Metalldiebe im Kreis Borken Wertvolle Beute und noch ungelöste Fälle

Metalldiebe im Kreis Borken: Wertvolle Beute und noch ungelöste Fälle
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Sie schlagen meistens zu nächtlicher Stunde zu, um im Schutz der Dunkelheit agieren zu können. Sie machen praktisch vor nichts halt, was aus Metall ist. Dachrinnen, Zäune, Altmetall oder auch Grabschmuck lassen sie mitgehen. Alleine dieses Jahr haben Metalldiebe im Kreis Borken wieder vielfach zugelangt. Auch mehrfach in Vreden. Und dabei reichlich Beute gemacht.

Ende Mai, Anfang Juni und Mitte August schlugen Metalldiebe in Vreden zu. Ihre Ziele waren jeweils Firmen. Die Beute insgesamt: Mindestens 60 Kilogramm Kupfer, 150 bis 200 Kilogramm Blei sowie große Mengen Aluminium. Der Wert beträgt nach Polizeiangaben mehrere Zehntausend Euro.

Täter aufgezeichnet

Zweimal wurden die Täter bei den Diebstählen von Überwachungskameras gefilmt. Einmal waren es drei, im jüngsten Fall (Nacht auf den 12. August) fünf Täter. Da stellt sich die Frage, ob es ein Zusammenhang zwischen den Taten gibt. Sprich eine „Gruppe“ in unterschiedlicher Zusammensetzung in Vreden serienmäßig agiert. Nachfrage bei der Polizei.

Diese verneint die Frage. Das Vorgehen der Täter, das Diebesgut und auch dessen jeweilige Menge würden auf „unterschiedliche Taten“ hindeuten. Es hätten sich im Zuge der Ermittlungen „keine Tatzusammenhänge“ ergeben.

Obwohl in zwei Fällen Videoaufzeichnungen von insgesamt acht Tätern vorliegen, die im Zuge der Ermittlungen von der Kripo auch ausgewertet wurden, konnte bisher „nur“ ein Tatverdächtiger ermittelt werden, wie die Polizei mitteilt. Alle Vorgänge liegen mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft.

Die drei Taten aus Vreden sind im Kreis Borken auch längst nicht die einzigen Fälle von Metalldiebstahl in diesem Jahr. Heek (Kupferrohre), Stadtlohn (Mauerabdeckungen/Fallrohre), Alstätte (Altmetall), Gescher (Rohre) oder Borken (Grableuchten) waren ebenfalls bereits betroffen.

Im Vorjahr gab es zudem eine Serie von Friedhofsplündereien. Auch hiervon waren mehrere Kommunen betroffen, ehe es in Heek Festnahmen gab. Vorausgegangen waren verdeckte Ermittlungen der Kripo. Das aufwändige Verfahren beschäftigt die Staatsanwaltschaft Münster bis heute.

Metallgegenstände von einem Friedhof liegen auf dem Boden
Dieses Metalldiebesgut vom Friedhof stellte die Polizei Ende April 2023 noch an Ort und Stelle in Heek sicher und verhaftete zwei Ochtruper. Friedhöfe geraten immer wieder ins Visier von Metalldieben. © Polizei

Von ungefähr kommen diese Metalldiebstähle nicht. Wie die Polizei auf Nachfrage sagt, handele es sich bei dem „Phänomen Metalldiebstahl“ um ein „weit verbreitetes Delikt“. Grund dafür seien die nach wie vor hohen Verkaufspreise von Metall und Altmetall. Und mutmaßlich auch die leichte Zugänglichkeit der Beute. Zumindest in Bezug auf Friedhofsplündereien.

Wobei die Täter, das zeigen auch die Fälle in diesem Jahr im Kreis Borken, variabel agieren. Nach Polizeiangaben werden auf der einen Seite „gezielt“ Firmen „angegangen“ – so wie bei den Fällen in Vreden – und auf der anderen Seite nach „Tatgelegenheiten“ gesucht.

Suche nach Gelegenheiten

Heißt, die Täter fahren herum und schauen, wo sich eine Gelegenheit bietet, schnell an Metall zu kommen. Dachrinnen und Fallrohre – laut Polizei gerne auch in Neubaugebieten – gehören zur bevorzugten Beute. Auch Friedhöfe, wo es oft viel Metall-Grabschmuck zu holen gibt, werden heimgesucht.

Und wie immer gilt: Wer verdächtige Beobachtungen macht, sollte nicht zögern, umgehend die Polizei zu informieren. Auch über den Notruf (110). Das etwa hat vergangenes Jahr in Heek dazu beigetragen, dass zwei Metalldiebe aus Ochtrup auf frischer Tat ertappt und verhaftet werden konnten.