Kirche braucht Geld von der Stadt Vreden Friedhöfe in Kirchdörfern sonst zu teuer

Katholische Kirche braucht Geld von der Stadt: Friedhöfe sonst zu teuer
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Die Friedhöfe in Vredens Kirchdörfern scheinen der katholischen Kirche teuer zu stehen zu kommen. Denn die insgesamt fünf Einrichtungen in Ammeloe, Lünten, Oldenkott, Ellewick und Zwillbrock können nur dann Friedhofsgebühren auf einem „sozialverträglichem Niveau“ halten, wenn die Stadt die Friedhöfe finanziell bezuschusst. Das geht aus einem Antrag der Zentralrendantur Ahaus-Vreden hervor. Die Forderung: 4.500 Euro.

Fünf Friedhöfe betroffen

Zum Hintergrund: Mit dem Schreiben vom 30. September 2024 beantragte die Zentralrendantur Ahaus-Vreden im Namen der katholischen Kirchengemeinde St. Georg Vreden eine finanzielle Unterstützung für die kirchlichen Friedhöfe in Ammeloe, Lünten, Oldenkott, Ellewick und Zwillbrock.

In dem Antrag wird angeführt, dass die Friedhofsgebühren in den Kirchdörfern im Vergleich zum kommunalen Friedhof auch weiter „sozialverträglich gehalten“ werden sollen. Eine genauere Einordnung zu dieser Bewertung ist dort nicht zu finden. Daher beabsichtigt die Zentralrendantur einen sogenannten „grünpolitischen Wert“ in Höhe von 15 Prozent in der Gebührenkalkulation zu berücksichtigen, der sich Gebühren mindernd auswirkt. Bei dem Ansatz von 15 würde sich ein Betrag von 4.500 Euro ergeben, da es sich bei allen Friedhöfen um relativ kleine handele.

Stadt Vreden stimmt zu

In der Sitzungsvorlage für den Haupt- und Finanzausschuss am 20. November 2024 erklärt die Stadtverwaltung bereits, den Vorschlag zu begrüßen. „Die Friedhofsgebühren für Beisetzungen auf dem kommunalen Friedhof wurden zuletzt im Jahre 2022 von Grund auf neu kalkuliert und angepasst“, heißt es da weiter. „Da die Flächen an der Zwillbrocker Straße nicht nur als Friedhof, sondern auch als parkähnliche Begegnungsstätte und Ort der Erholung, der Trauer und des Gedenkens angesehen werden, wird in der jährlichen Kalkulation ein öffentliches Interesse in Höhe von 30 Prozent berücksichtigt. Dieses öffentliche Interesse wirkt sich Gebühren mindernd aus.“

Der von der Zentralrendantur genannte „grünpolitische Wert“ gleiche diesem öffentlichen Interesse. Der beantragte Anteil von 15 Prozent (in Summe 4.500 Euro) sei aus Sicht der Verwaltung und angesichts der fünf relativ kleinen Friedhöfe in den Kirchdörfern realistisch angesetzt. Um auch in den fünf Kirchdörfern etwaiger und enormer Gebührensteigerungen für Beisetzungen entgegenzuwirken, aber auch im Sinne der Gleichbehandlung, sei es aus Sicht

der Verwaltung die Berücksichtigung eines öffentlichen Interesses gerechtfertigt.

Das letzte Wort haben jedoch die Ausschussmitglieder in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 20. November um 18 Uhr im Saal des Rathauses.

Die Gebühren des kommunalen Friedhofs an der Zwillbrocker Straße in Vreden sollen als Richtwert herhalten.
Die Gebühren des kommunalen Friedhofs an der Zwillbrocker Straße in Vreden sollen als Richtwert herhalten. © Markus Gehring