Hitzige Debatte über Arbeitsgruppe zur Hausaztversorgung Antrag der SPD sorgt für Unmut

Hitzige Debatte über Arbeitsgruppe: Antrag der SPD sorgt für Unmut
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Die hausärztliche Versorgung im ländlichen Bereich ist schon seit Längerem ein schwieriges Thema. Auch in Vreden kümmert sich bereits seit Jahren eine Arbeitsgruppe um die langfristige Hausarztversorgung in der Stadt. Nun stellte SPD-Fraktion für die Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Generationen und Ehrenamt (12. Juni) einen Bericht über die hausärztliche Versorgung in Vreden. Anstelle eines Berichts erntete die SPD allerdings eher Unmut und Unverständnis.

Nicht nur die anderen Fraktionen, sondern auch der Erste Beigeordnete Bernd Kemper hielt den Zeitpunkt des Antrags für verwunderlich. Denn es gebe eine Arbeitsgruppe, die sich seit 2021 ausgiebig mit der Thematik beschäftigt.

„Als der Arbeitskreis gegründet wurde, ist beschlossen worden, dass der Arbeitskreis sich um die Hausärzteversorgung kümmert“, betonte Kemper. „Das Ergebnis sollte dann natürlich hier im sozialpolitischen Ausschuss vorgestellt werden. Doch heute können wir noch nicht auf mehr verweisen, als die Sitzung, die noch kommt.“ Diese ist am 26. Juni geplant.

SPD will Thema im Ausschuss

Doch das stellte Ulla Schulte noch nicht zufrieden. „Unsere Fraktion hat schon ein Interesse daran, dass dieses Thema auch im Fachausschuss behandelt wird und nicht nur in der Arbeitsgruppe“, betonte sie. „Ich kann mich nicht erinnern, Herr Kemper, dass Sie jemals über eine Arbeitsgruppensitzung mit den Ärzten berichtet haben.“

Unwahrheit und Unterstellung

Doch diesen Vorwurf ließ weder Bernd Kemper noch Denis Gescher von der CDU-Fraktion auf sich sitzen. „Ich bin etwas irritiert. Wenn ich ehrlich bin, bin ich auch ziemlich böse“, so Gescher. „Wir haben eine angespannte hausärztliche Situation und um die kümmern wir uns auch schon.“ Insgesamt habe es bereits drei längere Sitzungen der Arbeitsgruppe gemeinsam mit Hausärzten und Vertretern der KVWL gegeben.

„Dort wurden die Herausforderungen besprochen und auch schon gewisse Lösungsansätze diskutiert, wie man jüngere Ärzte nach Vreden holen kann“, fügt Denis Gescher hinzu. „Interessanterweise war niemand von der SPD da. Als einzige Fraktion.“ Dies sei vor allem deshalb nicht hinnehmbar, weil die der Sitz in der Arbeitsgruppe ganz unproblematisch mit einem Vertreter hätte besetzt werden können.

Des Weiteren unterstellt der CDU-Vertreter den Antragstellern einen gewissen Grad an Unehrlichkeit. „Zum Beispiel der Satz: ‚Eine Stadt wie Vreden, die kein Krankenhaus mehr vorhält.‘ Also mir war so, als hätten wir noch ein Krankenhaus“, betonte Gescher. „Wir haben doch ein Krankenhaus mit 110 Betten, wo noch hervorragende Arbeit geleistet wird auf dem Gebiet der inneren Medizin, der Rheumatologie und der Geriatrie.“ Diese und weitere Aussagen im Antrag würden der aktuellen Situation im Vredener Gesundheitswesen nicht gerecht.

Am Ende der Debatte zog die SPD ihren Antrag zurück und Ulla Schulte verwies darauf, dass in der kommenden Arbeitsgruppensitzung auf jeden Fall jemand von der SPD vor Ort sein würde.