„Feueralarm“ in Biologischer Station Zwillbrock Löschzug Ammeloe probt Ernstfall an der Grenze

Zwillbrock: Löschzug Ammeloe probt Ernstfall an der Grenze
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Wenn es in Zwillbrock brennt, ist das für die Feuerwehr eine besondere Herausforderung: Weil der Ort von allen umliegenden Löschzügen weit entfernt ist. Über zehn Kilometer sind es bis zum Gerätehaus in Ammeloe. Immerhin noch sieben bis zu den Feuerwehrleuten hinter der niederländischen Grenze. Schon deswegen gibt es die enge Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren in Vreden und Eibergen.

Am Freitag (14.10.) fand um 19 Uhr eine große grenzübergreifende Feuerwehrübung der Löschzüge Ammeloe und der Feuerwehr in Eibergen in den Niederlanden statt. Rund 40 Einsatzkräfte der beiden Löschzüge waren daran beteiligt.

Die Übung spielte sich im Gästehaus der Biologischen Station in Zwillbrock ab, um in Zukunft Rettungseinsätze im Grenzgebiet in Zusammenarbeit mit den niederländischen Einsatzkräften besser koordinieren zu können. Für die Dauer des Trainings – etwa eine Stunde – wurden auch Darsteller des Roten Kreuzes mit eingebunden. Sie sollten das Geschehen so realistisch wie möglich erscheinen lassen.

Das war das Szenario

Das Szenario: Um kurz nach 19 Uhr werden die Feuerwehrtruppen aus Eibergen und Ammeloe alarmiert, weil es im Gästehaus der Biologischen Station brennt. Der Grund bleibt unklar. Der Hausmeister hat die Flammen gesehen und den Notruf gewählt. Mindestens fünf Personen sollen sich noch in dem brennenden Gebäude aufhalten.

Ludger Kemper Bengfort von der Feuerwehr in Ammeloe erklärt den Hintergrund der Übung, die niemand auf die leichte Schulter nimmt: „Zwei Dinge sind für uns vor allem wichtig: Dass wir sehen, wie schnell die Einsatzkräfte aus Ammeloe und Eibergen im Ernstfall vor Ort sind. Und wie gut dann die Zusammenarbeit funktioniert.“

Nach knapp acht Minuten trafen die ersten Einsatzkräfte ein.
Nach knapp acht Minuten trafen die ersten Einsatzkräfte ein. © Luca Bramhoff

Knapp acht Minuten nach Ertönen der Pieper, treffen bereits die ersten Feuerwehrleute aus Ammeloe an der Biologischen Station ein. „Das liegt genau im gesetzlich vorgeschrieben Rahmen“, erklärt Theresa Robers vom Medienteam der Vredener Feuerwehr. In diesem Fall geht es nicht schneller: „Da der Weg für beide Löschzüge bis hierher vergleichsweise weit ist, sind wir damit sehr zufrieden.“

Auch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr aus Eibergen funktioniert reibungslos. Schnell teilen sich die beiden Löschzugführer den Einsatzort in zwei Sektoren auf. Jeder Löschzug kümmert sich um ein konkretes Ziel. „So gewährleisten wir, dass keine Probleme entstehen“, erläutert Theresa Robers das Vorgehen. Schließlich gebe es trotz allem eine gewisse Sprachbarriere. Und unterschiedliche Einsatzleitlinien.

Unterschiede zu Niederländern

Ein auffälliger Unterschied im Einsatzvorgehen der Niederländer ist, dass die Feuerwehrleute sofort mit voller Montur (Atemschutz und Druckluftflasche) aus dem Einsatzwagen steigen. So können sie zum Beispiel wesentlich schneller in das Geschehen eingreifen, sind aber gleichzeitig nicht so flexibel und anpassungsfähig.

„Übung war voller Erfolg.“

Am Ende konnten die Einsatzkräfte das Feuer in weniger als einer Stunde löschen und insgesamt sieben – zwei Menschen mehr als angenommen – aus den simulierten Rauchschwaden des Gasthauses retten. Auch der Rauch wurde in kürzester Zeit beseitigt. „Aus dieser Sicht ist für uns die Übung auch durch die Hilfe der niederländischen Kollegen ein voller Erfolg“, betont der Einsatzleiter der Übung Frank Rotering.

Alle Menschen konnten bei der Übung aus dem Haus gerettet werden.
Alle Menschen konnten bei der Übung aus dem Haus gerettet werden. © Luca Bramhoff

Feuerwehr blieb einsatzbereit

Hätte es während der Übung einen tatsächlichen Brand in oder um Vreden gegeben, wäre die Feuerwehr natürlich trotzdem handlungsfähig gewesen. Fast der gesamte Löschzug Vreden-Stadt stand weiterhin zu Verfügung, um in echten Notfällen ausrücken zu können.