Kleiner Anton aus Vreden sucht Pflegefachkraft „Wir brauchen dringend Hilfe“

Kleiner Anton sucht Pflegefachkraft: „Wir brauchen dringend Hilfe“
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Den kleinen Anton aus Vreden und seine Familie trifft ein schweres Schicksal. Der Junge ist mittlerweile 16 Monate alt und jetzt schon seit knapp vier Wochen mit seiner Mama Theresa in Coesfeld im Krankenhaus. Nach Hause zu seinen zwei Brüdern - einer davon sein Zwilling - und seinem Vater Marcel kann er allerdings erst wieder, wenn es Pflegefachkräfte gibt, die ihn und seine Eltern dort in Zukunft unterstützen. Deshalb wendet sich Mutter Theresa Busert nun an die Öffentlichkeit.

Vollzeitpflege gesucht

„Der Alltag ist natürlich ein völlig anderer“, berichtet die dreifache Mutter im Gespräch mit der Redaktion. „Ich bin die ganze Zeit bei meinem Sohn und muss mich mit dem Leben im Krankenhaus arrangieren.“

Die beiden sind nach Antons Operation vor knapp vier Wochen, bei der eine Fehlbildung an seinem Kehlkopf behandelt wurde, im Coesfelder Krankenhaus. Denn Anton musste einen Luftröhrenschnitt bekommen und ist seitdem auf ein Tracheostoma angewiesen. Darüber wird ein Patient entweder vollständig beatmet oder beim Atmen unterstützt. Atemluft gelangt dann durch das Stoma in die Lunge. Darüber hinaus verhindert das Tracheostoma, dass Speichel oder Nahrung in die Luftröhre geraten.

Um die Atmung 24/7 zu kontrollieren, wäre eine Pflegekraft nötig. Theresa Busert ist zwar dazu mittlerweile ausgebildet, aber es hat sich herausgestellt, dass für einen sicheren Alltag wesentlich mehr Hilfe von einer oder mehreren Pflegefachkräften nötig sei. Erst wenn diese Pflege zu Hause in Vreden geregelt ist, können die beiden zurück zur Familie.

Schwierige Familiensituation

Doch bis jetzt sind Mutter und Kind noch gezwungen, im Coesfelder Krankenhaus zu bleiben. „Das ist für uns alle wirklich nicht schön“, erzählt die Lüntenerin. „Nicht nur mein Mann und ich sehen uns weniger. Auch der Kontakt zu den Kindern ist natürlich schwierig.“

Eine Gesamtsituation, die die ganze Familie belaste. Die Dankbarkeit für das Krankenhaus sei jedoch bei der Familie groß. „Wir erfahren total viel Unterstützung und haben sogar die Möglichkeit, Familienzeit zu verbringen“, so Busert.

Auch der Arbeitgeber ihres Ehemanns unterstützt die Familie. „Aktuell muss sich mein Mann um die beiden Kinder kümmern und kann dementsprechend nur schwer arbeiten“, erklärt die Familienmutter. „Aber wir können uns echt glücklich und dankbar schätzen, dass sein Arbeitgeber so viel Verständnis für unsere Situation zeigt.“

Bedarf ist zu groß

Doch das ändere für Theresa Busert leider nur wenig an der Ausgangssituation. Es muss eine professionelle Pflegefachkraft her. Und davon gibt es gar nicht so viele - zumindest nicht im Bereich ambulante Kleinkindpflege.

„Vorher beschäftigt man sich ja nicht mit solchen Themen und erst jetzt wurde uns klar, wie schlecht der Bedarf in diesem Bereich gedeckt ist“, fügt Busert hinzu. Die meisten denken an Altenpflege oder ähnliche Bereiche. Dementsprechend schwierig sei es, in kurzer Zeit eine angemessene Lösung für ihren Sohn zu finden.

„Wir brauchen dringend Hilfe“

„Wir brauchen dringend Hilfe“, betont sie. „Wir freuen uns über jede Art der Unterstützung.“ Wenn jemand in der Region rund um Vreden also ausgebildete Pflegefachkraft ist und die Familie in irgendeinem Maß unterstützen kann, oder womöglich jemanden kennt, auf den das zutrifft, der kann sich bei per WhatsApp, E-Mail oder telefonisch bei Radio WMW melden. Der Sender unterstützt die Familie im Rahmen seiner „geschenkten Minute“ bei der Suche nach Hilfe.

Bis jetzt kommen Theresa Busert und ihr Sohn Anton in der Christopherus Klinik in Coesfeld unter.
Bis jetzt kommen Theresa Busert und ihr Sohn Anton in der Christopherus Klinik in Coesfeld unter. © Christopherus Klinik

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 11. September 2024.