Gefährlicher Radwegbelag in Vreden sorgt für Unfälle Das sagt die Stadt zur Kritik

Gefährlicher Radwegbelag in Vreden sorgt für Unfälle
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Der neue Belag auf einigen Radwegen in Vreden sorgt für Unmut und birgt offenbar ein hohes Unfallrisiko. Der Vredener Christian Küpers ärgert sich darüber, und macht die Stadt Vreden für die unsicheren Zustände verantwortlich. Besonders im Baugebiet rund um die Potsdamer Straße und die Leipziger Straße haben, so Küpers, die einst roten Wege einen neuen Belag erhalten, der für Radfahrende erhebliche Probleme mit sich bringt.

Neue matschige Beläge

Der neu aufgebrachte, matschige Belag behindere den Wasserabfluss und mache die Wege gerade bei nassem Wetter oder Frost extrem rutschig. Laut Küpers haben bereits zahlreiche Radfahrerinnen und Radfahrer Stürze erlitten. Besonders dramatisch ist ein Fall aus seinem direkten Umfeld. Eine Frau verunglückte auf dem Weg zur Arbeit schwer.

Sie zog sich einen Trümmerbruch des Oberschenkels, einen Bruch des Brustbeins sowie eine Fraktur des Mittelhandgelenks zu. Eine Behandlung im Krankenhaus Ahaus sei nicht ausreichend gewesen, sodass sie in eine Spezialklinik nach Duisburg verlegt wurde. „Ihr Heilungsprozess wird sich voraussichtlich über mehrere Monate erstrecken“, so Küpers.

Hohe Mitschuld der Stadt

Auch er selbst sei vor Kurzem auf dem neuen Belag ins Rutschen geraten und könne die Entscheidung der Stadt, diese Wege mit dem neuen Material auszustatten, nicht nachvollziehen. „Man muss leider der Stadt ein hohes Maß an Mitschuld zusprechen, denn diese Wege sind explizit als sichere Verbindungen für Kinder und Erwachsene gedacht.“

Diese nutzen die Wege auch weiterhin - notgedrungen. „Denn das ist eben der kürzeste Weg in die Stadt“, erklärt einer der Anwohner bei einem Besuch der Redaktion vor Ort. „Außerdem ist es ja auch eigentlich sicherer als im Straßenverkehr.“ Nur der neue Belag stelle jetzt ein Problem dar.

In ihrer Antwort auf eine Anfrage der Redaktion verteidigt die Stadt Vreden die Maßnahmen. Sie erklärt, dass die betroffenen Wege bewusst als wassergebundene Wege angelegt wurden, um eine „naturnahe Gestaltung beizubehalten“. Diese Bauweise bringe jedoch besondere Herausforderungen mit sich, insbesondere bei starken Witterungsschwankungen. Die Stadt verweist daher darauf, dass wassergebundene Wege regelmäßig instandgesetzt würden, jedoch während des nassen Winters 2024/ 2025 besonders stark unter Wasser gestanden hätten.

Wege schon abgesperrt

Die betroffenen Wege wurden des Weiteren bereits vor zehn Jahren angelegt und zuletzt im Herbst 2024 neu aufgeschottert. Damit der neue Belag seine volle Stabilität entfalten könne, seien mehrere Wechsel zwischen Nässe und Trockenheit notwendig. Wenn jetzt eine weitere Schicht Material aufgetragen werden würde, würde sich nur die feine Körnung verlagern und das grundsätzliche Problem bleibt bestehen. Die aktuell extrem nasse Witterung habe das Problem verschärft, weshalb eine provisorische Absperrung eingerichtet wurde. Die Stadt hat also bereits auf das Problem reagiert.

Weiter kündigt sie an, die Wege in Zukunft erneut zu prüfen und dementsprechende erforderliche Reparaturmaßnahmen vorzunehmen. Bis dahin verweist sie auf die Nutzung alternativer Hauptwege und bittet um Verständnis.

Für betroffene Radfahrerinnen und Radfahrer wie Christian Küpers und andere Betroffene bleibt diese Antwort unbefriedigend. Sie fordern eine kurzfristige Verbesserung der Situation, um weitere Unfälle zu vermeiden.

Fahrrad fährt auf rotem Weg.
Ist der neue Boden auf den Radwegen erst nass, bilden sich tiefe Spuren. Gefriert er dann auch noch, sind Unfälle umso wahrscheinlicher. © Luca Bramhoff

Dieser Artikel erschien zuerst am 14. Februar 2025.