
Verdreckte Toiletten am Vredener Busbahnhof sind für Bürgerbus-Fahrer Thomas Kornrumpf und die Fahrgäste ein Ärgernis. © Oliver Kleine
Fahrer ärgert sich über dreckige Toiletten und Trinker am Vredener Busbahnhof
Busbahnhof Vreden
Thomas Kornrumpf ist täglich am Busbahnhof in Vreden. Dem Busfahrer ist der Zustand der Toiletten ein Dorn im Auge. Ebenso die Nichteinhaltung des Alkoholverbots. Die Stadt winkt ab.
Thomas Kornrumpf ärgert sich über die Verhältnisse am Vredener Busbahnhof. Ihm stinkt der Zustand der Toiletten und er beklagt eine Rückkehr des Alkohols an den Ort, an dem eigentlich ein Alkoholverbot herrscht. Der 57-Jährige kann sich täglich ein Bild davon machen, denn als Fahrer des Kleinbusses nach Winterwijk verbringt er einige Stunden am Busbahnhof, wenn er auf Umsteige-Fahrgäste des Linienbusses S70 wartet.
Zustand der Toiletten ein ärgerliches Problem
„Die Toiletten sind verdreckt und meist fehlt auch das Toilettenpapier. Das ist praktisch ein Dauerzustand“, beklagt Kornrumpf. Das sei für die Fahrgäste ein ärgerliches Problem, auch er selbst sei betroffen. „Da ich den ganzen Tag zwischen Vreden und Winterswijk unterwegs bin, ist das die einzige Möglichkeit.“
Und manchmal gebe es nicht einmal die. „Vor zwei Wochen hatte ich drei ältere Damen als Umsteige-Fahrgäste. Zwei von ihnen wollten die Toilette benutzen. Leider waren beide Türen gesperrt“, berichtet der Vredener. Er habe noch am selben Tag die Stadtverwaltung informiert. „Wieder benutzbar waren die Toiletten aber erst eine Woche später.“

Nicht alle halten sich an das Alkoholverbot am Busbahnhof. © Oliver Kleine
Ein weiteres Problem spricht der Busfahrer ebenfalls an. „Es gibt ein Alkoholverbot in diesem Bereich. Darauf wurde auch eine Zeit lang geachtet. Inzwischen sind aber etliche der seinerzeit vertriebenen Personen zurückgekehrt. Sie sitzen täglich zu mehreren auf der Bank“, berichtet Kornrumpf. „Einige nehmen den Müll mit, an anderen Tagen liegen kaputte Flaschen und anderes herum. Manchmal werden auch Passanten angepöbelt. Mir ist das auch schon passiert“, sagt der Busfahrer.
„Ich finde das nicht in Ordnung, denn schließlich ist das ein Ort, an dem jeden Tag viele Schulkinder unterwegs sind.“ Ihm sei klar, dass die Stadt für die Existenz der Leute nichts könne. „Aber man kann vor dem Problem auch nicht die Augen verschließen.“
Ein heftiger Regenschauer fegt an dem Donnerstagmittag beim Besuch der Redaktion über den Platz. Eine große Zahl Fahrräder sind an der Bushaltestelle geparkt. Auf einer überdachten Bank an der Haltestelle gegenüber sitzen drei Männer und trinken Bier. Der Linienbus rollt auf der anderen Seite aus. Die Türen öffnen sich , dutzende Schülerinnen und Schüler eilen zu ihren abgestellten Fahrrädern. Die Toilette will niemand von ihnen benutzen.
Das Klopapier fehlt, der Raum ist schmutzig
50 Cent kostet der Besuch eines der beiden Toiletten. Ein spontaner Test: Nach Einwurf einer Münze öffnet sich die Tür. Im Raum dahinter ist der Boden verdreckt, es liegen Papierfetzen und Zigarettenkippen herum. Die WC-Schüssel ist mit Kot verschmiert. Toilettenpapier gibt es keines. Dafür ist der Mülleimer bis oben hin voll. Nach dem Verlassen der Toilette springt die Anzeige auf Dauerrot. Hier kann jetzt niemand mehr hinein.
Am Busbahnhof sowie dem anliegenden Friedhof und dem Garten der Ruhe gelte nach wie vor ein Alkoholverbot, bestätigt die Stadtverwaltung auf Nachfrage. Dort fänden regelmäßige Kontrollen durch das Ordnungsamt der Stadt Vreden statt. „Sollten hier Auffälligkeiten festgestellt werden, werden die Personen aufgefordert, den Konsum einzustellen beziehungsweise zu Hause fortzusetzen“, erklärt Stadtsprecherin Sarah Vortkamp.
Sechsmal pro Woche wird gereinigt
Die öffentlichen Toiletten am Busbahnhof würden, genau wie die öffentlichen Toiletten in der Innenstadt, sechsmal pro Woche gereinigt. „Sollten hier Unstimmigkeiten vom externen Reinigungsdienstleister vorgefunden werden, wird die Fachabteilung Gebäudemanagement informiert und sich um Beseitigung dieser Unstimmigkeiten gekümmert.“ Aktuell lägen der Stadt Vreden keine Beschwerden hinsichtlich beider Themen vor, so Sarah Vortkamp.