
© Victoria Garwer
Hufeisen für den guten Zweck verkauft – Endsumme überraschte alle
Deko aus Hufeisen
Zwei Vredener Familien haben Dekoration aus Hufeisen gebastelt und verkauft. Die Idee kam von den Kindern. Bei der kleinen Aktion ist am Ende eine vierstellige Summe zusammengekommen.
Hufeisen aus Vreden bringen Kindern in Tansania Glück. Dafür haben die Familien Merx und Terhörst gesorgt. Die Idee zu der Aktion für den guten Zweck hatten die Kinder – Corona sei Dank.
Als nämlich die Schulen im März schlossen und alle Freizeitaktivitäten ausfielen, organisierten Theo, Paula und Clara Merx kurzerhand einen Flohmarkt mit ihren Spielsachen. Die waren schnell verkauft, also musste neue Ware her.
Die Kinder wurden in der Werkstatt von Papa Florian Merx fündig. Der ist Hufschmied und hat immer Hufeisen vorrätig. Die Glücksbringer nagelten die drei auf Holzbretter und verzierten sie mit Schriftzügen. „Das wurde irgendwann zu teuer, weil sie neue Hufeisen genommen haben“, erzählt Mama Karin Merx. Die alten, mit Pferdemist verschmierten Hufeisen aber könne man nicht verkaufen. „Schließlich haben die Kunden sie ja auch mal bezahlt. Ich hab dann gesagt: Die könnt ihr nur verkaufen, wenn ihr das Geld für einen guten Zweck spendet“, erzählt Karin Merx.
Hufeisen zu Dekorations-Objekten aufgewertet
Gesagt, getan. Die Kinder bastelten ein Schild und stellten die Hufeisen an die Straße. Viele nahmen sich einen Glücksbringer mit, auch Mandy Terhörst, eine Freundin der Familie. Die war so begeistert von der Sache, dass ihr eine Idee kam: „Da muss man doch mehr draus machen, dachte ich.“ Sie recherchierte, was man aus Hufeisen alles machen kann.

Die Familien Merx (l.) und Terhörst (M.) haben das Geld an Ewald Tenhumberg und Thomas Koczy für eine Schule in Tansania übergeben. © Victoria Garwer
Das Problem: Mandy Terhörst konnte zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht schweißen, hatte es noch nie im Leben gemacht. Ihr Mann Jens Terhörst zeigte es ihr und dann konnte die Produktion beginnen. Blumen und Schmetterlinge schweißte sie aus mehreren Hufeisen zusammen und befestigte sie an Stangen, die ihr Freund Klaus Holtkamp von seinem Arbeitgeber bekam.
„Auch die stellten wir an die Straße und posteten Fotos davon“, erzählt Karin Merx. „Danach stand das Handy nicht mehr still. Wir bekamen so viele Anfragen.“ Kaum war die neue Ware an die Straße gestellt, war sie auch schon wieder weg.
Geld aus der Hufeisen-Aktion kommt Kindern in Tansania zugute
Nun zu den Sommerferien haben die beiden Familien die Aktion beendet. 200 bis 300 Hufeisen haben sie verkauft. „Am Anfang dachten wir, dass vielleicht 100 Euro zusammenkommen. Dann hätten wir die Summe verdoppelt“, berichtet Karin Merx. Diesen Gedanken hat sie schnell verworfen. Denn am Ende sind genau 3058 Euro zusammengekommen.
„Das ist eine wahnsinnige Summe, die ihr ganz alleine mit so wenigen Leuten gesammelt habt“, zeigten sich Ewald Tenhumberg und Thomas Koczy beeindruckt. Sie nehmen das Geld mit nach Tansania, wo es einer Schule für rund 200 Kinder zugute kommt.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
