Freiflächensolar an der Grenze zu Vreden 60-Hektar-Park ist jetzt am Netz

Freiflächensolar der Grenze zu Vreden: 60-Hektar-Park jetzt am Netz
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Hektarweise Solarpaneele an Stelle von Kartoffel- und Maisäckern: So sieht es seit Kurzem in der Grenzregion zwischen Gaxel und Masterveld aus. Einer der größten Solarparks im niederländischen Nachbarkreis Gelderland wurde dort in kürzester Zeit gebaut.

Die europaweit operierende Firma Solarcentury aus England, die mittlerweile vom niederländischen Unternehmen Statkraft übernommen wurde, hatte mit der Planung des Projekts 2021 begonnen. Im Frühjahr 2023 konnten dann die Arbeiten vor Ort beginnen und schon Ende Mai war die Anlage abschussbereit.

Zeitplan des Projektes

Noch im Oktober vergangenen Jahres war bloß ein Bauzaun rund um die Fläche und hunderte Stützen für die zukünftigen Solarpaneele zu sehen. Damals prognostizierte der Leiter der Baustelle das Ende der Bauarbeiten noch auf Anfang April. Ein Ziel, das Statkraft im Nachhinein nur leicht überschritten hat.

Noch im September letzten Jahres stand kein einziges Solarpanel auf dem Feld nahe Gaxel.
Noch im September letzten Jahres stand kein einziges Solarpanel auf dem Feld nahe Gaxel. © Luca Bramhoff

Kritik am Projekt

Ursprünglich waren die ersten Baumaßnahmen laut der niederländischen Zeitung „De Gelderlander“ bereits für 2021 geplant, doch der Baubeginn verzögerte sich. Während die Landwirte in der Region gern landwirtschaftliche Nutzflächen für den Bau von bis zu 250.000 Solarpaneelen zur Verfügung stellen wollten, seien viele Anwohner nicht glücklich über die Entwicklungen gewesen.

Um zu verhindern, dass das Feld voller Sonnenkollektoren den Blick auf die Landschaft beeinträchtigt, muss Statkraft außerdem einen 28 Meter breiten Grünstreifen anlegen, der zugleich Pflanzen und Tieren als Biotop dienen soll. Dieses wurde bisher allerdings noch nicht angepflanzt. Vorbereitende Arbeiten werden aktuell aber schon vorgenommen.

Vredener gegen Solarpark

Der Solarpark direkt entlang der Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden ist nun 61 Hektar groß und hat nach Angaben von Statkraft eine Leistung von 73 Megawatt. Damit wollen die Betreiber rund 23.000 Haushalte mit Energie versorgen.

Zum Vergleich: Den größten Solarpark Deutschlands hat der Energiekonzern EnBW vor den Toren Berlins bei Weesow-Willmersdorf auf 164 Hektar errichtet. Er hat eine Leistung von bis zu 187 Megawatt. Die Anlage könnte rechnerisch rund 50.000 Haushalte versorgen. Trotzdem stehen zumindest einige Vredener Lokalpolitiker dem Projekt kritisch gegenüber. Zuletzt äußerte sich unter anderem Hendrik Mulder von FDP zu dem Solarpark und betonte, dass er sich so etwas allein schon aus ästhetischen Gründen für Vreden nicht wünsche.