Egbert Terhürne, Vorsitzender des Bürgerbus-Vereins, auf dem Marktplatz, an dem jetzt die Haltestelle eingerichtet werden soll.

© Nils Dietrich

Neue Bürgerbus-Linie startet: Ab Montag geht es mitten durch die Stadt

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Ab Montag gilt der neue Bürgerbus-Fahrplan – und der bringt einige bedeutende Änderungen mit sich. Dabei sticht die neue Linie B3 mit einem eigenen Halt auf dem Marktplatz hervor.

Vreden

, 28.04.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Mai macht bekanntermaßen alles neu – das gilt im Fall von Vreden auch für die Bürgerbus-Fahrpläne. Und die Änderungen haben es dieses Mal in sich. Die neue Linie B3 wird künftig die Vredener Innenstadt und die Siedlungen am Rande miteinander verbinden – inklusive einer Haltestelle auf dem Marktplatz.

Die kleine Revolution kommt nicht von ungefähr, sie ist vielmehr wohl durchdacht. Egbert Terhürne, Vorsitzender des Bürgerbus-Vereins, berichtet beispielhaft von einer älteren Dame, die in einer Wohnsiedlung in der Nähe des Freibades wohnt. Sie muss bislang erst den S70 nehmen und dann am Busbahnhof in den Bürgerbus umsteigen, um zum Grab ihres Mannes auf dem Friedhof zu gelangen. Machte in der Summe fünf Stunden für Hin- und Rückweg – dabei beträgt die einfache Strecke lediglich drei Kilometer.

Bessere Anbindung an die Innenstadt

Das war der Anstoß für den Bürgerbus-Verein, 36 Jahre nach seiner Gründung noch einmal neu über die Linienverbindungen nachzudenken. „Wir haben das dann im Vorstand abgestimmt“, berichtet Egbert Terhürne. Ihm ist wichtig: „Wir wollen ein Bürgerbus für alle Bürger sein.“ Die Kirchdörfer sollten selbstverständlich weiterhin bedient werden, aber die Randsiedlungen zugleich besser an die Innenstadt angeschlossen werden.

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„Nach einem Jahr sind wir jetzt so weit, dass wir das umsetzen können“, erklärt der Vorsitzende. Die Pläne waren bereits im vergangenen Jahr von Stadtverwaltung und Stadtrat für gut befunden worden. Nach viel Arbeit, der Erhebung von Fahrgastzahlen und zahlreichen Abstimmungen mit den beteiligten Parteien liegt seit Anfang April die Genehmigung der Bezirksregierung in Münster vor.

Neuer Fahrplan gilt ab Montag

Nun kann es endlich losgehen, der neue Fahrplan ist ab dem kommenden Montag gültig. Die wichtigste, weil spürbarste Änderungen betrifft die neue Linie B3. Sie wird Doemern, Kleinemast, Großemast, den neuen Friedhof, das Krankenhaus und den Stadtkern miteinander verbinden. Die Route wird täglich fünf Mal bedient werden.

Der Busbahnhof wird weiterhin Start- und Zielpunkt der Bürgerbus-Linien sein.

Der Busbahnhof wird weiterhin Start- und Zielpunkt der Bürgerbus-Linien sein. © Victoria Garwer (A)

Auf dem Marktplatz wird hierfür eigens eine Haltestelle eingerichtet werden. Diese war beim Ortstermin am Donnerstag noch nicht fertig. Die Stadtverwaltung erklärte auf Anfrage der Redaktion, dass dies noch am Freitag geschehen soll.

Mehr Zulauf erwartet

Die B2 ist die alte Linie, die die Kirchdörfer und die Stadt miteinander verbindet. Sie wird künftig nur noch sechs Mal am Tag in eine Richtung bedient werden. „Das

haben wir verändert“, so Egbert Terhürne. Hier fuhr der Bürgerbus bislang täglich zehn Mal, einmal links- und einmal rechtsherum. Nun bleibt es bei einer Richtung.

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Der Vereinsvorsitzende verspricht sich durch die Änderung des Fahrplans einen noch größeren Zulauf. Zwischenzeitlich waren die Fahrgastzahlen wegen Corona in den Keller gegangen, hatten sich zuletzt aber deutlich erholt. „Wir sind uns ziemlich sicher, dass die Zahl der Fahrgäste in die Höhe gehen wird“, erklärt er. „Weil alte Leute aus den Randsiedlungen das nicht mehr können mit dem Fahrrad.“ So wie die alte Dame aus Doemern.

Geflüchtete als Fahrgäste

Egbert Terhürne weist auf eine weitere Entwicklung hin, von der er Auswirkungen auf den Bürgerbus-Betrieb erwartet: „Die Fahrgastzahlen werden explodieren, da wir Geflüchtete haben, die zum Teil in den Kirchdörfern untergebracht wurden.“

Das sei bereits 2015 der Fall gewesen nach der Flüchtlingswelle aus Syrien. Da waren die Bürgerbusse zum Teil überlastet. Das Problem: Die Fahrer dürfen maximal acht Personen mitnehmen, mehr ist rechtlich nicht möglich. Das sei aber die Ausnahme.