Nahversorgungsstandort Winterswyker Straße Zufahrt zur Ladestraße umstritten

Nahversorgungsstandort Winterswyker Straße: Zufahrt zur Ladestraße umstritten
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Es geht voran rund um die Pläne zum neuen Nahversorgungsstandort an der Winterswyker Straße. Im Bau-, Planungs-, und Umweltausschuss wurde dem Rat der Stadt Vreden nun empfohlen, die vorhabenbezogenen Bebauungspläne aufzustellen. Außerdem sollen die Entwürfe öffentlich ausgelegt werden.

Rückblick: Bereits 2021 wurden die ersten Pläne aufgestellt. Damals noch mit einer Erweiterung des Lidl-Standortes, einem Getränkemarkt, einem großen Neubau der Volksbank und einem neuen Raiffeisenmarkt.

Im Mai 2022 dann die neuen Pläne: Der Getränkemarkt sollte nicht mehr realisiert werden, der Lidl neu gebaut statt erweitert werden, der Neubau der Volksbank soll in „Riegel“-Form statt in L-Form entstehen. „Der neue Entwurf stellt eine städtebauliche Verbesserung dar, da die Parkplätze zentriert sind und alle Immobilien von einer guten Sichtbarkeit profitieren“, so Aylin Meßing-Branse aus dem Fachbereich der Stadtplanung am Montag im Ausschuss.

PV-Anlagen auf den Dächern

Im neuen Aufschlag ging es nun schon vermehrt um Details. So sollen etwa nicht die Parkplätze mit PV-Anlagen überdacht werden, sondern die Dächer der Gewerbegebäude sollen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. „Städtebaulich sind die PV-Anlagen über den Parkplätzen nicht optimal. Gerade bei der Stadteingangssituation“, erklärte Meßing-Branse. Stattdessen sei die Begrünung an den Parkplätzen optisch und stadtklimatisch sinnvoll.

Außerdem ging es um die Anzahl der Parkplätze. Insgesamt 170 sollen auf dem Gelände entstehen, davon sollen 54 öffentliche Parkplätze werden. Hinzu kommen 74 Stellplätze für Fahrräder.

So könnte der Standort an der Winterswyker Straße aussehen, allerdings ohne die Zufahrt zur Ladestraße.
So könnte der Standort an der Winterswyker Straße aussehen, allerdings ohne die Zufahrt zur Ladestraße. © Weitkamp + Partner/ Stadt Vreden

Ein Thema, das im vergangenen Jahr bereits für Diskussionen gesorgt hatte: die Zu- und Abfahrten von der Ladestraße aus. Waren zunächst zwei Zu- und Abfahrten geplant, gab es im neuen Entwurf nur noch eine. „Der Vorhabenträger hat sich entschlossen, eine Zu- und Abfahrt zu belassen aufgrund der Sinnhaftigkeit für die Gesamtkonzeption“, erklärte Meßing-Branse. Durch die Stellplatzanordnung werde davon ausgegangen, dass die Autofahrer die Zufahrt nicht als Abkürzung nutzen würden und auch ein Unfallschwerpunkt würde durch eine gute Sicht nicht entstehen.

Es werde zwar mit einer leichten Erhöhung des Verkehrsaufkommens an der Ladestraße gerechnet, aber ein Schallgutachten habe zu dem jetzigen Zustand keine wesentlichen Änderungen festgestellt.

Keine Zufahrt zur Ladestraße

Doch auch nur eine Zu- und Abfahrt war einigen Ausschussmitgliedern noch zu viel. „Wir beantragen den Verzicht auf die Zufahrt zur Ladestraße für den Autoverkehr“, so Brigitte Niehuis (CDU). Eine Zufahrt für Radfahrer und Fußgänger sei aber okay. Dem schloss sich auch Gerd Welper (Grüne) an: „Das Gebiet ist ausreichend von der Bahnhofstraße und der Winterswyker Straße erschließbar.“

Das sah auch Alfons Effing (SPD) so. Er hatte allerdings noch einen Vorschlag zum Thema PV-Anlagen. Auf den Parkplätzen zwischen den Gebäuden könnten doch zusätzliche PV-Anlagen installiert werden. „Wir leben in Zeiten, wo alle über Energiesparen und Energiegewinnung sprechen. Wir sollten jede Möglichkeit nutzen, das zu machen. Und das schadet auch dem Stadtbild nicht.“

Eine Zufahrt zum Gelände von der Ladestraße aus soll es nicht geben.
Eine Zufahrt zum Gelände von der Ladestraße aus soll es nicht geben. © Markus Gehring

Letztendlich wurde entschieden, dass es zur Ladestraße hin keine Zu- und Abfahrt für Pkw geben soll. Lediglich Radfahrer und Fußgänger sollen von dort auf das Gelände kommen. Das Thema PV-Anlagen und auch eine etwaige Änderung der Anzahl der Parkplätze wurden zunächst zurückgestellt. Jetzt müssen die Empfehlungen noch im Rat diskutiert werden. Die nächste Ratssitzung ist für den 15. Februar angesetzt.

Übrigens scheint auch in das Problem der Nachnutzung der Volksbank in der Innenstadt Bewegung zu kommen: In der Vorlage zur Sitzung heißt es, die Stadt Vreden stehe in Verhandlungen mit der Eigentümerin der Volksbankimmobilie an der Neustraße. Ein Kaufangebot der Immobilie liege vor und werde derzeit geprüft.