Eine Arbeitsgruppe soll Strategien entwickeln, um die Hausarztversorgung in Vreden dauerhaft zu sichern.

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Arbeitsgruppe soll Strategien entwickeln, damit Ärzte in Vreden bleiben

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Ein Paradies für Ärzte ist Vreden als ländliche Region nicht gerade. Damit die Bürger trotzdem in Zukunft noch versorgt sind, soll eine Arbeitsgruppe sich mit dem Thema beschäftigen.

Vreden

, 06.01.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Neue Ideen und Strategien zur Sicherstellung der Hausarztversorgung in Vreden soll eine Arbeitsgruppe entwickeln. Das hat der Rat auf Antrag der FDP-Fraktion beschlossen. Zusätzlich wird sich der Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Generationen und Ehrenamt mit dem Thema beschäftigen.

Das Problem ist klar: Hausärzte gehen in Rente, es fehlt eine geeignete Nachfolge. Gerade auf dem Land gibt es einen Mangel an Haus- und Fachärzten. „Ein Problem, welches in den nächsten Jahren immer dringender werden und uns zunehmend beschäftigen wird“, heißt es in dem Antrag der FDP.

FDP nennt in dem Antrag fünf mögliche Strategien

Fraktionsvorsitzender Hendrik Mulder nennt in dem Schreiben gleich fünf Beispiele, wie eine Arbeitsgruppe lenkend in die Problematik eingreifen könnte. Eine Idee: Die Stadt könnte prüfen, ob es einen geeigneten Standort für eine neue Zentrale Hausarztpraxis gibt, in der mehrere Haus- und Fachärzte unterkommen könnten.

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Ein weiterer Vorschlag sieht vor, dass die Wirtschaftsvereinigung bei Ansiedlungen von neuen oder der Übernahme von bestehenden Praxen eingebunden wird. Die Stadt könnte zudem prüfen, ob es landes- oder bundespolitische Unterstützungen für die Hausarztversorgung im ländlichen Raum gibt, Instrumente erarbeiten, um gezielt Fachärzte und Allgemeinmediziner nach Vreden zu locken und den Dialog mit niedergelassenen Ärzten und dem Krankenhaus suchen.

Notarzt aus Vreden abgezogen wegen Personalmangels

Das Problem der fehlenden Ärzte in Vreden hat in der Vergangenheit bereits zu heftigen Diskussionen geführt. Das prominenteste Beispiel ist wohl der Wegfall des Notarztes am Standort Vreden. Das Klinikum Westmünsterland hat damals die Kündigung des Vertrages vor allem mit personellen Problemen begründet. Das Westmünsterland als Region sei einfach nicht attraktiv für junge Ärzte, hieß es bei einer Infoveranstaltung im November 2019.

Hinzu kommt, dass zahlreiche Hausärzte in Vreden nicht mehr die Jüngsten sind und die Vredener bereits jetzt bei Fachärzten in der Region mit teilweise sehr langen Wartezeiten rechnen müssen. „Wir sind der Meinung, dass sich die Stadt aktiv in die Entwicklung und Sicherung einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung einbringen sollte“, schreibt dazu Hendrik Mulder.

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Im Rat stieß die FDP mit dem Antrag auf offene Ohren. „Auch wir haben das Thema im Wahlprogramm stehen“, sagte etwa Reinhard Laurich (SPD). Heinz Gewering (CDU) signalisierte ebenso Unterstützung wie UWG und Grüne. Der Rat beschloss ohne Diskussion die Gründung einer Arbeitsgruppe, die relativ zeitnah zusammenkommen soll. Vertreten sein sollen Hausärzte, externe Berater, Kommunalpolitiker und Verwaltungsmitarbeiter.