Feuerwehr stundenlang im Einsatz Alle Informationen zum Großeinsatz in Crosewick

Halle in Crosewick komplett ausgebrannt: Großeinsatz für Vredener Feuerwehr
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Gegen 11 Uhr ist bereits etwas Ruhe eingekehrt auf dem Hof in Crosewick. Das Feuer in einem Strohlager im hinteren Bereich des Hofes ist unter Kontrolle, nun geht es in den Löschmarathon. Denn das Heu muss nach und nach aus der Halle gefahren und auf einer Weide abgelöscht werden.

Das Heu war laut dem Besitzer des Hofes erst am Samstag eingefahren worden. Zudem lagerte in der Halle Stroh und auch landwirtschaftliche Maschinen waren dort untergestellt. Von ihnen ist am Dienstagmittag nur noch ein Gerippe übrig.

Viel ist von der Halle nach dem Brand nicht mehr übrig.
Viel ist von der Halle nach dem Brand nicht mehr übrig. © Carina Strauss

Die Feuerwehr war gegen 4.28 Uhr zu dem Milchviehbetrieb in Crosewick alarmiert worden. Neben der Alarmierung über die digitalen Funkmeldeempfänger wurde auch über die Sirenen im Stadtgebiet alarmiert. Zwischenzeitlich waren 90 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Vreden und des Löschzuges Ammeloe im Einsatz. Unterstützt wurden sie zeitweise auch von Kollegen der Brandweer Eibergen aus den Niederlanden mit einem Großtanklöschfahrzeug.

Denn der Hof liegt weit im Außenbereich, die Versorgung mit Löschwasser stellte sich zunächst schwierig dar. Es musste eine Schlauchleitung über eine Strecke von circa 800 Meter bis zum nächstgelegenen Hydranten verlegt werden, berichtet die Freiwillige Feuerwehr.

Nachdem zunächst das Großtanklöschfahrzeug und Landwirte mit Güllefässern mithilfe von zwei Faltbehältern den hohen Wasserbedarf sicherstellen konnten, hieß es über eine Lautsprecherdurchsage: „Dann machen wir das Feuer mal aus.“

Schwierige Löscharbeiten

Kameraden aus Wessum unterstützen die Feuerwehr Vreden mit Atemschutzgeräten. Hinzu kamen 15 Einsatzkräfte des THW, die mit ihrem Teleskoplader angerückt waren, um das Stroh auseinanderzuziehen. Auch ein privates Abbruchunternehmen unterstützte die Feuerwehr mit einem Bagger.

Einsatzleiter Thomas Rotering geht am Dienstagmorgen davon aus, dass sich die Löscharbeiten bis in den späten Nachmittag hineinziehen würden. „Es muss alles auseinandergezogen werden, damit wir das ablöschen können. Wenn wir jetzt einfach nur Wasser draufgeben würden, würde das nichts bringen.“

Die Feuerwehr ist mehrere Stunden beim Brand in Crosewick im Einsatz.
Die Feuerwehr ist mehrere Stunden beim Brand in Crosewick im Einsatz. © Bernd Schlusemann

Mit ihren Greifschaufeln ziehen Bagger und Teleskoplader das brennende Stroh nach und nach aus der eingestürzten Halle und befördern es auf die angrenzende Weide. Diese wurde von dem Landwirt vorsorglich bereits mit Wasser getränkt. Auf der Weide stehen die Feuerwehrleute bereit und löschen das Stroh nach und nach ab.

Niemand verletzt

Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Auch die Tiere auf dem Hof seien nicht betroffen gewesen, berichtet Einsatzleiter Thomas Rotering. Das Feuer konnte zudem auf das Strohlager begrenzt werden, angrenzende Gebäude wurden nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Das Strohlager allerdings war nicht mehr zu retten. Der hintere Teil der Halle, auf dem sich eine Photovoltaikanlage befand, war bereits frühzeitig eingestürzt. Und auch von dem Rest steht am Dienstagmittag nicht mehr viel.

Unter Atemschutz löschen die Kameraden das Stroh auf der Weide ab.
Unter Atemschutz löschen die Kameraden das Stroh auf der Weide ab. © Carina Strauss

Gegen Mittag konnten die Einsatzkräfte des Löschzugs Vreden wieder einrücken. Die weiteren Maßnahmen wurden durch den Löschzug Ammeloe weitergeführt. Um 16 Uhr zogen die Feuerwehrleute und das THW immer noch Stroh aus der Ruine. Rund 800 Großballen sollen es gewesen sein. Ein Einsatzende? „Vielleicht gegen 19 Uhr“, schätzt Thomas Rotering vorsichtig. Auch soll nach den Löscharbeiten eine Brandsicherheitswache eingesetzt werden.

Die K18, die an dem Hof vorbeiführt, blieb für die Dauer des Einsatzes ab der Kreuzung mit der K41 gesperrt. Zur Brandursache konnte die Polizei vor Ort noch keine Angaben machen. Brandexperten des Kriminalkommissariats 11 in Borken haben die Ermittlungen aufgenommen, heißt es seitens der Kreispolizeibehörde Borken. Der Sachschaden werde nach ersten Erkenntnissen im niedrigen sechsstelligen Eurobereich eingeordnet.

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