Fünf neue Windkraft-Projekte in Vreden Flächen werden langsam knapp

Fünf neue Windkraft-Projekte in Vreden : Flächen werden langsam knapp
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Vreden produziert bereits viel erneuerbare Energie. Vor allem das Konzept der Photovoltaikanlagen wird auch in der Innenstadt immer beliebter. Doch auch einige Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Kommune tragen ihren Teil zur regenerativen Stromerzeugung bei. Und es sollen sogar noch mehr werden. Zumindest, wenn es nach den Mitgliedern der örtlichen Energie-Gesellschaften. Fünf neue Projekte sollen nun geplant werden. Darüber hinaus ist jedoch nur noch wenig Platz übrig, auf dem es erlaubt wäre, Windräder aufzustellen.

Die Einzelanlage westlich des NSG Lüntener Wald ist aus Naturschutzbedenken nicht möglich.
Die Einzelanlage westlich des NSG Lüntener Wald ist aus Naturschutzbedenken nicht möglich. © Stadt Vreden

Erste Beratung in 2023

Ein Blick zurück: In der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses im Mai vergangenen Jahres wurden bereits drei Projekte für zusätzliche Windenergieanlagen in Vreden vorgestellt. Es handelte sich hierbei um Anlagen in Doemern, in Wennewick sowie um eine Ergänzung des Windparks Lüntener Feld/ Ammeloe.

„Wir wollen unseren Beitrag zur Energiewende leisten. Die Wertschöpfung soll aber hier vor Ort bleiben, es sollen möglichst viele Menschen vor Ort profitieren“, erklärte Hubertus Rensing in der damaligen Sitzung. Und Jan Huning bekräftigte dies: „Die Stadt Vreden hat in Sachen erneuerbare Energien schon viel getan. Aber warum auf den Lorbeeren ausruhen? Rechts ist Gas.“

Diesen Aufruf scheint sich der ein oder andere zu Herzen genommen zu haben. Denn in der Zwischenzeit wurden darüber hinaus zwei weitere Projekte an die Stadtverwaltung herangetragen. Konkret geht es hierbei um eine Einzelanlage nordwestlich des Munitionsdepots sowie um zwei weitere Anlagen zwischen Wennewick und Ellewick-Crosewick.

Viele Anlagen nicht erlaubt

Die Fläche für eine Einzelanlage nordwestlich des Munitionsdepots Lünten liegt nach Angaben der Stadt jedoch in einem Bereich zum Schutz der Natur. „Eine Planung ist allein aufgrund der raumordnerischen Vorgaben in diesem Bereich nicht möglich“, erklärte Diana Niestegge aus dem Fachbereich Stadtplanung vor dem Ausschuss. „Darüber hinaus liegt die Fläche unmittelbar am Naturschutzgebiet ‚Lüntener Wald‘ und somit nach dem Standortkonzept im Vorsorgeabstand zum Naturschutzgebiet.“

Gegen die Erweiterung des Windparks Lüntener Feld/ Ammeloe in Richtung Süden spreche jedoch nichts. In Doemern-Höchte verhindert ein Uhu die Aufstellung eines der vier Windräder. Die drei anderen seien aber unbedenklich. In Wennewick hingegen musste umgeplant werden, sodass nun nur zwei von drei ursprünglich geplanten Anlagen übrig blieben. Auf der Fläche in Crosewick finden die beantragten zwei Anlagen auch tatsächlich Platz.

Grenzen des Machbaren erreicht

Doch so langsam werden die Flächen eng. „Wir haben Vreden schon mehrfach durchforstet, um mehr Flächen für Windenergie zu finden“, betonte Gerd Welper (Bündnis90/ Die Grünen) im Ausschuss. „Vieles von dem, was wir jetzt für möglich halten, ist erst durch die neue Gesetzgebung machbar. Wir können uns nicht mehr einfach etwas aus den Rippen schneiden.“

Auch Stephan Bengfort (CDU) fügte hinzu, dass seine Fraktion zwar wisse, dass die Windenergie vor allem im ländlichen Raum ihren Platz habe, aber an einem Punkt wie diesem langsam die Grenzen des Machbaren erreicht sind. „Zusätzlich ist es mir wichtig, dass die Betreiber der Anlagen in der kommenden Planung ihr Vorhaben transparent mit den Anwohnern kommunizieren“, so Bengfort. „Denn wir müssen bei diesem Thema jeden mit ins Boot holen.“