Fast 200 Beschäftigte aus Polen und den Niederlanden Das Pendler-Geschehen in Vreden

Fast 200 Arbeitende aus Polen und den Niederlanden
Lesezeit

Traditionell im Spätherbst veröffentlicht das Land Nordrhein-Westfalen die aktuellen Statistiken über die Pendler innerhalb des Bundeslandes. Auch für Vreden gibt es genaue Informationen zu den Erwerbstätigen innerhalb der Stadt und vor allem spannende Erkenntnisse, die das Jahr 2021 betreffen. Einige Beschäftigte hatten ihren Wohnsitz beispielsweise nicht in Deutschland, fast 200 Pendler kamen aus Polen und den Niederlanden. Auch wenn es aus der Statistik nicht hervorgeht, ist wohl davon auszugehen, dass die polnischen Arbeitnehmer nicht täglich pendeln.

Beinahe fünf Millionen Menschen pendelten in Nordrhein-Westfalen Tag für Tag zur Arbeit hin und zurück. Das waren knapp 500.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr als die, die in derselben Kommune Geld verdienten, in der sie auch arbeiteten. Doch dieser Trend zeichnete sich in Vreden nicht ab – im Gegenteil. Die Vredener schienen gerne auch in der heimischen Stadt zu arbeiten.

Von den 22.648 Menschen, die hierzulande wohnten, arbeiteten im Jahr 2021 nämlich 7769 innerhalb der Stadtgrenzen. Dieser Anteil von 34,3 Prozent sieht zwar erstmal nicht besonders hoch aus, übertraf aber die Ergebnisse aus direkten Nachbarstädten wie Ahaus oder Stadtlohn. Auch die Statistik, dass deutlich mehr Menschen nach Vreden zum Arbeiten einpendelten (6314) als auspendelten (5616), bestätigte dieses Ergebnis.

Da die Quote der Erwerbstätigen, die in Vreden wohnen und arbeiten, so hoch war, war die sogenannte Einpendlerquote allerdings sehr gering. Im NRW-Vergleich ist der Anteil der Einpendelnden an den Pendelnden am Arbeitsort gar so klein, dass die Stadt im Bundesland-internen Ranking Platz 367 von 396 innehatte. Bei der Auspendelquote war es sogar Rang 372. Innerhalb des Kreises Borken hatten im Jahr 2021 bloß die Städte Bocholt und Gronau noch tiefere Prozentsätze.

Zwischen Vreden und Ahaus

Beim genaueren Blick auf die Pendler-Zahlen fällt schnell auf, mit welchen Städten Vreden im größten „Erwerbstätigen-Austausch“ war. Alleine aus Ahaus pendelten 1536 der insgesamt 6314 Einpendler nach Vreden. Das entsprach fast einem Viertel. Knapp 18 Prozent kamen dazu Tag für Tag aus Stadtlohn in die Stadt zum Arbeiten. Interessant ist außerdem, dass fast 200 Pendler aus Polen (75) und den Niederlanden (103) kamen. Das waren zusammengefasst genauso viele Erwerbstätige wie die, die aus Münster (71) und Coesfeld (107) kamen.

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Einpendler-Zahlen in Vreden dabei doch deutlich verändert. 2021 fuhren gleich 400 Menschen (5914) mehr in die Stadt zum Arbeiten, gegenüber 2019 sind es sogar etwa 450 mehr (5861). Das größte Plus zeigten die Pendler-Ströme aus Stadtlohn (+58) und Südlohn (+36).

Während insgesamt 5616 Arbeitende aus Vreden auspendelten, um zu ihrem Job zu kommen, war auch in dieser Statistik Ahaus das „beliebteste“ Ziel. Fast ein Drittel aller Auspendler (1817/32,3 Prozent) landeten in der Nachbarstadt. 836 Vredener Erwerbstätige arbeiteten in Stadtlohn.

Gerade die Anzahl der in Ahaus arbeitenden Menschen mit Wohnort in Vreden ist zwischen 2020 und 2021 stark gestiegen (+85). Insgesamt pendelten im Jahr 2021 knapp 200 Arbeitende mehr als im Vorjahr aus Vreden heraus. Auch in Richtung Münster machten sich merkbar mehr (+22) auf den Weg als im Vorjahr.

Ein Prozent nach Düsseldorf

Entgegen diesem Trend ist, dass sich die Pendler-Zahlen nach Stadtlohn (-6) und Gronau (-7) leicht verringerten. Knapp ein Prozent aller Ahauser reisten dazu sogar den langen Trip nach Düsseldorf. Laut der Statistik des Landes NRW pendelten im Jahr 2021 gleich 46 Vredener durchschnittlich über 92 Kilometer Luftlinie in die Landeshauptstadt.