25 Tagesordnungspunkte allein im öffentlichen Teil umfasste die letzte Ratssitzung des Jahres, zu der sich die Kommunalpolitiker am Freitag, 15. Dezember, ab 17 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses trafen. Einige große Entscheidungen standen auf der Liste. Eine davon: die endgültige Entscheidung über die Zukunft der Durchfahrt zum Domhof. Einig waren sich die Ratsmitglieder in dieser Frage allerdings nicht.
Was ist bisher passiert?
Zum Hintergrund: Bereits in der Ratssitzung vom 30. März 2022 wurde zunächst die testweise Sperrung der Zufahrt von der Wessendorfer Straße zum Domhof beschlossen. Diese wurde am 15. Februar 2023 nochmals verlängert. Auf Antrag der FDP-Fraktion wurde damals beschlossen, die endgültige Entscheidung über die zukünftige Verkehrsführung der Domhof-Durchfahrt in der Ratssitzung im Dezember 2023 zu treffen.
Der Beschluss enthielt außerdem weitere Maßnahmen, wie einen Ortstermin mit Anwohnern, Eigentümern sowie der interessierten Öffentlichkeit und einer Passantenbefragung in der Innenstadt am Hamalandtag.
Was spricht gegen die Öffnung?
Das Umfrageergebnis ist in Bezug auf die Kernfrage, ob die Durchfahrt für den Kraftfahrzeugverkehr von der Wessendorfer Straße zum Domhof weiterhin gesperrt bleiben soll, nach den Angaben der Stadt eindeutig ausgefallen. So haben etwa 73 Prozent aller Teilnehmer für die Aufrechterhaltung der Sperrung gestimmt und rund 27 Prozent stimmten für die Öffnung der Durchfahrt. Auffällig sei gewesen, dass der größte Teil derer, die die Sperrung aufrecht erhalten wollen, Besucher und Passanten waren.
Gleichzeitig wurde allerdings auch deutlich, dass bei denen, die die Öffnung der Durchfahrt bevorzugen, der größte Teil für gewöhnlich mit Kraftfahrzeugen in die Innenstadt fährt (61 Prozent). Dahingegen stellten die Radfahrer den größten Anteil derjenigen dar, die die Sperrung beibehalten wollen (70 Prozent).
Was spricht für die Öffnung?
Als Gründe für die Beibehaltung der Sperrung bezogen sich die Befragten am häufigsten auf die Steigerung der Aufenthaltsqualität sowie das Sicherheitsbefinden. Auch weniger Lärmbelästigung, sowie zu hohe Geschwindigkeiten bei Öffnungen wurden oft genannt.
Für die Öffnung der Durchfahrt bezogen sich die Argumente der Befragten vor allem auf die „undurchsichtige Verkehrsführung für Ortsfremde in Vreden“ sowie die daraus resultierende fehlende Nord-/Südverbindung für Kraftfahrzeuge.
Aus Sicht der Verwaltung überwiegen die Argumente für die fortgeführte Sperrung der Durchfahrt. „Die Sperrung der Durchfahrt schafft sowohl für die Besucher der anliegenden Gastronomiebetriebe wie auch der gesamten Vredener Fußgängerzone eine angenehmere, sichere und ruhigere Aufenthaltsatmosphäre“, heißt es in der Stellungnahme der Stadt.
Rat stimmt für Schließung
Am Ende war das Ergebnis allerdings doch eindeutiger, als zuvor gedacht. Der Beschlussvorschlag zur weiteren Schließung der Zufahrt wurde vom Rat angenommen, es gab fünf Gegenstimmen. Gleichzeitig lehnte der Rat der Stadt Vreden den Bürgerantrag zur Öffnung der Durchfahrt in beide Fahrtrichtungen mit einer Fahrbahnbreite von 3,50 Meter und der Einrichtung von zwei Bremsschwellen ab.