Es war ein Meilenstein in der Geschichte der Vredener Tennisvereine, als Ende des vergangenen Jahres die Fusion von TC Hamaland und Rot-Weiß zum Abschluss gebracht wurde. Die Fusion war Voraussetzung für eine Millionenförderung für Neubau und Sanierung der Tennissportanlagen an der Ottensteiner Straße.
2,2 Millionen Euro Zuschuss stehen dafür von der Stadt Vreden bereit – ein Höchstbetrag, wie der Erste Beigeordnete Bernd Kemper in der vergangenen Sitzung des Bildungs-, Sport- und Kulturausschusses noch einmal betonte.

Nach der großen Fusion geht es für den Tennisverein TC Vreden nun an die Details der Planungen. Damit Politik und Öffentlichkeit auf dem Laufenden bleiben, werden diese regelmäßig im Ausschuss vorgestellt.
Was also ist geplant? Zunächst zu den Außenanlagen: Der Hauptzugang zum Gelände soll in Zukunft nicht mehr über die Parkplätze an der Ottensteiner Straße erfolgen, erklärte Tobias Hemsing für das zuständige Architekturbüro Büter und Hemsing. Stattdessen soll eine neue Stichstraße zwischen dem Gelände des Tennisvereins und dem der Spielvereinigung Vreden entstehen.
Die Stichstraße soll 3,50 Meter breit sein und damit auch als Zuwegung für die Rettungskräfte dienen. Gleichzeitig soll hierüber auch der Fahrradverkehr geführt werden. Denn der Radweg, der derzeit noch links am Gelände vorbeiführt zur B70, muss aufgrund der neuen Pläne weichen.
Die Wälle, die das Gelände zur B70 und zur Spielvereinigung hin einrahmen, müssen versetzt werden, sollen aber laut Hemsing auch neu bepflanzt werden. Mit dem neu geschaffenen Platz können so dann drei zusätzliche Tennisplätze entstehen.
Auch drei neue Padel-Tennis-Plätze sind auf der Anlage geplant.

Das Herzstück der Pläne stellt aber wohl das neu geplante Vereinsheim dar. Es soll über die neue Stichstraße erreichbar sein und sowohl über eine Treppe als auch über eine Rampe zugänglich sein. 50 bis 60 Sitzplätze sollen im Vereinsheim und auf der Außenterrasse entstehen. Das Ganze leicht erhöht, um eine bessere Sichtverbindung zu den Außenplätzen entstehen zu lassen, erklärte Tobias Hemsing. Auch das Geschehen in der Tennishalle soll von hier aus zu beobachten sein.
Gleichzeitig soll das neue Vereinsheim Umkleiden für Damen und Herren bereithalten sowie Duschen, Toiletten und einen Technikraum, der von der Halle aus begehbar ist. Der Hauptzugang zur Tennishalle wird an die linke Seite der Halle (von der Ottensteiner Straße aus gesehen) verlegt.
Vom alten Saunabereich soll etwas an Bausubstanz erhalten bleiben. Hier entsteht ein neuer Vorstandsraum sowie ein kleines Archiv. Auch ein Außenlager ist geplant, in dem zum Beispiel im Sommer Taschen untergebracht werden können.
Von außen soll das neue Vereinsheim nach jetzigem Stand eine Holzfassade erhalten. „Wir hoffen, dass der Bauantrag noch Ende des Monats an den Kreis Borken gehen kann“, so Tobias Hemsing.
Sanierung Tennishalle
Doch nicht nur rund um die alte Tennishalle soll sich einiges tun, auch die Tennishalle selbst wird saniert. Die Dachsanierung im vorderen Hallenbereich sei bereits abgeschlossen, berichtete Bernd Brüggemann für die Verwaltung. Anders als bei den Außenanlagen und dem Vereinsheim ist für die Tennishalle an sich die Stadt Vreden zuständig.
Nun stehe noch die Sanierung des Bodens – der alte stammt aus dem Jahr 1979 – sowie der Heizungsanlage und der Beleuchtung auf dem Plan. Für alle drei Punkte haben sich Verantwortliche von Verein und Verwaltung verschiedene Systeme in anderen Tennishallen angeschaut und auch ausprobiert.
Für die Heizungsanlage ist eine neue Infrarotheizung geplant. Die Beleuchtung soll durch LED-Paneele an der Decke ersetzt werden, um möglichst wenig Blendwirkung zu haben. Wenn alles glatt läuft, sollen diese Arbeiten ab Sommer durchgeführt werden, sodass die Halle den Sportlern zur Wintersaison wieder zur Verfügung steht.
Versuchte Brandstiftung
Alles eigentlich ein Grund zur (Vor-)Freude. Eigentlich. Denn die Planungen werden überschattet von einer erneuten versuchten Brandstiftung im Vereinsheim. Ein Punkt, der dem Vorsitzenden des TC Vreden, Erwin Wißing, sichtlich schwer auf der Seele lag. „Ich muss das jetzt hier mal loswerden“, sagte er in der Ausschusssitzung.
Denn am vergangenen Wochenende, in der Nacht zum Sonntag, 18. Februar, seien im Bereich der alten Sauna an zwei Stellen Brände gelegt worden – zum Glück ohne größere Folgen. Das bestätigt auch die Pressestelle der Kreispolizei Borken. In den Räumlichkeiten des Vereins seien „zwei erlöschte Brandstellen“ gefunden worden. Die Ermittlungen dazu dauern an.
Und die Polizei bestätigt auch: Es ist nicht der erste Fall. Vier ähnlich gelagerte Taten seien in den vergangenen Jahren bei der Polizei angezeigt worden: drei 2020 und eine 2021.
„Das bedrückt uns ungemein“, so Erwin Wißing. „Man bekommt schon ein flaues Gefühl. Vor allem mit Blick darauf, was passieren könnte, wenn die Anlage fertig ist.“ Es seien vom Pächter bereits Kameras installiert worden, erklärt er im Gespräch mit der Redaktion. Nun hoffen er und seine Mitstreiter auf die Ermittlungen der Polizei, und: „Ich hoffe, dass der- oder diejenige, wenn er oder sie die neue Anlage sieht, auch Erbarmen mit uns hat.“