Das Projekt „WOHN-MOBIL“ gibt es seit dem 1. September 2019 in Vreden. Das Ziel des kreisweiten Projektes ist der Aufbau eines mobilen Beratungsangebotes für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen. Durch das niedrigschwellige Beratungsangebot sollen Menschen erreicht werden, die bisher nicht so leicht an Unterstützung gekommen sind. Mit bisher insgesamt 157 geholfenen Menschen liegt Vreden von allen Kommunen im Kreis weit vorne. Ist Obach- und Wohnungslosigkeit also in Vreden ein größeres Problem?
Dieses Angebot gibt es in Vreden
Eigentlich ist die Stadt Vreden, was die Notunterkünfte für Obdachlose angeht, gut aufgestellt. Aktuell werden hier zwei städtische Obdachlosenunterkünfte im Stadtgebiet unterhalten. Die eine Obdachlosenunterkunft befindet sich in der Bahnhofstraße und eine Obdachlosenunterkunft in Gaxel.
Insgesamt können in beiden Häusern bei Vollbelegung für bis zu 37 Personen Notunterkünfte vorgehalten werden. Bei einer vollen Belegung wären alle Zimmer doppelt belegt. Zurzeit leben 18 Obdachlose in beiden Unterkünften. Des Weiteren ist eine Obdachlosenunterkunft in der Straße Am Roggenkamp vorhanden, die als Wohnung ausgestaltet ist. Zurzeit wird diese von einer Familie bewohnt.
Immer mehr junge Menschen
„Doch die Zahl der Obdachlosen hat über die Jahre auf jeden Fall zugenommen“, erklärt Ingo Hoppe. „Und das ist nicht nur in Vreden der Fall.“ Was sich außerdem geändert habe, ist das Alter der Betroffenen. Bei den Obdachlosen handle es sich zunehmend um junge Menschen mit sogenannten „multiplen Problemlagen“. Damit meint der Sozialpädagoge, dass die Ursache für die Wohnverhältnisse sehr unterschiedlich sein können und mitunter nur eine eingeschränkte Bereitschaft besteht, die Situation der Obdachlosigkeit zu verändern.
Vreden steht gut da
„Doch gerade solche Menschen wollen wir erreichen“, erklärt Ingo Hoppe. Er und seine Kollegen versuchen daher sich in den Kommunen ein so breites Netzwerk und einen hohen Bekanntheitsgrad zu erarbeiten, dass die Betroffenen von selbst auf sie zukommen.
„Und das funktioniert in Vreden so gut, wie in kaum einer anderen Stadt im Kreis“, betont der Sozialpädagoge. Das sei auch der Grund dafür, dass Vreden in der Statistik so weit oben steht. „Sowohl in der Stadtverwaltung als auch in anderen Einrichtungen wird so gut mitgearbeitet, wie fast nirgendwo anders“, fügt er hinzu.
Der Grund sei also nicht, dass es in Vreden mehr Obdachlose gebe. „Das Problem ist überall dasselbe: Es gibt immer weniger bezahlbaren Wohnraum“, berichtet Ingo Hoppe. Damit sei Vreden kein Einzelfall.