In vielen Regionen der Bundesrepublik wird der Baugrund für Einfamilienhäuser rar. Diese Entwicklung macht auch vor der Stadt Vreden nicht halt. Schon jetzt setzt die Stadt bei der Vergabe ihrer Baugrundstücke daher auf einen klaren Kriterienkatalog bei der Vergabe neuer Baugrundstücke.
Doch nun könnte sich an diesen Kriterien etwas ändern. Vor allem finanziell soll es einfacher gemacht werden. In der Ratssitzung am 12. September (18 Uhr im Rathaus) soll über den Antrag der CDU-Fraktion zur Änderung der Vergabekriterien abgestimmt werden.
Um insbesondere Familien die Chance auf bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum in Vreden zu bieten, vergibt die Stadt ihren Baugrund nach sozialen und finanziellen Kriterien. Diese gliedern sich in vier konkretere Unterpunkte: Wohnort, Einkommen, Arbeitsplatz und Vermögen.
Beim Wohnort fordert die CDU-Fraktion eine kleinteilige Differenzierung. Der Vorschlag: Wer seit mindestens 15 Jahren in Vreden wohnt und lebt, bleibt bei 30 Punkten wie bisher, 20 Punkte erhält der Bewerber, der mindestens fünf Jahre in Vreden lebt, wer zwei Jahre in Vreden lebt, soll 10 Punkte erhalten.
Auch an dem Faktor Arbeitsplatz möchte die CDU nachjustieren. So soll jeder, der in Vreden arbeitet in Zukunft 10 Punkte dafür bekommen - bisher wurde man dafür mit 15 Punkten bedacht. Der Bonus beim Haupterwerb war bisher mit acht Punkten bewertet, neu werden drei Punkte im Antrag vorgeschlagen.
Beim Lohn wird es etwas komplizierter: Hier möchte die CDU-Fraktion laut Antrag die Obergrenze der Lohnkategorien verschieben. Zur Erklärung: Für die Festlegung der Einkommensstufen wird der geschätzte Durchschnittslohn aus dem Jahr 2024 von 45.358 € als Grundlage herangezogen.
Wenn ein Paar also insgesamt weniger als zweimal 45.358 Euro (90.716 Euro) verdient, landet es in der ersten Stufe und bekommt zehn Punkte angerechnet. Fünf Punkte gibt es bei einem Einkommen von bis zu 113.395 Euro im Jahr. Alles darüber bekommt keinen Punkt mehr und die Einkommenswerte für Alleinstehende werden halbiert.
Die CDU möchte in ihrem Antrag nun die Grenzen nach oben verschieben. So sollen alle Paare mit einem Einkommen von bis zu 136.074 Euro im Jahr noch fünf Punkte bekommen. Und erst darüber sollen keine Punkte mehr vergeben werden.
Die Begründung der Fraktion: „Heftige Kritik gab es zu den festgelegten Werten für Einkommen und Vermögen“, heißt es wörtlich im Antrag. Die Entwicklung der Baukosten, Kreditzinsen und die Inflation seien mit den bisherigen Werten nicht mehr im Einklang.
Die Werte für das Einkommen seien mit dem Vorschlag um 50 Prozent und die Werte für das Vermögen um 80 Prozent erhöht worden. „Mit den Änderungen wollen wir die Zuteilung von Wohnbauland möglichst gerecht und objektiv für interessierte Bauwillige ermöglichen und damit zur Bildung von Wohneigentum beitragen“, heißt es im Antrag weiter.