Endgültiges Ende der Fredenna? Ideenfabrik kann Mittelalterevent nicht mehr stemmen

Vredener Ideenfabrik kann Fredenna nicht mehr stemmen
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Eine echte Zeitreise, wie man sie nicht überall findet: Das versprach eines der Vredener Jahreshighlights - die Fredenna. Das Mittelalterevent nahm in den vergangenen Jahren die Besucher immer wieder mit auf eine Reise in vergangene Zeiten. Drei Tage lang konnten sie in Vreden in die Welt von vor über 500 Jahren eintauchen. Stets ein beliebtes Spektakel für die ganze Familie.

Doch schon 2024 mussten sich die Mittelalter-Fans in Vreden und der Umgebung umorientieren. Denn die Fredenna 2024 fiel aus, nachdem sich ein Großteil der Aussteller im Voraus abgemeldet hatte. Jetzt scheint die Veranstaltung - ähnlich wie die Winterfredenna - vor dem endgültigen Aus zu stehen. Zumindest die Ideenfabrik, die bisher die Planungen des Events in der Hand hatte, sieht sich nicht mehr in der Lage, das Projekt zu stemmen. Das berichtet Stefan Gerdes, der sich um das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit des Mittelaltermarktes kümmert.

"Die Fredenna zieht womöglich für immer die Zugbrücke hoch."
"Die Fredenna zieht womöglich für immer die Zugbrücke hoch." © Schwarze-Blanke

„Es ist uns einfach über den Kopf gewachsen“, betont der Vredener im Gespräch mit der Redaktion. „Die meisten von uns sind selbstständig und die Vorbereitungen der Fredenna sind immer aufwändiger geworden. Und das ist ja auch gut.“ Noch im vergangenen Jahr hatte Stefan Gerdes optimistisch angekündigt, dass die Fredenna wachsen solle.

Fredenna sollte wachsen

Damals schien das Event noch nicht vor dem Aus zu stehen. Im Gegenteil: „Im nächsten Jahr würden wir sehr gerne wieder eine Fredenna auf die Beine stellen“, betonte Christian Schröer von der Ideenfabrik im Mai 2024. Damit nicht dasselbe Problem wie in diesem Jahr auftrete, müsse jedoch ein anderes Datum gefunden werden. „Wir wollen uns dazu auch enger mit den anderen Veranstaltern absprechen“, fügte der Erste Vorsitzende hinzu. Davon sollte die Veranstaltung profitieren.

„Das tut uns weh“

Von diesem Optimismus ist jetzt nur noch wenig zu spüren. „Das tut uns natürlich auch weh“, sagt Stefan Gerdes. „Vor allem, weil wir immer so gutes Feedback von den Besuchern und Ausstellern bekommen haben.“ Aus ganz Deutschland haben sich Besucher aus den vergangenen Jahren bei ihm gemeldet und ihr Bedauern bekundet. Denn „in der Szene“ sei das Vredener Event durchaus bekannt und beliebt. Auch die Aussteller, die im vergangenen nicht kommen konnten, hätten sich schon auf den nächsten Mittelaltermarkt in Vreden gefreut.

Finanzierung ist schwierig

Doch damit diese zur Fredenna kommen können, muss zuerst viel Geld in die Hand genommen werden. Denn neben der fehlenden Zeit stehe auch das Geld einer Neuauflage im Weg. „Alles wird teurer“, erklärt Stefan Gerdes. „Vor allem die Preise für das notwendige Equipment sind stark gestiegen. Da wird eine Finanzierung immer schwieriger.“ Dabei hatte die Lokalpolitik in Vreden auch in diesem Jahr ihre finanzielle Unterstützung bestätigt. Wie schon im Vorjahr hatten die Organisatoren einen Zuschuss in Höhe von 7500 Euro beantragt, der zugesagt wurde.

Hoffnung auf Neuauflage

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings weiterhin. Denn Stefan Gerdes und seine Kollegen von der Ideenfabrik lassen das Event nicht tatenlos fallen, sondern haben sich schon seit längerer Zeit nach Menschen umgehört, die sich vorstellen könnten, die Fredenna fortzusetzen. „Wir sind tatsächlich auch mit einem interessierten Vredener im Gespräch“, so Gerdes. „Aber auch für ihn wird die Sponsorensuche nicht unbedingt leicht.“ Konkreteres wolle er deshalb dazu bisher nicht sagen.

Kostüme und Geschichten: Der Mittelaltermarkt Fredenna in Vreden war stets ein besonderes Spektakel.
Kostüme und Geschichten: Der Mittelaltermarkt Fredenna in Vreden war stets ein besonderes Spektakel. © Carina Strauss