Die Abfallentsorgung in Vreden wir im kommenden Jahr etwas günstiger.

© Victoria Garwer

Müllabfuhr in Vreden wird günstiger, Winterdienst hingegen teurer

rnGebührenverordnung

Zahlreiche Gemeinden erhöhen momentan die Gebühren für die Müllabfuhr. In Vreden aber hat der Fachausschuss beschlossen, die Gebühren zu senken. Dafür steigen die Kosten für den Winterdienst.

Vreden

, 08.12.2020, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

In seiner ersten Sitzung hat sich der Haupt- und Finanzausschuss mit den Gebührenverordnungen der Stadt beschäftigt. Während die Marktstandsgebühren unverändert bleiben, gab es in den anderen Bereichen zahlreiche Anpassungen – mal zum Guten, mal zum Schlechten

Winterdienst wird teilweise um mehr als 70 Prozent teurer

Die Kosten für den Winterdienst steigen prozentual relativ deutlich. „Für den Einzelnen ist die Erhöhung jedoch recht überschaubar“, sagte Kämmerer Jürgen Buckting. Denn es geht um 35 Cent mehr pro Meter und Jahr bei Anliegerstraßen. Bei Straßen des inner- und überörtlichen Verkehrs sind es 28 Cent Steigerung.

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Der Eigentümer eines Hauses mit 22 Metern Grundstücksfrontlänge muss im kommenden Jahr für den Winterdienst also statt 10,12 Euro nun 17,82 Euro zahlen. Der Grund für die Anhebung der Gebühren ist übrigens, dass damit nun auch der Bereitschaftsdienst der Mitarbeiter bezahlt wird. Vorher wurde dies anders abgerechnet.

Kosten für Straßenreinigung steigen ganz minimal

Bei der Straßenreinigung müssen die Vredener nicht mit großen Mehrkosten rechnen. Lediglich um einen Cent pro Meter und Jahr werden die Gebühren angehoben. „Das kann man praktisch vernachlässigen“, so Kämmerer Jürgen Buckting.

Müllabfuhr wird günstiger – eine Entwicklung gegen den Trend

In Südlohn und Heek wurden die Gebühren für die Abfallentsorgung gerade erst erhöht. Denn die Bürger dort haben im Corona-Jahr mehr Müll verursacht. In Vreden aber seien die Deponiekosten konstant geblieben, sagt Jürgen Buckting.

Zwar müssen die Unternehmen auch hier mehr Mülltonnen leeren als im Jahr zuvor, allerdings konnte die Stadt auch mehr Geld mit dem Müll einnehmen. Die Einnahmen steigen um ganze 29 Prozent. Grund ist, dass die Stadt den Plastikanteil im Papiermüll nun selber vermarktet.

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Deswegen können die Gebühren sogar gesenkt werden. Einige Beispiele:

  • 80-Liter-Restmülltonne: 131,04 Euro (-6,60 Euro)
  • 120-Liter-Biotonne: 62,16 Euro (-3,60 Euro)
  • 240-Liter-Restmülltonne: 291,60 Euro (-21,12 Euro)

Die Preise für die Papiertonne, den Wertstoffhof und einen Mülltonnentausch bleiben unverändert.

Friedhofsgebühren sollen intensiv analysiert werden

Die Friedhofsgebühren wurden in der Ausschusssitzung zum Diskussionspunkt. Denn die Stadt hat in den vergangenen Jahren massiv in den Friedhof investiert. Seit 2002 sind insgesamt 1,12 Millionen Euro geflossen. Zum Vergleich: In den 33 Jahren davor waren es nur 740.000 Euro.

„Wir müssen der Nachfrage nach neuen Bestattungsformen nachkommen, aber gleichzeitig sinken die Erträge“, machte Jürgen Buckting deutlich. Verwaltung und Politiker waren sich einig, dass es so nicht weitergehen kann.

Trotzdem sollen die Gebühren erst einmal nicht verändert werden. Stattdessen wird die Stadt eine umfangreiche Analyse in Auftrag geben. Auf dieser Grundlage soll eine ganz neue Gebührenkalkulation erstellt werden, die die Kosten zum Beispiel mit den verursachenden Grab- und Beerdigungsformen in Relation setzt.

C-Beiträge unterliegen dem Landeswassergesetz

Kleine Änderungen gibt es bei den sogenannten C-Beiträgen, also bei der Unterhaltung der fließenden Gewässer zweiter Ordnung. Grund ist eine Änderung des Landeswassergesetzes, die bereits 2016 in Kraft getreten ist. In den vergangenen zwei Jahren musste deswegen ein digitales Oberflächenkataster aufgebaut werden. Das hat Zeit gekostet, weshalb die Personalkosten gestiegen sind. Auch die Pflege dieses Datensatzes erweist sich laut Verwaltung als zeitintensiv.

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Daraus ergibt sich für versiegelte Flächen eine leichte Kostensteigerung von 0,02508 auf 0,02712 Euro pro Quadratmeter und Jahr. Die Gebühren für unversiegelte Flächen bleiben unverändert bei 0,00020 Euro pro Quadratmeter und Jahr.

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