Insektenhotel und Zwitscherkästen Laurentius Böckers Leidenschaft für Holz

Laurentius Böckers baut Insektenhotel und Zwitscherkästen
Lesezeit

Laurentius Böckers liebt Holz. Das sieht man sowohl im Garten als auch im Haus des Vredeners. Seit frühester Kindheit hat er regelmäßig ein Stück Holz in der Hand. Seine ersten Spielsachen hat er selbst geschnitzt. Bis heute hat sich das nicht geändert. Mittlerweile schnitzt er hauptsächlich für andere. Vor 25 Jahren ist er krank geworden und hat sich seinem großen Hobby, der Holzarbeit, widmen können. Regelmäßig bietet er seine Produkte auf verschiedenen Märkten an und hat immer neue Kassenschlager im Repertoire.

Das Insektenhotel von Laurentius Böcker
Das Insektenhotel kommt gut an bei den Kunden von Laurentius und Thorsten Böcker. Sie haben sich vorab lange informiert, was die künftigen Bewohner benötigen. © Aurelia Leppen

Aktuelles Trendprodukt aus dem Hause Böcker: das Insektenhotel. Laurentius hat sich vorab lange informiert, was die Bewohner des Hotels mögen, könnten: „Ich habe damals gehört, dass das Insektensterben ein großes Thema wurde. Da habe ich mir überlegt, Insektenhotels zu bauen. Ich habe mich dann über jedes Detail zum Hotel informiert.“ Dazu gehören die verschiedenen Produkte, die er verwendet, die Art des Aufbaus und die Löchergrößen, damit die Insekten sich wohlfühlen.

Holzwolle, Tannenzapfen, Bambusstäbe: einige der Produkte sammelt Laurentius mit seiner Familie, viele bearbeitet er stundenlang in Handarbeit, bis sie in das Hotel verarbeitet werden dürfen. „Wir haben unser Insektenhotel vom Naturschutzbund Deutschland testen lassen. Sie haben es für gut befunden“, freut sich Thorsten Böcker. Er sieht, dass es auch anders geht: „Oftmals werden solche Hotels mit Insektenschutz besprüht, wenn sie zum Verkaufsort gebracht werden. Das ist natürlich kontraproduktiv!“

Vollzeitjob als Hobby

In ein großes, rund 30 kg schweres Insektenhotel steckt der Rentner 60 bis 70 Stunden Arbeit. Nach Abzug aller Kosten, die er hineinsteckt, bleibt ihm selbst nicht mehr viel, doch er betont: „Ich mache es, weil es mir Spaß macht. Etwa 100 Stück habe ich bereits gebaut. Alle sind komplett in Handarbeit entstanden und alle sind immer individuell.“ Einige der Utensilien bekommt er von Bekannten geschenkt, die seine Arbeit schätzen.

Rund 6 bis 8 Stunden arbeitet Laurentius Böcker täglich in seiner Garage. „Ich gehe darin auf, es ist wie eine Therapie“, erzählt er. Sohn Thorsten hilft ihm, schwerere Teile zu tragen. Zudem kümmert er sich um die Arbeit hinter der Arbeit. „Ich weiß gar nicht, ob ich hier hingehöre“, lacht er. „Ich habe gar nichts mit Holz am Hut. Ich bestelle Produkte, kümmere mich um das Formelle, übernehme den Aufbau.“

Auf Märkten beliebt

Laurentius und seine Frau Angelika Böcker findet man regelmäßig auf Märkten in der Umgebung. Ihre Produkte haben jedoch schon öfter das Münsterland verlassen. „In den Niederlanden sind sie sehr beliebt. Dort sind Holzprodukte relativ teuer. Aber auch nach Hamburg und in die Eifel haben wir bereits verkauft“, freut sich Laurentius Böcker. Verkauft wird hauptsächlich über Märkte und Mundpropaganda.

Auch kleinere Produkte kommen bei der Kundschaft gut an. Vor allem auf Märkten zeigt sich: „Kleinere Produkte kann man besser transportieren und werden auf Märkten gerne mitgenommen“, beschreibt der Holzfan. „Wenn wir in einem Altenpflegeheim stehen, sind die Besucher dort begeistert von den kleinen Dingen. Wir spenden dort auch an die Bewohner, die es sich nicht leisten können.“

Von Geschenkartikeln wie saisonaler Dekoration über Schnapskästen bis zu Gartenprodukten wie Futterhäuser und Insektenhotels hat Laurentius Böcker mittlerweile ein großes Portfolio. Er habe Standardprodukte zwar immer auf Lager, baue jedoch meist auf Bestellung. Seit 25 Jahren steht er täglich hinter der Schleifmaschine und lässt sich sicher noch viele Jahre lang neue Ideen einfallen.