Hundekot bleibt Ärgernis in Vreden Und: Hundesteuer soll angepasst werden

Hundekot bleibt Ärgernis und Hundesteuer soll angepasst werden
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In Vreden reißen die Beschwerden über nicht entfernten Hundekot im öffentlichen Raum nicht ab. Immer wieder melden sich Bürgerinnen und Bürger beim Ordnungsamt, die über verschmutzte Wege und Grünflächen klagen. Besonders betroffen sind nach Angaben der Stadt derzeit die Gebiete „Harlemanns Bülten“, „Windmühlentor“ sowie die „roten Wege“.

Erneuter Hinweis der Stadt

Die Stadt Vreden erinnert in ihrer Pressemitteilung daran, dass Hundehalter gesetzlich verpflichtet sind, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner umgehend und rückstandslos zu beseitigen. Hierfür stehen im gesamten Stadtgebiet kostenlose Hundekotbeutel zur Verfügung, die im Bürgerbüro oder an zahlreichen Beutelstationen abgeholt werden können. Alternativ können natürlich auch eigene Tüten genutzt werden. Die Entsorgung der gefüllten Beutel müsse allerdings ordnungsgemäß über die bereitgestellten Mülltonnen oder den Hausmüll erfolgen.

Trotz dieser Angebote bleibt das Problem bestehen. In sozialen Netzwerken machen Betroffene ihrem Unmut Luft und berichten von unschönen Erlebnissen. Hundehalter wie Alex Klein äußerten schon in der Vergangenheit ihren Ärger: „Es wird wirklich immer mehr Hundekot liegengelassen. Nicht nur rund um die Hundeauslauffläche, sondern auch auf Gehwegen in der Stadt.“ Besonders störend sei, dass verantwortungsbewusste Halter unter Generalverdacht geraten. „Ich gucke bei anderen Hundebesitzern auch ganz genau hin und weise sie darauf hin, wenn sie nichts wegräumen“, so Klein.

Diskussion um Bußgelder

Die Diskussion in Vreden wird auch durch neue Regelungen in anderen Städten wie Bottrop befeuert. Dort droht Hundebesitzern ein Bußgeld, wenn sie keinen Hundekotbeutel bei sich führen. Während viele Vredener diese Maßnahme befürworten, gibt es auch kritische Stimmen. „Man muss die goldene Mitte finden“, meinte Tom Boggenstahl in einer kürzlichen Befragung durch die Münsterland Zeitung. Er habe zwar Verständnis für Sanktionen gegenüber Haltern, die den Kot nicht entfernen, halte jedoch Taschenkontrollen wie in Bottrop für übertrieben.

Die Stadt Vreden setzt derweil weiterhin auf Aufklärungen und appelliert an die Eigenverantwortung der Bürger. „Wenn sich künftig alle Vredenerinnen und Vredener an diese Regelungen halten, entfällt der Stadt Vreden der doch mittlerweile beträchtliche Aufwand für die Beseitigung der Hinterlassenschaften und Abfälle“, heißt es in der Mitteilung. Der finanzielle und personelle Aufwand für die Reinigung sei nicht zu unterschätzen und gehe letztlich zulasten der Allgemeinheit.

Antrag zur Hundesteuer

Trotzdem gibt es auch eine positive Nachricht für manche Hundehalter: Parallel zu diesen Diskussionen bringt die SPD-Fraktion im Vredener Rat einen neuen Antrag zur Änderung der Hundesteuersatzung ein. Die Fraktion fordert, Assistenzhunde von der Hundesteuer zu befreien. „Wir sind von einem Vredener, der einen Assistenzhund im Einsatz hat, darum gebeten worden, den Antrag zu stellen“, erklärt Reinhard Laurich (SPD) auf Nachfrage der Redaktion. Denn die Lage dieses Betroffenen ist vielen Menschen nicht so bewusst.

Der Antrag bezieht sich nämlich auf Hunde, die ein Zertifikat über die Ausbildung nach der Assistenzhundeverordnung nachweisen können. Bisher galt eine Steuerbefreiung ausschließlich für Hunde, die Blinden, Tauben oder sonst hilflosen Personen dienen, wobei ein Schwerbehindertenausweis mit entsprechenden Merkzeichen vorzulegen ist. Manche Assistenzhunde fielen dementsprechend durchs Raster.

Die Verwaltung der Stadt Vreden begrüßt den Antrag der SPD und schlägt vor, die Satzung rückwirkend zum 1. Januar 2025 zu ändern. Durch diese Erweiterung sollen Menschen mit Schwerbehinderungen, die nicht unter die bisherigen Befreiungstatbestände fallen, finanziell entlastet werden. Beraten werden soll der Antrag am 13. Februar 2025 im Rat der Stadt Vreden.

Ein Hundehaufen vor einem Kotbeutel
Immer häufiger beseitigen Hundehalter in Vreden den Kot ihrer Hunde nicht. Das sorgt für Ärger bei Nicht-Hundebesitzern. © dpa