztep. „Ein richtiger Vollautomat mit von uns ausgewählten Kaffeebohnen.“
Vredener Innenstadt stärken
In den Augen der Gebrüder Öztep ist das ein Geschäftskonzept, das in Vreden noch gefehlt hat. „Ich finde, Vreden hängt oft etwas hinterher“, so Ibrahim Öztep. „Ahaus oder Stadtlohn sind uns immer einen Schritt voraus. Das wollen wir ändern.“ Denn die gebürtigen Vredener sehen viel Potenzial in ihrer Heimat und wollen mit ihrem Geschäft vor allem den Innenstadtbereich stärken.
Eröffnung am 13. April
Die feierliche Eröffnung des E-Kiosks ist am 13. April geplant. Neben Attraktionen für die kleinsten Besucher wie zum Beispiel Kinderschminken sind auch Gewinnspiele und andere Aktionen geplant. „Wir hoffen einfach, dass viele Leute vorbeikommen und sich einen guten ersten EIndruck verschaffen können“, so Ibrahim Öztep.
