Fadi Rajab nach zwei Wochen als Erster Beigeordneter „Die Fußstapfen sind groß“

Fadi Rajab nach zwei Wochen im Amt: „Die Fußstapfen sind groß“
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In große Fußstapfen tritt der neue Vredener Erste Beigeordnete Fadi Rajab, wenn man ihn selbst nach der Arbeit seines Vorgängers fragt. Doch das scheint ihn nicht zu entmutigen. Ganz im Gegenteil: Nach aktiven Wochen im Amt scheint er motivierter denn je. Im ersten Gespräch mit der Redaktion verrät er Details über seinen Werdegang, wie er sich vom Stil seines Vorgängers anhebt und welche Bereiche er in seiner Position zukünftig genauer betrachten möchte.

Das Interesse an Politik begleitet den gebürtigen Vredener bereits seit seiner Jugend. Schon in der Schule habe er sich für Sozialwissenschaften ganz besonders interessiert. Auch am Engagement mangelte es dem mittlerweile 34-Jährigen damals nicht. „Ich war in der Schülervertretung, beim Spielverein im Jugendvorstand, habe mehrere Jugendmannschaften trainiert und war auch Gruppenleiter bei den Pfadfindern“, erinnert sich Rajab. „Ich war also schon rein durch die Vereinsarbeit mit Vreden immer fest verbunden.“

Zeit im Ausland

Seinem Interesse an Politik folgend sollte es von Vreden aus jedoch erst in die große Welt hinaus gehen. Nach seinem Bachelorstudium der Politik- und Sozialwissenschaften verbrachte er als Vorbereitung auf sein englischsprachiges Masterstudium ein Auslandssemester in Liverpool. Ein Andenken aus dieser Zeit hat sogar in das neue Büro des Beatlesfans geschafft. John, Paul, Ringo und George blicken von einer Zeichnung auf den Schreibtisch des neuen Ersten Beigeordneten herab.

Auch ein Praktikum in der libanesischen Botschaft in Berlin stand auf dem Plan des Vredeners, der durch seine Familie einen direkten Bezug zum Libanon hat. „Das war mein erster Kontakt mit einem größeren Amt und schon da merkte ich, dass mir diese Arbeit liegt und mich auch fasziniert“, fügt Rajab hinzu. Seiner Heimat blieb er währenddessen trotzdem immer verbunden. „Für mich stand die Entscheidung immer fest, dass ich irgendwann zurück nach Vreden komme.“

Zahlreiche Ehrenämter

Durch seine zahlreichen Ehrenämter hatte der Vredener schon früh Kontakt zum Kreis Borken und hat die Chance genutzt, nach seinem Masterstudium ein zusätzliches duales Studium bei der Kreisbehörde anzufangen. „Da habe ich dann Verwaltung nochmal von der Pike auf gelernt“, erinnert er sich. Unter anderem hat Fadi Rajab während dieser Zeit in der Ausländerbehörde und im Personalbereich gearbeitet.

Auf den Job von seinem Vorgänger Bernd Kemper habe er während dieser Zeit nicht aktiv hingearbeitet. Aber als es sich anbahnte, dass die Stelle in absehbarer Zeit frei würde, fand er es umso interessanter. „Da habe ich mich gleich beworben und mich Gott sei Dank durchgesetzt“, erzählt er. „Aber die Fußstapfen sind natürlich groß.“

Kommunikation ist das A und O

Trotzdem sei er motiviert. Gegen acht Uhr findet sich der neue Erste Beigeordnete in seinem Büro ein - in dem wesentlich weniger Akten zu finden sind als in dem seines Vorgängers. Dann geht es an die Arbeit. Die bestehe aktuell vor allem aus Kontakten knüpfen. „Kommunikation ist das A und O“, betont Rajab. „Das habe ich auch von Bernd Kemper mitgenommen.“ Denn jetzt müsse er erstmal sämtliche Vereinsleitungen und andere Menschen in Vreden, mit denen er in Zukunft öfter Kontakt haben wird, besser kennenlernen.

Doch wenn das erstmal erledigt ist, will sich Fadi Rajab vor allem zwei Themen widmen. Er möchte die Vereinsarbeit und das Ehrenamt in Vreden unterstützen, sowie sich besonders um die Schulen und deren Infrastruktur kümmern. „Insgesamt möchte ich Vreden gerne nach vorne bringen“, so der 34-Jährige. „Und dabei ziehen der Bürgermeister und ich an einem Strang.“

Die Beatles-Fan Fadi Rajab hat sich ein Andenken an seine Zeit in Liverpool mit in sein neues Büro gebracht.
Der Beatles-Fan Fadi Rajab hat sich ein Andenken an seine Zeit in Liverpool mit in sein neues Büro gebracht. © Luca Bramhoff