„Gut Ding will Weile haben“ Hilfstransport nach Rumänien erfolgreich zurückgekehrt

Hilfstransport nach Oradea in Rumänien erfolgreich zurückgekehrt
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Rainer Pag, Küster aus Vreden, reiste in diesem Sommer drei Monate lang nach Rumänien, um vor Ort Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, zu helfen. Dort stellte sich heraus, dass die meisten geflüchteten Menschen aus der Ukraine Rumänien nur als Durchreiseland nutzen. So arbeitete er kurzerhand in einem Kinderheim in Oradea, welches von der Caritas geleitet wird. Jetzt ist ein Lkw mit Sachspenden hinterhergekommen.

Am Dienstag (22. November) erreichte der Lkw Oradea. Nach einem kurzen Zwischenstopp an der Grenze verlief der Transport weitestgehend reibungslos. Die Sachspenden, die der Vredener in der Stadt gesammelt hat, sollten eigentlich schon vor drei Jahren nach Weißrussland gehen. Aufgrund des Ukrainekrieges ist daraus nichts geworden. So freut es ihn umso mehr, dass die Spenden nun erfolgreich überbracht werden konnten.

An Bord waren auch Kleiderspenden von Sport Niehuis aus Vreden im Wert von rund 2.000 Euro. Diese Sachspenden hatte Rainer Pag bereits im Sommer nach Rumänien geschickt. Doch aufgrund eines Fehlers der Post vor Ort waren die Sachen wieder zu ihm zurückgekommen. „Gut Ding will Weile haben“, sagt Rainer Pag dazu. Mit einem Lachen im Gesicht berichtet er von den Kindern, die sich sehr über die Kleidung gefreut haben.

Die Zeit in dem Kinderheim in Oradea habe den Küster sehr geprägt, berichtet er im Gespräch mit der Redaktion. Es seien viele Freundschaften entstanden. Auch hat Rainer Pag nach seinem humanitären Einsatz in Rumänien einige dauerhafte Patenschaften ins Leben rufen können.

Rainer Pag beim Entladen der Spenden in Rumänien
Rainer Pag beim Entladen der Spenden in Rumänien © Privat

Enorme Unterstützung

So gibt es aktuell einige Vredener, die ältere Menschen in Rumänien mit regelmäßigen Geldspenden unterstützen. „In der Altenpflege haben die Leute vor Ort sehr zu kämpfen. Es gibt dort nicht so ein System wie in Deutschland. Altersarmut ist ein großes Thema in Rumänien“, berichtet Pag. Auch eine Partnerschaft der beiden Caritasverbände möchte der Küster noch ins Leben rufen.

Für ihn ist diese Arbeit selbstverständlich und notwendig. Er ist sehr begeistert von der Unterstützung der Vredener Bevölkerung: „Seit ich von meinem humanitären Einsatz in Rumänien zurück bin, gibt es immer wieder Leute, die mich ansprechen und Dinge zu spenden haben.“

Fröhliche Gesichter: Die Sachspenden für das Kinderheim in Oradea in Rumänien wurden dankbar entgegengenommen.
Frohe Gesichter: Die Sachspenden für das Kinderheim in Oradea in Rumänien wurden dankbar entgegengenommen. © Privat

Die nächste Reise ist noch nicht geplant, aber auch aus der Ferne unterstützt Pag weiter. Mit Bekanntschaften aus der Ukraine, die Pag während seiner Pilgerreise 2019 gemacht hat, steht er im engen Kontakt. So kann er über seine Kontakte in Rumänien auch Menschen helfen, die innerhalb der Ukraine geflüchtet sind. Beispielsweise aus den Gebieten im Osten in den Westen.

Erst vor kurzem wurde eine Lieferung von Matratzen über diesen Kontakt von Rumänien in den Westen der Ukraine gebracht. „So hat die rumänische Wirtschaft auch was davon. Und: Es ist viel sinnvoller, als die Lieferungen aus Deutschland immer wieder auf den langen Weg zu schicken. Allein logistisch stehen wir da manchmal vor großen Herausforderungen“, berichtet Pag.

Interessierte Spender können sich zu den Öffnungszeiten an das Pfarrbüro wenden oder auch direkt bei der Volksbank Gronau-Ahaus auf das Konto der Pfarrei St. Georg unter den Verwendungszweck „Rainer Pag’s Projekte“ einzahlen.