Kitte Vanessa ist gerade einmal sechs Wochen alt. Nachdem sie aus gleich zwei Autos gerettet wurde, ist Sie nun im Tierheim und bald bereit zur Vermittlung.

© Lisa Wissing

Video: Jungkatze gerettet: „Man hörte nur das Miauen aus der Motorhaube“

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In Vreden wurde eine junge Katze aus dem Motorräumen gleich zweier Autos gerettet. Dabei haben ein Tierretter aus Reken und die Firma Halsband und Schwers aus Vreden vollen Einsatz gezeigt.

Vreden

, 14.06.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Donnerstagmorgen klingelte das Telefon der in Reken. Unter der Motorhaube eines Vredeners maunze es lautstark. Als Gerd Chlan das Auto erreichte, half Bernhard Schwers der Firma Halsband und Schwers vor Ort schon kräftig mit.

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„Die Katze war wirklich sehr klein. Wir haben sie also nicht gesehen, nur gehört“, erzählt Gerd Chlan am Telefon. Er arbeitet ehrenamtlich bei den Tierrettern in Reken. Es blieb nichts anderes übrig, als den Wagen, der an der Hoyastraße stand, aufzubocken. Als der Tierretter die Katze packen wollte, biss sie ihn und versteckte sich unter dem nächstgelegenen Auto.

Knapp vier Stunden hat die Bergung der kleinen Katze gedauert. Aus lauter Panik ist sie nach dem ersten Rettungsversuch direkt unter ein weiteres Auto geklettert.

Knapp vier Stunden hat die Bergung der kleinen Katze gedauert. Aus lauter Panik ist sie nach dem ersten Rettungsversuch direkt unter ein weiteres Auto geklettert. © Tierretter e.V. Reken

Motorraum in der Werkstatt freigelegt

Bei diesem Wagen reichte aber kein Aufbocken. „Durch die gute Bodenverkleidung kamen wir nicht an das Tier“, erklärt Bernhard Schwers. Deswegen wurde das Autor zur Bergung in die Werkstatt der Firma Halsband und Schwers transportiert.

Nachdem der Motorraum freigelegt wurde, verkroch sich die Katze immer weiter ins Getriebe, sagt der Geschäftsführer. Letztendlich konnte das Tier nach knapp vier Stunden befreit werden. „Der Tierretter war wirklich sehr engagiert“, lobt Bernhard Schwers. Das kann Gerd Chlan nur erwidern.

Das zweite Auto wurde dann in die Werkstatt der Firma Halsband und Schwers gebracht, um besser an die Katze zu kommen.

Das zweite Auto wurde dann in die Werkstatt der Firma Halsband und Schwers gebracht, um besser an die Katze zu kommen. © Tierretter e.V.

Katze wurde ins Tierheim in Ahaus gebracht

„Es war wirklich anstrengend, aber alle Beteiligten aus der Werkstatt waren sehr nett und haben nicht einmal Kosten verlangt. Wirklich toll.“ Gerd Chlan vermutet, dass die Katze wahrscheinlich schon einen Tag unter der Motorhaube saß. „Sie sah sehr erschöpft aus.“ Das junge Tier wurde in Julias Tierheim in Ahaus gebracht.

Dort hat sie den Namen Vanessa bekommen. Tierheimleiterin Julia Rehermann vermutet, dass die junge Katze schon vorher in Kontakt mit Menschen gekommen sein muss. „Sie lässt sich schon streicheln und hat auch nur wenig Angst“, sagt sie. Vanessa ist knapp sechs Wochen alt und wird in zwei Wochen ihre Impfung bekommen. Somit ist sie bald bereit zur Vermittlung.

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Großer Kitten-Zuwachs im Sommer

Sie soll am besten mit einer zweiten Katze vermittelt werden. Eine Spielkameradin hat sie bereits gefunden: Babsi ist ebenfalls allein ins Tierheim gekommen. „Jetzt im Juni bekommen wir wirklich jede Woche Kitten. Sie werden entweder gefunden oder tragende Mutterkatzen werden zu uns gebracht“, erklärt Julia Rehermann.

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Trotz Kastrationspflicht gibt es immer noch zu viele Menschen, die ihre Katzen nicht kastrieren lassen. Vor allem auf Höfen werde die Pflicht nicht immer ernst genommen. „Oft werfen die Katzen und dann dauert es nicht lange, bis die Jungen auch werfen können. Wenn da nicht kastriert wird, hat man schnell zu viele Tiere“, sagt die Tierheimleiterin.

Zuwachs von Jungkatzen leider normal

Der Zuschuss an Katzen sei aber leider normal. Jedes Jahr kommen ab Mai durch Abgaben oder Fangaktionen eine Großzahl an Kitten ins Tierheim. Eine Abgabewelle von Tieren, die sich im Lockdown angeschafft wurden, gebe es noch nicht, wie Julia Rehermann erzählt. „Das erwarten wir so am Ende des Sommers, aber hoffen natürlich, dass es nicht passiert.“