Am Birkhahnweg sollen 19 Bäume gepflanzt werden als Ausgleich für die Bäume, die entlang der Otto-Hahn-Straße gefällt werden müssen.

© Victoria Garwer

Neue Bäume am Birkhahnweg geplant – Ersatz für mehr als 45 Fällungen

rnOtto-Hahn-Straße

Die Otto-Hahn-Straße wird ausgebaut, dafür müssen zahlreiche Bäume weg. Nur 6 von 53 bekommen in der Nähe ein zweites Leben, für den Rest sei eine Umpflanzung nicht wirtschaftlich.

Vreden

, 08.12.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für die zu fällenden Bäume an der Otto-Hahn-Straße wird ganz in der Nähe ein Ausgleich geschaffen. Ein Umpflanzen der großen Bäume wäre aber nicht wirtschaftlich. Das ist in der vergangenen Woche im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss deutlich geworden.

Magnus Sicking, Experte für Grünflächen und Bäume bei der Stadt Vreden, hat sich die Situation nach der letzten Diskussion über dieses Thema im September noch einmal genauer angeschaut. Damals hatte der Ausschuss beschlossen, dass insgesamt 53 Bäume für den Ausbau und die Umgestaltung der Otto-Hahn-Straße fallen müssen.

Umpflanzung der größeren Bäume kostet sechsstellige Summe

Die Notwendigkeit dafür sieht auch die Seniorenunion. Sie hat jedoch in einem Antrag angeregt, zu prüfen, ob die Bäume nicht umgepflanzt werden können. Genau das hat Magnus Sicking getan. „Grundsätzlich ist das bei Bäumen dieser Größe möglich“, sagte er. „Aber die stehen nur einen halben Meter vom Radweg und der Böschung entfernt.“ Das sei schwieriges Terrain für die großen Spezialmaschinen, die den Baum mitsamt Wurzelballen aus der Erde heben.

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3500 bis 4000 Euro pro Baum würde das kosten. Insgesamt kämen so Kosten zwischen 150.000 und 180.000 Euro zusammen. „Bei der Summe hätten wir ja genauso gut Grundstücke entlang der Otto-Hahn-Straße kaufen können, sodass die Bäume hätten stehen bleiben können“, sagte Gerd Welper von den Grünen, die den Plänen von Anfang an nicht zugestimmt hatten.

„Deswegen schlagen wir auch gar nicht vor, diese Summe auszugeben“, erwiderte Joachim Hartmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung. Lediglich bei sechs kleineren Ahornbäumen mit einem Stammdurchmesser von fünf Zentimetern wäre das Umpflanzen wirtschaftlich. Diese werden für 300 Euro pro Baum einen neuen Standort am Birkhahnweg finden.

19 neue Bäume werden am Birkhahnweg gepflanzt

Entlang dieser Straße sollen zudem 19 neue Bäume mit einem Abstand von 15 Metern gepflanzt werden. Dadurch kann der ökologische Ausgleich für die zu fällenden Bäume in direkter Nähe zur Otto-Hahn-Straße geschaffen werden. Pro Baum kostet die Neuanpflanzung 350 Euro. Den notwendigen verbleibenden ökologischen Ausgleich wird die Stadt über das städtische Ökokonto abrechnen.

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Die Otto-Hahn-Straße soll verbreitert werden, um auch in Zukunft die Verkehrsströme aus und ins Industriegebiet aufnehmen zu können. Im Zuge der Bauarbeiten soll der Radweg ebenfalls breiter werden, um den Radverkehr zu stärken. Bei einer sieben Meter breiten Fahrbahn, einem drei Meter breiten Radweg und der nötigen Entwässerung sei schlichtweg kein Platz mehr für die Bäume, führte Joachim Hartmann im September aus.

Der Lösung, die Ersatzanpflanzung in der Nähe vorzunehmen und die sechs kleineren Bäume umzupflanzen, stimmte der Ausschuss mehrheitlich zu. Die drei Mitglieder der Grünen jedoch bleiben bei ihrem Nein, „weil wir grundsätzlich mit der Fällung der Bäume nicht einverstanden sind“, so Gerd Welper.