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Neubaugebiet Pirolstraße: Stadt plant 57 neue Baugrundstücke in Gaxel
Wohnraum schaffen
Schon lange gibt es die Idee, an der Pirolstraße in Gaxel ein Neubaugebiet auszuweisen. Jetzt endlich wird es konkreter. Denn die Lärmschutz-Richtwerte haben sich geändert.
Die Stadt Vreden will 57 neue Baugrundstücke in Gaxel schaffen. Die Planungen für das Neubaugebiet Pirolstraße hat der Bauausschuss jetzt vorangetrieben. „Wir wollen da einen guten Mix aus kleinen und großen Grundstücken“, sagte Stadtplaner Dirk Hetrodt in der Sitzung am Dienstagabend.
Wo jetzt noch Mais wächst, sollen in ein bis zwei Jahren Bagger und Baukräne anrücken. Erste Ideen für ein Neubaugebiet an der Pirolstraße gibt es schon seit 1991, ein Aufstellungsbeschluss wurde 2012 gefasst.
„Es gab eine Änderung bei der Lärmschutzverordnung für Sportanlagen. Die Richtwerte haben sich geändert, deswegen ist die Ausweisung eines Wohngebietes nun möglich – trotz Tennisplatz“, erklärte Dirk Hetrodt.
Neue Baureihe nördlich des Venndieks
Neu in den jetzt vorgestellten Plänen ist eine Baureihe nördlich des Venndieks. „Es ist städtbaulich einfach sinnvoll, die bestehende Infrastruktur zu nutzen und den Venndiek beidseitig zu bebauen“, sagte Joachim Hartmann, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung.
Geplant sind nun also 57 Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser. Die sind zwischen 430 und 650 Quadratmeter groß. Einige Flächen sind zudem für Mehrfamilienhäuser vorgesehen. An der Winterswijker Straße wäre zum Beispiel Platz für drei Häuser mit insgesamt 16 Wohneinheiten, hinter dem Kindergarten Rasselbande könnten Mehrfamilien- und Reihenhäuser mit insgesamt 36 Wohneinheiten entstehen.

Die Pläne sehen 57 Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser und mehrere Flächen für Mehrfamilienhäuser vor. © Stadt Vreden
Dass damit zahlreiche Wohnungen entstehen, sorgte für positive Reaktionen bei den Politikern. Schließlich hat eine aktuelle Studie gezeigt, dass in Vreden Wohnraum fehlt. Eine Anregung kam dann aber doch von den Ausschussmitgliedern: Sozialwohnungen sollten unbedingt auch vorgesehen werden.
Neue Straßen und eine Lärmschutzwand
Die Stadt plant eine neue Straße mit Tempo 30, die von der Winterswijker Straße aus in das neue Wohngebiet führt. Die Wohnstraßen sollen dann sogenannte Spielstraßen werden. „Die Pirolstraße, die bereits heute beidseitig bebaut ist, ist zu eng für eine Erschließungsstraße. Hier soll es nur einen Fuß- und Radweg ins Neubaugebiet geben“, so Dirk Hetrodt. Entlang der Ringstraße ist eine 4,50 Meter hohe Lärmschutzwand erforderlich.
Der kleine Wald an der Winterswijker Straße neben dem Kindergarten bleibt erhalten. Auch die restlichen Bäume im Gebiet soll nach Möglichkeit stehen bleiben. Am Nordrand des Wohngebietes ist eine Feldhecke vorgesehen.
Lage eines Regenrückhaltebeckens sorgt für Diskussionen
Im Moment gehören die betroffenen Flächen noch ganz unterschiedlichen Eigentümern. „Ein Großteil davon soll kommunal werden“, so Joachim Hartmann. „Die Gespräche mit den Eigentümern laufen und es gibt zumindest keine grundsätzlichen Bedenken. Die Details müssen noch verhandelt werden.“
Eine offene Frage bleibt bei den ganzen Planungen aber: die Lage eines Regenrückhaltebeckens. „Das ist auf jeden Fall erforderlich“, machte Joachim Hartmann deutlich. Das bestehende Becken an der Ecke Winterswijker Straße / Ringstraße muss nämlich dem geplanten Fahrradtunnel weichen.
Als neuen Standort hat die Stadt den jetzigen Spielplatz am Venndiek vorgeschlagen. Doch dagegen wehren sich die Anwohner mit einem Bürgerantrag. Deswegen prüft die Stadt nun alternative Standorte.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
